» größer Langbein, August Fr. Ernst, aus Sachsen stammender Schriftsteller, ab 1820 Zensor für Belletristik in Berlin (1757-1835). Eigh. Brief m. U. "Langbein". 1 / 2 S. 4to. Berlin 17.I.1828. Als Zensor an den Berliner Schriftsteller und Buchhändler Alexander Cosmar und seinen Teilhaber, den Verleger L. W. Krause, denen er höflich für eine geplante Flugschrift ein Druckverbot erteilt und begründet. "Es thut mir leid, daß ich Ihnen Die Berliner Kritik auf dem Olymp ohne Imprimatur zurücksenden muß, weil mir die Genehmigung des Drucks von verschiedenen Seiten Verdruß zuziehen würde. Auf der Bühne geht ein solcher Schwank eher durch. Kann aber ein Beleidigter Schwarz auf Weiß vorzeigen, so geht er und klagt, und man hat ganz neue Beispiele, daß Menschen, die es gar nicht verdienen, Gehör und Schutz finden ...". - Auf dem Höhepunkt des in Pamphleten ausufernden Streits zwischen einer Gruppe von Berliner Schriftstellern um Cosmar und Angely einerseits und dem Kritiker Moritz Gottlieb Saphir nebst seinen Anhängern andererseits bildet der Brief ein typisches Beispiel für die schwierige Rolle des Zensors: Eigentlich mit Cosmar und Krause sympathisierend, muß er die geplante Satire ablehnen, um nicht die bereits angestrengten Prozesse weiter zu vermehren. Er gibt aber den Hinweis, dass der Text als Bühnenstück vielleicht genehmigt werden könnte, und die Bemerkung, "daß Menschen, die es gar nicht verdienen, Gehör und Schutz finden", zielt vermutlich auf Saphir.
» größer Langbein, August Fr. Ernst, aus Sachsen stammender Schriftsteller, ab 1820 Zensor für Belletristik in Berlin (1757-1835). Eigh. Brief m. U. "Langbein". 1 / 2 S. 4to. Berlin 17.I.1828. Als Zensor an den Berliner Schriftsteller und Buchhändler Alexander Cosmar und seinen Teilhaber, den Verleger L. W. Krause, denen er höflich für eine geplante Flugschrift ein Druckverbot erteilt und begründet. "Es thut mir leid, daß ich Ihnen Die Berliner Kritik auf dem Olymp ohne Imprimatur zurücksenden muß, weil mir die Genehmigung des Drucks von verschiedenen Seiten Verdruß zuziehen würde. Auf der Bühne geht ein solcher Schwank eher durch. Kann aber ein Beleidigter Schwarz auf Weiß vorzeigen, so geht er und klagt, und man hat ganz neue Beispiele, daß Menschen, die es gar nicht verdienen, Gehör und Schutz finden ...". - Auf dem Höhepunkt des in Pamphleten ausufernden Streits zwischen einer Gruppe von Berliner Schriftstellern um Cosmar und Angely einerseits und dem Kritiker Moritz Gottlieb Saphir nebst seinen Anhängern andererseits bildet der Brief ein typisches Beispiel für die schwierige Rolle des Zensors: Eigentlich mit Cosmar und Krause sympathisierend, muß er die geplante Satire ablehnen, um nicht die bereits angestrengten Prozesse weiter zu vermehren. Er gibt aber den Hinweis, dass der Text als Bühnenstück vielleicht genehmigt werden könnte, und die Bemerkung, "daß Menschen, die es gar nicht verdienen, Gehör und Schutz finden", zielt vermutlich auf Saphir.
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