LUCAS CRANACH d. Ä. (WERKSTATT), WOHL HANS CRANACH (Kronach 1472–1553 Weimar) (Wittenberg 1513–1537 Bologna) Bildnis einer Frau in schmuckvollem Kleid mit Haube. Um 1535. Öl auf Holz. 50,3 × 35,5 cm. Provenienz: - Galerie Reinhardt, 1929. - Sammlung William Goldman, New York (aus dessen Besitz 1930 ausgestellt bei Van Diemen). - Auktion Sotheby's, London, 5.7.1967, Los 112 (als Lucas Cranach d. Ä.). - Schweizer Privatbesitz. Das Bildnis einer älteren Frau in Halbfigur nach links (50,3 x 35,5 cm, Buchenholz) ist im Werkverzeichnis CORPUS CRANACH unter der Nummer CC-POR-820-072 mit der Zuschreibung C1 verzeichnet. (Innerhalb der Zuschreibungskategorie "C1" werden alle Werke zusammengefasst, die entsprechend des Forschungsstandes zum Zeitpunkt der Veröffentlichung als "mit großer Wahrscheinlichkeit" innerhalb der Werkstatt Lucas Cranach des Älteren (1) entstanden angesehen werden können. Dazu zählen Werke, die sich nach Ansicht des Autors stilistisch und phänomenologisch in das entsprechende Oeuvre eingliedern. Eine Unterscheidung einzelner Hände im Sinne einer Zuschreibung an den Meister selbst bzw. identifizierbare Mitarbeiter steht der erkennbar arbeitsteiligen Werkstattpraxis entgegen und muss als kennerschaftliche Wertung unterbleiben. Werke von identifizierbaren Mitarbeitern, die eine von der Cranach-Schlange abweichende Signatur oder ein Monogramm tragen, werden als außerhalb der Werkstatt hergestellt angesehen. Eine Ausnahme bilden die mit "HC" monogrammierten Werke, die für Hans Cranach in Anspruch genommen werden). Erstmals nachweisbar ist die vorliegende Tafel in der Galerie Reinhardt (1929). Offensichtlich ging sie von dort in die Sammlung William Goldman in New York über, aus dessen Besitz sie 1930 bei Van Diemen ausgestellt war. Am 5. Juli 1967 taucht das Bildnis bei Sotheby's London als Lot 112 (als Cranach d. Ä.) wieder auf. Die Haube der Frau mittleren Alters zeigt eine ganz ähnliche Modellierung (z.B. durchscheinender Hautton der Stirn) wie auf dem 2019 bei Hampel versteigerten Bild CC-MHM-120-028 (Fragment aus einer Herkules-bei-Omphale-Darstellung) und deutet damit in einen Entstehungszeitraum um 1535. Deutliche Übereinstimmungen bestehen auch mit einem Frauenbildnis in Bergen, Werkverzeichnis-Nr.: CC-POR-820-036 (Bergen, KODE Kunstmuseene i Bergen, Inv. Nr. BB-M-76, 47,5 x 31 cm, Holz). Weitere Werke der Cranach-Werkstatt lassen stilistische Übereinstimmungen erkennen, so unter anderen: Weibliches Bildnis, Kopenhagen, FR 281 Werkverzeichnis-Nr.: CC-POR-800-020 Kopenhagen, Statens Museum for Kunst, Inv. Nr. KMSsp724 51,5 x 36 cm, Holz Halbfigur einer Frau in schmuckvollem Gewand mit bestickter Haube. Bildnispaar mit gleichartigem, signierten und 1534 datierten Männerporträt (CC-POR-800019), dessen Provenienz das Bild teilt. Johann II. von Anhalt, Dorotheum 2003 Werkverzeichnis-Nr.: CC-POR-250-003 Wörlitz, Gotisches Haus, Inv. Nr. M17-2006 51,6 x 36,3 cm, Holz Joachim I. von Anhalt, Dorotheum 2003 Werkverzeichnis-Nr.: CC-POR-225-001 Wörlitz, Gotisches Haus, Inv. Nr. M16-2006 51,6 x 36,3 cm, Holz Bildnis einer jungen Frau, Madrid, FR 337 Werkverzeichnis-Nr.: CC-POR-820-059 Madrid, Museo Nacional Thyssen-Bornemisza, Inv. Nr. 113 61,5 x 42,2 cm, Buchenholz Bildnis einer Frau, Paris, FR 283e Werkverzeichnis-Nr.: CC-POR-820-065 Paris, Petit Palais, Inv. Nr. PTUCK4 51 x 35,5 cm, Holz Die genannten Werke zeigen Gemeinsamkeiten, was auf denselben ausführenden Maler hindeuten könnte. Da das letztgenannte Porträt in Paris das weibliche Pendant zum Bildnis des Reformators Johannes Brenz (CC-POR-810-028) darstellt, welches mit "HB" signiert ist, könnte auch dieses von der Hand Hans Cranachs stammen. Obwohl die Werkstatt Cranachs einen einheitlichen Werkstattstil pflegte, der für individuelle Stilmerkmale wenig Raum ließ, kann deshalb im vorliegenden Fall des Frauenbildnisses die Vermutung geäußert werden, dass Hans Cranach als Urheber in Frage kommt. Gerade dem erstgeborenen Sohn Cranachs des Älteren, der traditionsgemäß
LUCAS CRANACH d. Ä. (WERKSTATT), WOHL HANS CRANACH (Kronach 1472–1553 Weimar) (Wittenberg 1513–1537 Bologna) Bildnis einer Frau in schmuckvollem Kleid mit Haube. Um 1535. Öl auf Holz. 50,3 × 35,5 cm. Provenienz: - Galerie Reinhardt, 1929. - Sammlung William Goldman, New York (aus dessen Besitz 1930 ausgestellt bei Van Diemen). - Auktion Sotheby's, London, 5.7.1967, Los 112 (als Lucas Cranach d. Ä.). - Schweizer Privatbesitz. Das Bildnis einer älteren Frau in Halbfigur nach links (50,3 x 35,5 cm, Buchenholz) ist im Werkverzeichnis CORPUS CRANACH unter der Nummer CC-POR-820-072 mit der Zuschreibung C1 verzeichnet. (Innerhalb der Zuschreibungskategorie "C1" werden alle Werke zusammengefasst, die entsprechend des Forschungsstandes zum Zeitpunkt der Veröffentlichung als "mit großer Wahrscheinlichkeit" innerhalb der Werkstatt Lucas Cranach des Älteren (1) entstanden angesehen werden können. Dazu zählen Werke, die sich nach Ansicht des Autors stilistisch und phänomenologisch in das entsprechende Oeuvre eingliedern. Eine Unterscheidung einzelner Hände im Sinne einer Zuschreibung an den Meister selbst bzw. identifizierbare Mitarbeiter steht der erkennbar arbeitsteiligen Werkstattpraxis entgegen und muss als kennerschaftliche Wertung unterbleiben. Werke von identifizierbaren Mitarbeitern, die eine von der Cranach-Schlange abweichende Signatur oder ein Monogramm tragen, werden als außerhalb der Werkstatt hergestellt angesehen. Eine Ausnahme bilden die mit "HC" monogrammierten Werke, die für Hans Cranach in Anspruch genommen werden). Erstmals nachweisbar ist die vorliegende Tafel in der Galerie Reinhardt (1929). Offensichtlich ging sie von dort in die Sammlung William Goldman in New York über, aus dessen Besitz sie 1930 bei Van Diemen ausgestellt war. Am 5. Juli 1967 taucht das Bildnis bei Sotheby's London als Lot 112 (als Cranach d. Ä.) wieder auf. Die Haube der Frau mittleren Alters zeigt eine ganz ähnliche Modellierung (z.B. durchscheinender Hautton der Stirn) wie auf dem 2019 bei Hampel versteigerten Bild CC-MHM-120-028 (Fragment aus einer Herkules-bei-Omphale-Darstellung) und deutet damit in einen Entstehungszeitraum um 1535. Deutliche Übereinstimmungen bestehen auch mit einem Frauenbildnis in Bergen, Werkverzeichnis-Nr.: CC-POR-820-036 (Bergen, KODE Kunstmuseene i Bergen, Inv. Nr. BB-M-76, 47,5 x 31 cm, Holz). Weitere Werke der Cranach-Werkstatt lassen stilistische Übereinstimmungen erkennen, so unter anderen: Weibliches Bildnis, Kopenhagen, FR 281 Werkverzeichnis-Nr.: CC-POR-800-020 Kopenhagen, Statens Museum for Kunst, Inv. Nr. KMSsp724 51,5 x 36 cm, Holz Halbfigur einer Frau in schmuckvollem Gewand mit bestickter Haube. Bildnispaar mit gleichartigem, signierten und 1534 datierten Männerporträt (CC-POR-800019), dessen Provenienz das Bild teilt. Johann II. von Anhalt, Dorotheum 2003 Werkverzeichnis-Nr.: CC-POR-250-003 Wörlitz, Gotisches Haus, Inv. Nr. M17-2006 51,6 x 36,3 cm, Holz Joachim I. von Anhalt, Dorotheum 2003 Werkverzeichnis-Nr.: CC-POR-225-001 Wörlitz, Gotisches Haus, Inv. Nr. M16-2006 51,6 x 36,3 cm, Holz Bildnis einer jungen Frau, Madrid, FR 337 Werkverzeichnis-Nr.: CC-POR-820-059 Madrid, Museo Nacional Thyssen-Bornemisza, Inv. Nr. 113 61,5 x 42,2 cm, Buchenholz Bildnis einer Frau, Paris, FR 283e Werkverzeichnis-Nr.: CC-POR-820-065 Paris, Petit Palais, Inv. Nr. PTUCK4 51 x 35,5 cm, Holz Die genannten Werke zeigen Gemeinsamkeiten, was auf denselben ausführenden Maler hindeuten könnte. Da das letztgenannte Porträt in Paris das weibliche Pendant zum Bildnis des Reformators Johannes Brenz (CC-POR-810-028) darstellt, welches mit "HB" signiert ist, könnte auch dieses von der Hand Hans Cranachs stammen. Obwohl die Werkstatt Cranachs einen einheitlichen Werkstattstil pflegte, der für individuelle Stilmerkmale wenig Raum ließ, kann deshalb im vorliegenden Fall des Frauenbildnisses die Vermutung geäußert werden, dass Hans Cranach als Urheber in Frage kommt. Gerade dem erstgeborenen Sohn Cranachs des Älteren, der traditionsgemäß
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