Stehender weiblicher Rückenakt. Schwarze Kreide, grau laviert. 59,8 x 36 cm. Signiert "J G Lund". Um 1800-1810. Der dänische Historienmaler Johann Ludvig Lund lernte zunächst an der Kopenhagener Akademie bei Nicolai Abildgaard und folgte 1799 seinem Mitschüler Caspar David Friedrich nach Dresden, um sich an der dortigen Akademie weiterzubilden. Später folgte ein längerer Italienaufenthalt, der von 1802-1810 währte. In Rom wurde der junge Künstler in den Kreis deutscher und dänischer Künstler um Wilhelm und Caroline von Humboldt und Friederike Brun aufgenommen. Lund stand in engem Kontakt zu Bertel Thorvaldsen und den Künstlern des Nazarenerkreises und beteiligte sich 1819 an der Ausstellung deutscher Künstler im Palazzo Caffarelli in Rom. Im gleichen Jahr kehrte er mit Thorvaldsen nach Kopenhagen zurück, um einer Berufung als Professor an der dortigen Akademie nachzukommen. In der Folgezeit entstanden monumentale Historienbilder, Altar- und Andachtsbilder, die seinen Ruf als Historienmaler in Dänemark begründeten. Lund war anfangs in seinem Schaffen noch stark von dem strengen Klassizismus Abildgaards und Davids geprägt, um sich dann nach der zweiten Italienreise (1816 -19), in Anlehnung an die Nazarener, einer romantisch-religiös geprägten Kunstauffassung zuzuwenden. Durch seine über vier Jahrzehnte andauernde Lehrtätigkeit hat Lund einen prägenden Einfluss auf die nachfolgende Generation dänischer Künstler ausgeübt. Der weibliche Rückenakt ist in einem delikaten und gleichzeitig treffsicheren zeichnerischen Duktus behandelt. Die sorgfältigen, eng gesetzten Schraffurmuster betonen die plastischen Volumina des weiblichen Körpers, während die weichen Lavierungen ein mildes Clairobscur erzeugen. Lunds vereinfachende, fast schematisierende Figurenauffassung, die in großen Formen denkt und sich niemals in Details verliert, erinnert noch stark an den Zeichenstil seines Lehrmeisters Abildgaard.
Stehender weiblicher Rückenakt. Schwarze Kreide, grau laviert. 59,8 x 36 cm. Signiert "J G Lund". Um 1800-1810. Der dänische Historienmaler Johann Ludvig Lund lernte zunächst an der Kopenhagener Akademie bei Nicolai Abildgaard und folgte 1799 seinem Mitschüler Caspar David Friedrich nach Dresden, um sich an der dortigen Akademie weiterzubilden. Später folgte ein längerer Italienaufenthalt, der von 1802-1810 währte. In Rom wurde der junge Künstler in den Kreis deutscher und dänischer Künstler um Wilhelm und Caroline von Humboldt und Friederike Brun aufgenommen. Lund stand in engem Kontakt zu Bertel Thorvaldsen und den Künstlern des Nazarenerkreises und beteiligte sich 1819 an der Ausstellung deutscher Künstler im Palazzo Caffarelli in Rom. Im gleichen Jahr kehrte er mit Thorvaldsen nach Kopenhagen zurück, um einer Berufung als Professor an der dortigen Akademie nachzukommen. In der Folgezeit entstanden monumentale Historienbilder, Altar- und Andachtsbilder, die seinen Ruf als Historienmaler in Dänemark begründeten. Lund war anfangs in seinem Schaffen noch stark von dem strengen Klassizismus Abildgaards und Davids geprägt, um sich dann nach der zweiten Italienreise (1816 -19), in Anlehnung an die Nazarener, einer romantisch-religiös geprägten Kunstauffassung zuzuwenden. Durch seine über vier Jahrzehnte andauernde Lehrtätigkeit hat Lund einen prägenden Einfluss auf die nachfolgende Generation dänischer Künstler ausgeübt. Der weibliche Rückenakt ist in einem delikaten und gleichzeitig treffsicheren zeichnerischen Duktus behandelt. Die sorgfältigen, eng gesetzten Schraffurmuster betonen die plastischen Volumina des weiblichen Körpers, während die weichen Lavierungen ein mildes Clairobscur erzeugen. Lunds vereinfachende, fast schematisierende Figurenauffassung, die in großen Formen denkt und sich niemals in Details verliert, erinnert noch stark an den Zeichenstil seines Lehrmeisters Abildgaard.
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