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Auktionsarchiv: Los-Nr. 1

Madonna mit Kind, dem heiligen Petrus

Alte Meister
17.10.2017
Schätzpreis
30.000 € - 40.000 €
ca. 35.323 $ - 47.097 $
Zuschlagspreis:
62.500 €
ca. 73.590 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1

Madonna mit Kind, dem heiligen Petrus

Alte Meister
17.10.2017
Schätzpreis
30.000 € - 40.000 €
ca. 35.323 $ - 47.097 $
Zuschlagspreis:
62.500 €
ca. 73.590 $
Beschreibung:

Madonna mit Kind, dem heiligen Petrus und einem Apostel, Tempera auf Leinwand, auf Holz aufgezogen, 98 x 67,5 cm, gerahmt Provenienz: Sammlung C. Sestieri, Rom, 1959; Galleria Sacerdoti, Mailand; europäische Privatsammlung Literatur: M. Monteverdi, Viaggio nel tempo di un mercante-amatore. Antologia di dipinti dal XIII al XX secolo, Galleria Sacerdoti, Mailand 1962, S. 8–9 (als Maestro Piceno-Marchigiano, gegen Mitte des 13. Jahrhunderts) Das vorliegende Werk ist ein seltenes Beispiel für ein italienisches Gemälde der Romanik aus der Region um Ascoli Piceno in den Marken. Das Bild war Roberto Longhi bekannt, der es ins 13. Jahrhundert datiert und auf seine besondere Bedeutung als Beispiel italienischer Kunst aus dieser Zeit aufmerksam gemacht hat (siehe Literatur). Longhi verweist auf die das Gemälde einrahmende illusionistische Wiedergabe der Draperie im Hintergrund und darauf, dass der anonyme Maler vermutlich die für die damalige Zeit noch ungewöhnliche Freskotechnik beherrschte. Erhaltene Gemälde aus der Region lassen darauf schließen, dass der Künstler des vorliegenden Bildes in Kontakt mit dem Kreis jener Maler stand, die damals einen der wichtigsten romanischen Ausstattungszyklen, die sich in den Marken erhalten haben, ausführten: die in mehreren Ebenen angeordneten Fresken mit Szenen aus dem Leben Jesu in der Kirche von San Vittore in Ascoli Piceno. Das vorliegende Gemälde zeigt die auf einem Thron sitzende Maria lactans. Das Jesuskind hält in der Linken eine Schriftrolle. Dahinter sind in gegenüber der Vordergrundgruppe stark verkleinertem Maßstab ein ebenfalls eine Schriftrolle haltender, nicht identifizierbarer heiliger Apostel und der heilige Petrus mit seinem charakteristischen Attribut des Schlüsselbundes zu sehen. Dieses verfeinerte Gemälde gehört zu einem Typus Andachtsbild, der auf den abstrahiert-strengen byzantinischen Stil zurückgeht, wobei jedoch zu bemerken ist, dass im Gegensatz zur typischen Starre der Madonna die Apostel hinter ihren Schultern mit größerer Lebendigkeit dargestellt sind. Technische Untersuchung: Die Komposition wurde entlang der Bildkanten verkleinert und in das vorliegende rechteckige Format gebracht. Der ursprüngliche Teil der Bildkomposition ist mittels IRR sowie durch eine Untersuchung des Krakelees, das in hinzugefügten Bereichen größer ist, feststellbar. Im Bereich der ursprünglichen Komposition sind die Falten mit schwarzen Linien angedeutet, und die mit einem dünnen Pinsel und verdünnter schwarzer Tinte aufgetragene Unterzeichnung (zum Beispiel im Bereich des Kopfes und des Halses des Kindes) erscheint flüssig. Es lassen sich wenige kleine Veränderungen erkennen, etwa in der linken Hand der Jungfrau und des Kindes, was den Schluss zulässt, dass die Zeichnung „alla prima“ erfolgte. Zu den mittels Reflexionsspektroskopie untersuchten Pigmenten des Originalgemäldes zählen Bleiweiß, Azurit für die Schlüssel des hl. Petrus und die Musterung des Mantels der Jungfrau, helles Ocker und braune Erdtöne sowie Zinnober für die hellen Rottöne. Der heterogene braune Hintergrund mag ursprünglich mit Blattsilber überzogen gewesen sein, das sich über die Zeit verändert hat: Wenn dem so war, wurde dafür die Technik der sogenannten „Mekka-Vergoldung“ herangezogen, wobei Blattgold durch Blattsilber ersetzt wurde, welches dann mit einem Firniss überzogen wurde, um die Wirkung von Gold nachzuahmen. Wir danken Gianluca Poldi für die technische Untersuchung.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1
Auktion:
Datum:
17.10.2017
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Dorotheengasse 17
1010 Wien
Österreich
kundendienst@dorotheum.at
+43 (0)1 515600
+43 (0)1 51560443
Beschreibung:

Madonna mit Kind, dem heiligen Petrus und einem Apostel, Tempera auf Leinwand, auf Holz aufgezogen, 98 x 67,5 cm, gerahmt Provenienz: Sammlung C. Sestieri, Rom, 1959; Galleria Sacerdoti, Mailand; europäische Privatsammlung Literatur: M. Monteverdi, Viaggio nel tempo di un mercante-amatore. Antologia di dipinti dal XIII al XX secolo, Galleria Sacerdoti, Mailand 1962, S. 8–9 (als Maestro Piceno-Marchigiano, gegen Mitte des 13. Jahrhunderts) Das vorliegende Werk ist ein seltenes Beispiel für ein italienisches Gemälde der Romanik aus der Region um Ascoli Piceno in den Marken. Das Bild war Roberto Longhi bekannt, der es ins 13. Jahrhundert datiert und auf seine besondere Bedeutung als Beispiel italienischer Kunst aus dieser Zeit aufmerksam gemacht hat (siehe Literatur). Longhi verweist auf die das Gemälde einrahmende illusionistische Wiedergabe der Draperie im Hintergrund und darauf, dass der anonyme Maler vermutlich die für die damalige Zeit noch ungewöhnliche Freskotechnik beherrschte. Erhaltene Gemälde aus der Region lassen darauf schließen, dass der Künstler des vorliegenden Bildes in Kontakt mit dem Kreis jener Maler stand, die damals einen der wichtigsten romanischen Ausstattungszyklen, die sich in den Marken erhalten haben, ausführten: die in mehreren Ebenen angeordneten Fresken mit Szenen aus dem Leben Jesu in der Kirche von San Vittore in Ascoli Piceno. Das vorliegende Gemälde zeigt die auf einem Thron sitzende Maria lactans. Das Jesuskind hält in der Linken eine Schriftrolle. Dahinter sind in gegenüber der Vordergrundgruppe stark verkleinertem Maßstab ein ebenfalls eine Schriftrolle haltender, nicht identifizierbarer heiliger Apostel und der heilige Petrus mit seinem charakteristischen Attribut des Schlüsselbundes zu sehen. Dieses verfeinerte Gemälde gehört zu einem Typus Andachtsbild, der auf den abstrahiert-strengen byzantinischen Stil zurückgeht, wobei jedoch zu bemerken ist, dass im Gegensatz zur typischen Starre der Madonna die Apostel hinter ihren Schultern mit größerer Lebendigkeit dargestellt sind. Technische Untersuchung: Die Komposition wurde entlang der Bildkanten verkleinert und in das vorliegende rechteckige Format gebracht. Der ursprüngliche Teil der Bildkomposition ist mittels IRR sowie durch eine Untersuchung des Krakelees, das in hinzugefügten Bereichen größer ist, feststellbar. Im Bereich der ursprünglichen Komposition sind die Falten mit schwarzen Linien angedeutet, und die mit einem dünnen Pinsel und verdünnter schwarzer Tinte aufgetragene Unterzeichnung (zum Beispiel im Bereich des Kopfes und des Halses des Kindes) erscheint flüssig. Es lassen sich wenige kleine Veränderungen erkennen, etwa in der linken Hand der Jungfrau und des Kindes, was den Schluss zulässt, dass die Zeichnung „alla prima“ erfolgte. Zu den mittels Reflexionsspektroskopie untersuchten Pigmenten des Originalgemäldes zählen Bleiweiß, Azurit für die Schlüssel des hl. Petrus und die Musterung des Mantels der Jungfrau, helles Ocker und braune Erdtöne sowie Zinnober für die hellen Rottöne. Der heterogene braune Hintergrund mag ursprünglich mit Blattsilber überzogen gewesen sein, das sich über die Zeit verändert hat: Wenn dem so war, wurde dafür die Technik der sogenannten „Mekka-Vergoldung“ herangezogen, wobei Blattgold durch Blattsilber ersetzt wurde, welches dann mit einem Firniss überzogen wurde, um die Wirkung von Gold nachzuahmen. Wir danken Gianluca Poldi für die technische Untersuchung.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1
Auktion:
Datum:
17.10.2017
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Dorotheengasse 17
1010 Wien
Österreich
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+43 (0)1 515600
+43 (0)1 51560443
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