Premium-Seiten ohne Registrierung:

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2040

Massimo Stanzione Giovanni Battista Recco - Fischer vor einer Küstenlandschaft mit einem Korb voller Fische

Schätzpreis
100.000 € - 140.000 €
ca. 108.789 $ - 152.304 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 2040

Massimo Stanzione Giovanni Battista Recco - Fischer vor einer Küstenlandschaft mit einem Korb voller Fische

Schätzpreis
100.000 € - 140.000 €
ca. 108.789 $ - 152.304 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Massimo Stanzione
Giovanni Battista Recco
Fischer vor einer Küstenlandschaft mit einem Korb voller Fische
Öl auf Leinwand (doubliert). 144 x 96,5 cm.Die imposante Leinwand ist ein hervorragendes Beispiel für die frühe Stillleben-Malerei in Neapel am Ende des 16. Jahrhunderts. In seinem Aufsatz „More Beautiful than nature itself“ von 1984 schreibt Christopher Marshall, dass die neapolitanische Stillleben-Malerei in Italien schon sehr früh einen außergewöhnlichen Stellenwert besaß und nicht nur als "die wichtigste und reichste aller Schulen dieser Art in Italien" betrachtet werden muss, sondern auch einen einzigartig hohen kritischen Status und eine breitere Rezeption unter den frühen Sammlern fand.
Das Genre überwand auch bald die Grenze des reinen Stilllebens, indem auch Figuren von anderen Künstlern eingeführt wurden, eine Praxis, die aus den Niederlanden zwar bekannt, in Italien aber bis dahin nicht verbreitet war. Figurenmaler wie Massimo Stanzione und Artemisia Gentileschi haben immer auch an Werken der bekannten Stillleben-Maler gearbeitet. Solche Gemeinschaftsproduktionen eines kombinierten Bildtypus wurden von den neapolitanischen Sammlern mit Begeisterung aufgenommen und bis zum Ende des Jahrhunderts weiterentwickelt.
Obwohl das vorliegende Gemälde offensichtlich eine Zusammenarbeit zweier hochqualifizierter Künstler ist, war seine Zuschreibung ein schwieriges Unterfangen: Als es 2002 zum ersten Mal auf dem Kunstmarkt erschien, wurde die Leinwand von Professor Spinosa den Malern Luca Forte und Salvator Rosa zugeschrieben und um 1640 datiert (mündliche Mitteilung). Trotz des sichtbaren Einflusses von Rosa wurde diese erste Hypothese bald von Leone De Castris widerlegt. Er schlug die Namen von Paolo Porpora und Micco Spadaro vor, während Roberto Middione in der Figur des Fischers auch die Hand von Spadaro sah, aber für das Fisch-Stillleben als erster Giovanni Battista Recco ins Spiel brachte.
Kürzlich bestätigte Valeria Di Fratta die Zuschreibung an Giovanni Battista Recco für das Stillleben: die dicken und schnellen Pinselstriche, die gesättigten Farben und die silbrigen Reflexe der glänzenden Häute sind in der Tat sehr typisch für diesen rätselhaften Künstler. Bei der Gestalt des Fischers erkennt sie die Hand von Massimo Stanzione einem der bedeutendsten und mit Ribera auch einer der erfolgreichsten Figurenmaler im damaligen Neapel. Di Frattas Argumente sind der entschiedene Realismus, das charakteristische Sfumato der Hauttöne, die Gesichtszüge, aber auch die schwere Behandlung der Kleidung, die an zahlreiche Werke dieses Malers erinnern, darunter etwa an seinem „Christus“ im Museo Nazionale degli Abruzzi, l'Aquila, und an eine kürzlich auf dem Markt aufgetauchte Studie für einen Kopf, bei der es sich wahrscheinlich um ein Porträt desselben Dargestellten handelt.
Massimo Stanzione unterhielt engen Kontakt zur Familie Recco - er taufte z. B. eine der Schwestern von Giuseppe (L. Salazar: Documenti inediti intorno ad artisti napoletani del XVII secolo, in: Napoli nobilissima, 1897, Bd. 6, Nr. 9, S. 129-132 und zeigte während seiner gesamten Laufbahn großes Interesse an der Kooperation mit Stillleben-Malern.
Wir danken Dr. Valeria di Fratta für ihre freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung und Professor Riccardo Lattuada für die Bestätigung der von Dr. Di Fratta vorgeschlagenen Zuschreibung.ZertifikatDr. Valeria di Fratta, Caserta 30. Mai 2022.LiteraturhinweiseP. L. Leone De Castris: Qualche riflessione sulla natura morta a Napoli nei primi decenni del Seicento, in: L'Oeil gourmand. Parcours dans lanature morte napolitaine du XVIIe siècle, Paris. - Galerie Canesso, 26. September – 27. Oktober 2007, S. 20-21, Abb. 5. - R. Middione, in: Ritorno al Barocco. Da Caravaggio a Vanvitelli. Ausst.-Kat. Neapel 2009/2010, Bd. I, S. 394 -395, Kat. 1.230.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2040
Auktion:
Datum:
18.11.2023
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Massimo Stanzione
Giovanni Battista Recco
Fischer vor einer Küstenlandschaft mit einem Korb voller Fische
Öl auf Leinwand (doubliert). 144 x 96,5 cm.Die imposante Leinwand ist ein hervorragendes Beispiel für die frühe Stillleben-Malerei in Neapel am Ende des 16. Jahrhunderts. In seinem Aufsatz „More Beautiful than nature itself“ von 1984 schreibt Christopher Marshall, dass die neapolitanische Stillleben-Malerei in Italien schon sehr früh einen außergewöhnlichen Stellenwert besaß und nicht nur als "die wichtigste und reichste aller Schulen dieser Art in Italien" betrachtet werden muss, sondern auch einen einzigartig hohen kritischen Status und eine breitere Rezeption unter den frühen Sammlern fand.
Das Genre überwand auch bald die Grenze des reinen Stilllebens, indem auch Figuren von anderen Künstlern eingeführt wurden, eine Praxis, die aus den Niederlanden zwar bekannt, in Italien aber bis dahin nicht verbreitet war. Figurenmaler wie Massimo Stanzione und Artemisia Gentileschi haben immer auch an Werken der bekannten Stillleben-Maler gearbeitet. Solche Gemeinschaftsproduktionen eines kombinierten Bildtypus wurden von den neapolitanischen Sammlern mit Begeisterung aufgenommen und bis zum Ende des Jahrhunderts weiterentwickelt.
Obwohl das vorliegende Gemälde offensichtlich eine Zusammenarbeit zweier hochqualifizierter Künstler ist, war seine Zuschreibung ein schwieriges Unterfangen: Als es 2002 zum ersten Mal auf dem Kunstmarkt erschien, wurde die Leinwand von Professor Spinosa den Malern Luca Forte und Salvator Rosa zugeschrieben und um 1640 datiert (mündliche Mitteilung). Trotz des sichtbaren Einflusses von Rosa wurde diese erste Hypothese bald von Leone De Castris widerlegt. Er schlug die Namen von Paolo Porpora und Micco Spadaro vor, während Roberto Middione in der Figur des Fischers auch die Hand von Spadaro sah, aber für das Fisch-Stillleben als erster Giovanni Battista Recco ins Spiel brachte.
Kürzlich bestätigte Valeria Di Fratta die Zuschreibung an Giovanni Battista Recco für das Stillleben: die dicken und schnellen Pinselstriche, die gesättigten Farben und die silbrigen Reflexe der glänzenden Häute sind in der Tat sehr typisch für diesen rätselhaften Künstler. Bei der Gestalt des Fischers erkennt sie die Hand von Massimo Stanzione einem der bedeutendsten und mit Ribera auch einer der erfolgreichsten Figurenmaler im damaligen Neapel. Di Frattas Argumente sind der entschiedene Realismus, das charakteristische Sfumato der Hauttöne, die Gesichtszüge, aber auch die schwere Behandlung der Kleidung, die an zahlreiche Werke dieses Malers erinnern, darunter etwa an seinem „Christus“ im Museo Nazionale degli Abruzzi, l'Aquila, und an eine kürzlich auf dem Markt aufgetauchte Studie für einen Kopf, bei der es sich wahrscheinlich um ein Porträt desselben Dargestellten handelt.
Massimo Stanzione unterhielt engen Kontakt zur Familie Recco - er taufte z. B. eine der Schwestern von Giuseppe (L. Salazar: Documenti inediti intorno ad artisti napoletani del XVII secolo, in: Napoli nobilissima, 1897, Bd. 6, Nr. 9, S. 129-132 und zeigte während seiner gesamten Laufbahn großes Interesse an der Kooperation mit Stillleben-Malern.
Wir danken Dr. Valeria di Fratta für ihre freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung und Professor Riccardo Lattuada für die Bestätigung der von Dr. Di Fratta vorgeschlagenen Zuschreibung.ZertifikatDr. Valeria di Fratta, Caserta 30. Mai 2022.LiteraturhinweiseP. L. Leone De Castris: Qualche riflessione sulla natura morta a Napoli nei primi decenni del Seicento, in: L'Oeil gourmand. Parcours dans lanature morte napolitaine du XVIIe siècle, Paris. - Galerie Canesso, 26. September – 27. Oktober 2007, S. 20-21, Abb. 5. - R. Middione, in: Ritorno al Barocco. Da Caravaggio a Vanvitelli. Ausst.-Kat. Neapel 2009/2010, Bd. I, S. 394 -395, Kat. 1.230.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2040
Auktion:
Datum:
18.11.2023
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
LotSearch ausprobieren

Testen Sie LotSearch und seine Premium-Features 7 Tage - ohne Kosten!

  • Auktionssuche und Bieten
  • Preisdatenbank und Analysen
  • Individuelle automatische Suchaufträge
Jetzt einen Suchauftrag anlegen!

Lassen Sie sich automatisch über neue Objekte in kommenden Auktionen benachrichtigen.

Suchauftrag anlegen