Megillah Esther. Hebräische Handschrift auf Pergament. 20 Kolumnen Text in sefardisch-nordafrikanischem Duktus auf 5 mit Hanffasern aneinander genähten Teilen Schafsleder mit Lasche und Bindeband. 17-18 Zeilen. 18-18,5 x 326 cm. Auf einfacher, gedrechselter Eichenholzspindel (mit einigen Ausbrüchen) gerollt. 37,5 x 5,5 (Durchmesser) cm. Marokko um 1780. Hübsche, auf fünf mittels Hanffäden aneinander genähten Pergamentstücken in sauberer Kalligraphie in kohleschwarzer Tinte geschriebene Esther-Rolle. Anders als bei der Tora handelt es sich bei der Esther-Rolle um den Text für die Feier des Purim-Fests. In den Synagogen werden am Vorabend des Festes Texte aus dem Buch Esther verlesen, wobei der Rabbiner die Schriftrolle (Megillah, Megillot) Stück für Stück von rechts nach links aufrollt. Es folgen je nach Ritus weitere Lesungen am nächsten Morgen, wobei sowohl Männer als auch Frauen ebenso wie die Kinder verpflichtet sind, der Vorlesung der Megillah zuzuhören. Jedes Mal, wenn beim Vorlesen der Esther Rolle der Name ,,Haman" erwähnt wird, setzt man Lärminstrumente aller Art ein, mit deren Hilfe der Name des Agagiters Haman, des Übeltäters aus der Esther-Erzählung, symbolisch ausgelöscht werden soll. Die Erwachsenen stampfen gewöhnlich mit den Füßen und schlagen aufs Pult. Die Kinder nehmen insbesondere Rasseln und Schnarren. In dem vorliegenden Manuskript ist die dem Name Hamans entgegen gebrachte Missgunst durch das Auslassen bzw. Weißen (und wohl späteren Überschreiben) des Namens zum Ausdruck gebracht. Entstanden ist die Esther-Rolle wohl in Marokko, wo es beispielsweise in Fez eine lange Tradition von Schreiberstätten gab, aus denen sich einige Megillahs erhalten haben. Vgl. etwa die unserem Exemplar nicht unähnliche Esther-Rolle, die im Pariser Musée du Quai Branly aufbewahrt wird und dort auf das "13.-14. Jahrhundert" geschätzt wird: "Un rouleau d’Esther rédigé au Maroc entre les XIIIe et XIVe siècles, conservé au musée du quai Branly. Le livre ou rouleau d’Esther est le vingt-et-unième livre de la Bible hébraïque. Il fait partie des Ketouvim selon la tradition juive et des Livres historiques de l’Ancien Testament selon la tradition chrétienne. Il rapporte une série d’événements se déroulant sur plusieurs années: Esther, d’origine juive, est la favorite du plus puissant souverain de son époque - Xerxès Ier. Or, sous son règne, le grand vizir - Haman - intrigue et obtient de pouvoir exterminer toute la population juive. Devant pareille menace, l’oncle d’Esther - Mardochée - fait appel à sa nièce afin qu’elle obtienne du roi l’annulation du décret qui les condamne" (Trad. Louis Segond). – Wenige kleine Randausrisse, ohne Textverlust, nur ganz vereinzelt leicht fleckig, das glatte Leder wie üblich etwas gebräunt, hier und da wenige Farbverwischungen durch Feuchtigkeitseinfluss und etwas Textabklatsch auf verso, meist nur die ersten drei Kolumnen betreffend. Insgesamt sehr schön erhalten und ein höchst suggestives Objekt der jüdischen Religionskultur. – Beiliegt eine Fotodokumentation in Quart mit ca. 20 Digitalfotos in Hochglanz zur Esther-Rolle in Papp-Umschlag.
Megillah Esther. Hebräische Handschrift auf Pergament. 20 Kolumnen Text in sefardisch-nordafrikanischem Duktus auf 5 mit Hanffasern aneinander genähten Teilen Schafsleder mit Lasche und Bindeband. 17-18 Zeilen. 18-18,5 x 326 cm. Auf einfacher, gedrechselter Eichenholzspindel (mit einigen Ausbrüchen) gerollt. 37,5 x 5,5 (Durchmesser) cm. Marokko um 1780. Hübsche, auf fünf mittels Hanffäden aneinander genähten Pergamentstücken in sauberer Kalligraphie in kohleschwarzer Tinte geschriebene Esther-Rolle. Anders als bei der Tora handelt es sich bei der Esther-Rolle um den Text für die Feier des Purim-Fests. In den Synagogen werden am Vorabend des Festes Texte aus dem Buch Esther verlesen, wobei der Rabbiner die Schriftrolle (Megillah, Megillot) Stück für Stück von rechts nach links aufrollt. Es folgen je nach Ritus weitere Lesungen am nächsten Morgen, wobei sowohl Männer als auch Frauen ebenso wie die Kinder verpflichtet sind, der Vorlesung der Megillah zuzuhören. Jedes Mal, wenn beim Vorlesen der Esther Rolle der Name ,,Haman" erwähnt wird, setzt man Lärminstrumente aller Art ein, mit deren Hilfe der Name des Agagiters Haman, des Übeltäters aus der Esther-Erzählung, symbolisch ausgelöscht werden soll. Die Erwachsenen stampfen gewöhnlich mit den Füßen und schlagen aufs Pult. Die Kinder nehmen insbesondere Rasseln und Schnarren. In dem vorliegenden Manuskript ist die dem Name Hamans entgegen gebrachte Missgunst durch das Auslassen bzw. Weißen (und wohl späteren Überschreiben) des Namens zum Ausdruck gebracht. Entstanden ist die Esther-Rolle wohl in Marokko, wo es beispielsweise in Fez eine lange Tradition von Schreiberstätten gab, aus denen sich einige Megillahs erhalten haben. Vgl. etwa die unserem Exemplar nicht unähnliche Esther-Rolle, die im Pariser Musée du Quai Branly aufbewahrt wird und dort auf das "13.-14. Jahrhundert" geschätzt wird: "Un rouleau d’Esther rédigé au Maroc entre les XIIIe et XIVe siècles, conservé au musée du quai Branly. Le livre ou rouleau d’Esther est le vingt-et-unième livre de la Bible hébraïque. Il fait partie des Ketouvim selon la tradition juive et des Livres historiques de l’Ancien Testament selon la tradition chrétienne. Il rapporte une série d’événements se déroulant sur plusieurs années: Esther, d’origine juive, est la favorite du plus puissant souverain de son époque - Xerxès Ier. Or, sous son règne, le grand vizir - Haman - intrigue et obtient de pouvoir exterminer toute la population juive. Devant pareille menace, l’oncle d’Esther - Mardochée - fait appel à sa nièce afin qu’elle obtienne du roi l’annulation du décret qui les condamne" (Trad. Louis Segond). – Wenige kleine Randausrisse, ohne Textverlust, nur ganz vereinzelt leicht fleckig, das glatte Leder wie üblich etwas gebräunt, hier und da wenige Farbverwischungen durch Feuchtigkeitseinfluss und etwas Textabklatsch auf verso, meist nur die ersten drei Kolumnen betreffend. Insgesamt sehr schön erhalten und ein höchst suggestives Objekt der jüdischen Religionskultur. – Beiliegt eine Fotodokumentation in Quart mit ca. 20 Digitalfotos in Hochglanz zur Esther-Rolle in Papp-Umschlag.
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