Michael Powolny (Judenburg 1871-1954 Wien) Gartenfigur "Papageno" Wienerberger AG, 1913 Keramik, rotbrauner Scherben, blau und weiß glasiert; ungemarkt; H. 79,7 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich Literatur Waltraud Neuwirth, Wiener Keramik. Historismus, Jugendstil, Art Déco, Braunschweig 1974, S. 341; Elisabeth Frottier, Michael Powolny Keramik und Glas aus Wien. 1900 bis 1950. Monografie und Werkverzeichnis, Wien/Köln 1990, Abb. 74, WV 205; Leopold Wilhelm Rochowanski, Wiener Keramik, Leipzig/Wien 1923, S. 48 Kurz vor dem Ersten Weltkrieg beschloss die Wienerberger Aktiengesellschaft, ein 1819 gegründetes, kommerziell überaus erfolgreiches, auf die Herstellung von Baustoffen spezialisiertes Unternehmen, den Ruf der Firma durch eine eigene Kunstgewerbeproduktion zu verbessern. Es sollten unter Verwendung gerade jenes Baustoffes, mit dem die Wienerberger Aktiengesellschaft ihre größten Erfolge erzielte, rote Tonerde, prominente Kunstwerke geschaffen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, versicherte sich Wienerberger der Dienste des damals bereits recht bekannten Professors an der Kunstgewerbeschule Wien, Michael Powolny Powolny hatte kurz zuvor sein mit Berthold Löffler betriebenes Unternehmen „Wiener Keramik“ verkauft, war daher künstlerisch wie kaufmännisch ungebunden und glücklich für Wienerberger arbeiten zu können. Aus den damals verbreiteten Verkaufsprospekten geht hervor, dass Michael Powolny zwischen 1913 und 1922 zahlreiche vollplastische „Gartenfiguren“, Kacheln, Wandbrunnen und Friese geschaffen hat und dass sie verhältnismäßig teuer gewesen sind. Die große, handwerklich kompliziert auszuführende Skulptur eines vogelfangenden Puttos zählte zu den aufwändigsten und daher teuersten „Gartenfiguren“. Sie war schwer herzustellen und ist auch deswegen in dem 1923 erschienenen Werk Ludwig Rochowanskis „Wiener Keramik“ abgebildet und kommentiert. Der „Papageno Putto“ ist in rein weißer Farbe, grün/weiß und blau/weiß hergestellt worden. Die Zahl der hergestellten Stücke ist nicht überliefert. Nach unseren Erfahrungen ist die blau/weiße Variante die seltenste. (EP)
Michael Powolny (Judenburg 1871-1954 Wien) Gartenfigur "Papageno" Wienerberger AG, 1913 Keramik, rotbrauner Scherben, blau und weiß glasiert; ungemarkt; H. 79,7 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich Literatur Waltraud Neuwirth, Wiener Keramik. Historismus, Jugendstil, Art Déco, Braunschweig 1974, S. 341; Elisabeth Frottier, Michael Powolny Keramik und Glas aus Wien. 1900 bis 1950. Monografie und Werkverzeichnis, Wien/Köln 1990, Abb. 74, WV 205; Leopold Wilhelm Rochowanski, Wiener Keramik, Leipzig/Wien 1923, S. 48 Kurz vor dem Ersten Weltkrieg beschloss die Wienerberger Aktiengesellschaft, ein 1819 gegründetes, kommerziell überaus erfolgreiches, auf die Herstellung von Baustoffen spezialisiertes Unternehmen, den Ruf der Firma durch eine eigene Kunstgewerbeproduktion zu verbessern. Es sollten unter Verwendung gerade jenes Baustoffes, mit dem die Wienerberger Aktiengesellschaft ihre größten Erfolge erzielte, rote Tonerde, prominente Kunstwerke geschaffen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, versicherte sich Wienerberger der Dienste des damals bereits recht bekannten Professors an der Kunstgewerbeschule Wien, Michael Powolny Powolny hatte kurz zuvor sein mit Berthold Löffler betriebenes Unternehmen „Wiener Keramik“ verkauft, war daher künstlerisch wie kaufmännisch ungebunden und glücklich für Wienerberger arbeiten zu können. Aus den damals verbreiteten Verkaufsprospekten geht hervor, dass Michael Powolny zwischen 1913 und 1922 zahlreiche vollplastische „Gartenfiguren“, Kacheln, Wandbrunnen und Friese geschaffen hat und dass sie verhältnismäßig teuer gewesen sind. Die große, handwerklich kompliziert auszuführende Skulptur eines vogelfangenden Puttos zählte zu den aufwändigsten und daher teuersten „Gartenfiguren“. Sie war schwer herzustellen und ist auch deswegen in dem 1923 erschienenen Werk Ludwig Rochowanskis „Wiener Keramik“ abgebildet und kommentiert. Der „Papageno Putto“ ist in rein weißer Farbe, grün/weiß und blau/weiß hergestellt worden. Die Zahl der hergestellten Stücke ist nicht überliefert. Nach unseren Erfahrungen ist die blau/weiße Variante die seltenste. (EP)
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