Mundus/Fischel, um 1910
H. 92 cm
Buche. Geflochten. Rest. Alterssp.
Das moderne und stilprägende Design des bereits Mitte des 19. Jahrhunderts gegründeten Hauses Thonet prägte die Möbelproduktion des frühen 20. Jahrhunderts. Schon vor der Jahrhundertwende waren Thonet-Entwürfe auf Weltausstellungen zu bewundern. Die hier präsentierten Stühle kommen dem Modell des Thonetsessels Nr. 19, dem sog. "Engelstuhl", wie er im Katalog der Gebrüder Thonet von 1885 abgebildet ist, sehr nahe. Obwohl dieser Thonetsessel ins typische Bild der schwungvollen Thonetformen passt, unterscheidet er sich in seiner Konstruktion von den Typen 1 bis 18 ganz erheblich: erstmalig laufen bei einem Stuhl die hinteren Stuhlbeine zur Bildung der Innenlehne zusammen. Dieses Modell wurde folglich auch von anderen Werkstätten in geringfügig abgewandelten Varianten hergestellt, wie etwa von der Mundus AG oder der Firma Fischel. Ein Paar der Stühle trägt auf der Zargeninnenseite die Papierschutzmarke der Firma Mundus AG "MUNDUS VIENNA AUSTRIA", sowie die Papiermarke und das Brandzeichen des Herstellers "JOSEF HOFMANN SUCC. BIELITZ AUSTRIA", bzw. "HOFMANN BIELITZ-AUSTRIA". Das andere Paar trägt an gleicher Stelle die Papierschutzmarke "FISCHEL Niemes in Böhmen/à Niemes en Bohême (Autriche)". Mit der Gründung der österreichischen Mundus AG im Jahr 1907 durch L. Pilzer (1871-1961) wurden sieben Werkstätten für Bugholzmögel zusammengefasst, darunter auch die in Bielitz (Schlesien) produzierende Firma Josef Hofmann succ. Literatur: Ottillinger, Eva B. (Hrsg.): Gebrüder Thonet. Möbel aus gebogenem Holz (Museen des Mobiliendepots, Band 16), Wien 2003, darin Reprint des Herstellerkataloges (Gebrüder Thonet: Katalog 1885) nach einem Original des Thonet Museums, Friedberg, mit Abb. des Thonet-Sessel Nr. 19, S. 128. Uhlir, Jiri: Vom Wiener Stuhl zum Architektenmöbel, Jacob & Josef Kohn, Thonet und Mundus, Bugholzmöbel vom Secessionismus bis zur Zwischenkriegsmoderne, Wien 2009.
Mundus/Fischel, um 1910
H. 92 cm
Buche. Geflochten. Rest. Alterssp.
Das moderne und stilprägende Design des bereits Mitte des 19. Jahrhunderts gegründeten Hauses Thonet prägte die Möbelproduktion des frühen 20. Jahrhunderts. Schon vor der Jahrhundertwende waren Thonet-Entwürfe auf Weltausstellungen zu bewundern. Die hier präsentierten Stühle kommen dem Modell des Thonetsessels Nr. 19, dem sog. "Engelstuhl", wie er im Katalog der Gebrüder Thonet von 1885 abgebildet ist, sehr nahe. Obwohl dieser Thonetsessel ins typische Bild der schwungvollen Thonetformen passt, unterscheidet er sich in seiner Konstruktion von den Typen 1 bis 18 ganz erheblich: erstmalig laufen bei einem Stuhl die hinteren Stuhlbeine zur Bildung der Innenlehne zusammen. Dieses Modell wurde folglich auch von anderen Werkstätten in geringfügig abgewandelten Varianten hergestellt, wie etwa von der Mundus AG oder der Firma Fischel. Ein Paar der Stühle trägt auf der Zargeninnenseite die Papierschutzmarke der Firma Mundus AG "MUNDUS VIENNA AUSTRIA", sowie die Papiermarke und das Brandzeichen des Herstellers "JOSEF HOFMANN SUCC. BIELITZ AUSTRIA", bzw. "HOFMANN BIELITZ-AUSTRIA". Das andere Paar trägt an gleicher Stelle die Papierschutzmarke "FISCHEL Niemes in Böhmen/à Niemes en Bohême (Autriche)". Mit der Gründung der österreichischen Mundus AG im Jahr 1907 durch L. Pilzer (1871-1961) wurden sieben Werkstätten für Bugholzmögel zusammengefasst, darunter auch die in Bielitz (Schlesien) produzierende Firma Josef Hofmann succ. Literatur: Ottillinger, Eva B. (Hrsg.): Gebrüder Thonet. Möbel aus gebogenem Holz (Museen des Mobiliendepots, Band 16), Wien 2003, darin Reprint des Herstellerkataloges (Gebrüder Thonet: Katalog 1885) nach einem Original des Thonet Museums, Friedberg, mit Abb. des Thonet-Sessel Nr. 19, S. 128. Uhlir, Jiri: Vom Wiener Stuhl zum Architektenmöbel, Jacob & Josef Kohn, Thonet und Mundus, Bugholzmöbel vom Secessionismus bis zur Zwischenkriegsmoderne, Wien 2009.
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