295 x 389 cm. Brüssel, um 1550.
Der großformatige Bildteppich zeigt sich in höchster, musealer Qualität, ganz dem Zeitstil entsprechend. Das große innere, überwiegend grüngrundige Bildfeld, durchgliedert mit helleren Akanthusblättern auf dunklerem Grund, wird durch eine elegante, schmale, helle Einfassung begrenzt, darauf geometrische Musterung im Rapport, in der oberen Bordüre jedoch abweichend hochstehende Zungenblätter, daran herabgeführt ein zarter Lambrequinbehang. Die Bildkomposition zeigt symmetrisch aufgebaute dekorative Elemente, locker durchdrungen von Tieren, wie Raubtiere, Hirsch und Vögel, im Sinne einer idealisierten Jagdmotivik. Gliedernde Elemente sind vor allem die beiden rechts und links stehenden Säulen, mit Blatt- und Volutenkapitellen, jeweils getragen von den unten auf Sockeln sitzenden, sog. Wilden Männern, mit Herkuleskeulen, bekleidet mit Blattkränzen. Die untere Bildzone wird von zwei Sockeln beherrscht, durch S-bogige Spangen verbunden mit den seitlichen Säulensockeln. Darauf zwei große Henkelvasen mit daraus hochziehenden Blumen und Blättern. Dieses verbindende Strebewerk in Art einer Balustrade entwickelt, mit schlanken Balustern, dazwischen Vögel, wie Adler, Tauben sowie ein Truthahn im Zentrum, bedroht durch den Angriff einer Raubkatze. Das Grundmotiv des Tierkampfes wiederholt sich in der darüberliegenden Bildfläche: im Zentrum Hirsch und Raubkatze, seitlich links ein hereinspringender Löwe, rechts ein Leopard in symmetrischer Position. In den oberen Bereichen kleinere Wildtiere, zumeist an den Blättern hochkletternd, dazwischen exotische Vögel. Schließlich wird die Szenerie beruhigt durch ein die Symmetrie des Gesamtbildes wieder betonendes Motiv - ein in einem Ring sitzenden Papagei, der von der oberen Einfassung herabhängend gezeigt ist. Anmerkung: Das berühmte Van Edingen-Atelier wurde von Pieter van Edingen d. Ä. (um 1450 Waterloo - 1531 Brüssel) gegründet, der seine Werkstatt ab 1497 in Brüssel unterhalten hatte, schon 1502 wurde er zum königlichen Tapissier unter Philipp dem Schönen ernannt, später wirkte er unter Kaiser Karl V. Große Bekanntheit errang er jedoch vor allem auch durch Aufträge des Jahres 1515 von Papst Leo X., die Apostel-Serie für die Sixtinische Kapelle in Rom zu schaffen. Kein unbedeutenderer als Raffael hatte die Entwurfskartons dazu geliefert. Aus Van Edingens Werkstatt gingen unter anderem so bedeutende Bildteppiche hervor, wie etwa die "Kinderspiele" für Papst Leo X, "Szenen aus dem Leben Jesu" für Papst Clemens VII, die sich im Vatikan befinden. Er wirkte für höchste Auftraggeber, wie Karl V, François I, oder Henry VIII von England. Vor diesem Hintergrund und mit diesem Ruhm führte der gleichnamige Sohn, Pieter van Edingen/ Pieter van Aelst in den Jahren 1509 - 1555 die Werkstatttradition fort. Literatur: J. Versyp, De Vlaamse tapijtkunst tijdens de renaissanceperiode. (940188) Large-sized tapestry from the atelier of Pieter van Edingen (also known as Pierre d'Enghien-Van Aelst), attributed 295 x 389 cm. Brussels, around 1550. Literature: J. Versyp, De Vlaamse tapijtkunst tijdens de renaissanceperiode.
295 x 389 cm. Brüssel, um 1550.
Der großformatige Bildteppich zeigt sich in höchster, musealer Qualität, ganz dem Zeitstil entsprechend. Das große innere, überwiegend grüngrundige Bildfeld, durchgliedert mit helleren Akanthusblättern auf dunklerem Grund, wird durch eine elegante, schmale, helle Einfassung begrenzt, darauf geometrische Musterung im Rapport, in der oberen Bordüre jedoch abweichend hochstehende Zungenblätter, daran herabgeführt ein zarter Lambrequinbehang. Die Bildkomposition zeigt symmetrisch aufgebaute dekorative Elemente, locker durchdrungen von Tieren, wie Raubtiere, Hirsch und Vögel, im Sinne einer idealisierten Jagdmotivik. Gliedernde Elemente sind vor allem die beiden rechts und links stehenden Säulen, mit Blatt- und Volutenkapitellen, jeweils getragen von den unten auf Sockeln sitzenden, sog. Wilden Männern, mit Herkuleskeulen, bekleidet mit Blattkränzen. Die untere Bildzone wird von zwei Sockeln beherrscht, durch S-bogige Spangen verbunden mit den seitlichen Säulensockeln. Darauf zwei große Henkelvasen mit daraus hochziehenden Blumen und Blättern. Dieses verbindende Strebewerk in Art einer Balustrade entwickelt, mit schlanken Balustern, dazwischen Vögel, wie Adler, Tauben sowie ein Truthahn im Zentrum, bedroht durch den Angriff einer Raubkatze. Das Grundmotiv des Tierkampfes wiederholt sich in der darüberliegenden Bildfläche: im Zentrum Hirsch und Raubkatze, seitlich links ein hereinspringender Löwe, rechts ein Leopard in symmetrischer Position. In den oberen Bereichen kleinere Wildtiere, zumeist an den Blättern hochkletternd, dazwischen exotische Vögel. Schließlich wird die Szenerie beruhigt durch ein die Symmetrie des Gesamtbildes wieder betonendes Motiv - ein in einem Ring sitzenden Papagei, der von der oberen Einfassung herabhängend gezeigt ist. Anmerkung: Das berühmte Van Edingen-Atelier wurde von Pieter van Edingen d. Ä. (um 1450 Waterloo - 1531 Brüssel) gegründet, der seine Werkstatt ab 1497 in Brüssel unterhalten hatte, schon 1502 wurde er zum königlichen Tapissier unter Philipp dem Schönen ernannt, später wirkte er unter Kaiser Karl V. Große Bekanntheit errang er jedoch vor allem auch durch Aufträge des Jahres 1515 von Papst Leo X., die Apostel-Serie für die Sixtinische Kapelle in Rom zu schaffen. Kein unbedeutenderer als Raffael hatte die Entwurfskartons dazu geliefert. Aus Van Edingens Werkstatt gingen unter anderem so bedeutende Bildteppiche hervor, wie etwa die "Kinderspiele" für Papst Leo X, "Szenen aus dem Leben Jesu" für Papst Clemens VII, die sich im Vatikan befinden. Er wirkte für höchste Auftraggeber, wie Karl V, François I, oder Henry VIII von England. Vor diesem Hintergrund und mit diesem Ruhm führte der gleichnamige Sohn, Pieter van Edingen/ Pieter van Aelst in den Jahren 1509 - 1555 die Werkstatttradition fort. Literatur: J. Versyp, De Vlaamse tapijtkunst tijdens de renaissanceperiode. (940188) Large-sized tapestry from the atelier of Pieter van Edingen (also known as Pierre d'Enghien-Van Aelst), attributed 295 x 389 cm. Brussels, around 1550. Literature: J. Versyp, De Vlaamse tapijtkunst tijdens de renaissanceperiode.
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