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Auktionsarchiv: Los-Nr. 1013

Museales Régence-Besteck im originalen Lederfutteral

Kunstgewerbe
20.05.2022
Schätzpreis
45.000 € - 50.000 €
ca. 47.647 $ - 52.941 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1013

Museales Régence-Besteck im originalen Lederfutteral

Kunstgewerbe
20.05.2022
Schätzpreis
45.000 € - 50.000 €
ca. 47.647 $ - 52.941 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Museales Régence-Besteck im originalen Lederfutteral Silber; vergoldet. Meissener Porzellan. 36 Teile; bestehend aus je zwölf Messern, Gabeln und Löffeln. Die Messer und die dreizinkigen Gabeln mit konischen Griffen aus Meissener Porzellan. Unterglasurblaue Rankenbordüren mit Resten von Vergoldung, polychrome indianische Blumen und Phantasievögel in Aufglasur. Die Löffel mit eiförmiger Laffe; der gerade Stiel am Abschluss mit beidseitig gravierten Bandelwerk-Kartuschen. Im originalen muschelförmigen Lederfutteral mit altem grünem Samtfutter. Marken: BZ Augsburg für 1721 - 1725, MZ Johann Engelbrecht (1704 - 1748, Seling Nr. 1560, 1974), Tremolierstiche. Die Stahlklingen mit Schmiedezeichen. L der Messer 25; der Löffel 19,3 cm. Gewicht der Löffel je ca. 70 g. D des geöffneten Futterals 62 cm. Augsburg, Johann Engelbrecht, 1721 – 1725.Bestecke mit nach "Japanischer Façon" gefertigten Porzellangriffen erfreuten sich in den 1720er Jahren an den Höfen Europas außerordentlicher Beliebtheit. Die im Archiv der Dresdner Porzellansammlung erhaltenen Lieferspezifikationen vermerken "36 Blau und rothe Meßerheffte mit Gold emaillirt zu Meßer, Gabell und Löffel", die am 16. Oktober 1724 "auf aller gnädigsten hohen Königl: befehl" Augusts des Starken nach Warschau geschickt wurden. Von Anfang an war die Meissener Manufaktur um enge Handelsverbindungen zu den Augsburger Goldschmieden bemüht, um einerseits von deren Vertriebsnetz zu profitieren und andererseits ihre Porzellane durch Golddekore und Silberfassungen aufwerten zu lassen. Umgekehrt wurden aus Augsburg gezielt Bestellungen in Meißen aufgegeben. Von Johann Engelbrecht haben sich beispielsweise vier Guéridons mit Einlagen aus Meissener Porzellan erhalten, die sich heute in der Münchener Residenz befinden (Seling 1980, Tafel XXXII). Das Rijksmuseum in Amsterdam bewahrt einen Tafelaufsatz Engelbrechts mit einem Teeservice aus Meissen-Porzellan (Seling 1980, Tafel XXXI).LiteraturhinweiseVgl. zwei nahezu identische Bestecksätze in muschelförmigen Futteralen, abgebildet bei Julia Weber, Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, Band II, München 2013, S. 49 ff. Zu den Bestellungen des sächsischen Hofes vgl. ebd., S. 50. Vgl. auch Ulrike Weinhold, Emailmalerei an Augsburger Goldschmiedearbeiten von 1650 bis 1750, München 2000, S. 169 f. zu den Handelsbeziehungen zwischen Augsburg und Meißen im 18. Jahrhundert. Ein Reisemundzeug Engelbrechts im Lederkasten ist abgebildet im Kat. Augsburger Goldschmiedekunst für die Höfe Europas, München 1994, Nr. 117.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1013
Auktion:
Datum:
20.05.2022
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Museales Régence-Besteck im originalen Lederfutteral Silber; vergoldet. Meissener Porzellan. 36 Teile; bestehend aus je zwölf Messern, Gabeln und Löffeln. Die Messer und die dreizinkigen Gabeln mit konischen Griffen aus Meissener Porzellan. Unterglasurblaue Rankenbordüren mit Resten von Vergoldung, polychrome indianische Blumen und Phantasievögel in Aufglasur. Die Löffel mit eiförmiger Laffe; der gerade Stiel am Abschluss mit beidseitig gravierten Bandelwerk-Kartuschen. Im originalen muschelförmigen Lederfutteral mit altem grünem Samtfutter. Marken: BZ Augsburg für 1721 - 1725, MZ Johann Engelbrecht (1704 - 1748, Seling Nr. 1560, 1974), Tremolierstiche. Die Stahlklingen mit Schmiedezeichen. L der Messer 25; der Löffel 19,3 cm. Gewicht der Löffel je ca. 70 g. D des geöffneten Futterals 62 cm. Augsburg, Johann Engelbrecht, 1721 – 1725.Bestecke mit nach "Japanischer Façon" gefertigten Porzellangriffen erfreuten sich in den 1720er Jahren an den Höfen Europas außerordentlicher Beliebtheit. Die im Archiv der Dresdner Porzellansammlung erhaltenen Lieferspezifikationen vermerken "36 Blau und rothe Meßerheffte mit Gold emaillirt zu Meßer, Gabell und Löffel", die am 16. Oktober 1724 "auf aller gnädigsten hohen Königl: befehl" Augusts des Starken nach Warschau geschickt wurden. Von Anfang an war die Meissener Manufaktur um enge Handelsverbindungen zu den Augsburger Goldschmieden bemüht, um einerseits von deren Vertriebsnetz zu profitieren und andererseits ihre Porzellane durch Golddekore und Silberfassungen aufwerten zu lassen. Umgekehrt wurden aus Augsburg gezielt Bestellungen in Meißen aufgegeben. Von Johann Engelbrecht haben sich beispielsweise vier Guéridons mit Einlagen aus Meissener Porzellan erhalten, die sich heute in der Münchener Residenz befinden (Seling 1980, Tafel XXXII). Das Rijksmuseum in Amsterdam bewahrt einen Tafelaufsatz Engelbrechts mit einem Teeservice aus Meissen-Porzellan (Seling 1980, Tafel XXXI).LiteraturhinweiseVgl. zwei nahezu identische Bestecksätze in muschelförmigen Futteralen, abgebildet bei Julia Weber, Meißener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, Band II, München 2013, S. 49 ff. Zu den Bestellungen des sächsischen Hofes vgl. ebd., S. 50. Vgl. auch Ulrike Weinhold, Emailmalerei an Augsburger Goldschmiedearbeiten von 1650 bis 1750, München 2000, S. 169 f. zu den Handelsbeziehungen zwischen Augsburg und Meißen im 18. Jahrhundert. Ein Reisemundzeug Engelbrechts im Lederkasten ist abgebildet im Kat. Augsburger Goldschmiedekunst für die Höfe Europas, München 1994, Nr. 117.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1013
Auktion:
Datum:
20.05.2022
Auktionshaus:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Deutschland
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