Oet-Oet
Oet-Oet. 1984. Acryl auf Leinwand. Unten mittig signiert. Verso signiert, datiert, nummeriert "3378" und betitelt. Auf der umgeschlagenen Leinwand handschriftlich betitelt und bezeichnet. 100 x 62 cm (39,3 x 24,4 in). Wir danken Herrn Pierre Vasarely, Alleinerbe und Erbe des Urheberrechts Victor Vasarelys, für die mündliche Bestätigung der Authentizität des Werkes. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis des Künstlers, bearbeitet von der Fondation Vasarely, Aix-en-Provence, aufgenommen. Victor Vasarely wird am 9. April 1906 in Pécs, Ungarn, als Gyözö Vásárhelyi geboren. 1927 beginnt Vasarely seine künstlerische Ausbildung an einer privaten Zeichenschule in Budapest. Im folgenden Jahr wechselt er zur Ausbildungsstätte "Mühely" (dt. "Werkstatt") unter der Leitung von Sándor Bortnyik an der in erster Linie das Gedankengut des Bauhauses vermittelt wird. Nach seiner Übersiedelung nach Paris 1930 arbeitet Vasarely erfolgreich als Gebrauchsgrafiker und erforscht dabei systematisch die optischen und emotionalen Möglichkeiten verschiedener grafischer Mittel. Dies bringt ihn 1947 zu der Erkenntnis, dass mit geometrischen Mitteln Sinnesempfindungen hervorgerufen werden können, die neue Ideen über Raum, Materie und Energie vermitteln. Er entwickelt eine eigenständige geometrische Abstraktion, deren Variationen zu optischen Bildmustern mit kinetischen Effekten führen. Vasarely trägt damit wesentlich zur Entstehung der Op-Art bei. Mit der Ausgestaltung der Universität in Caracas 1954 beginnt sein reges Engagement für die Kunst im öffentlichen Raum. Er entwirft Wandbilder aus Metall und Keramik, vor allem für Gebäude in Frankreich. Daneben sind seine Arbeiten von 1955 bis 1968 regelmäßig auf der Documenta zu sehen. Für die XX. Olympiade in München entwirft Vasarely das offizielle spiralenförmige Logo. Im Jahr 1976 gründet der Künstler die Fondation Vasarely in Aix-en-Provence, mit deren Hilfe 1981 ein Institut für zeitgenössische Formgestaltung und Architektur eingerichtet wird. 1976 eröffnet das Vasarely-Museum in seiner Geburtsstadt Pécs, ein zweites folgt 1987 in Schloss Zichy/Budapest. In seinen geometrisch-abstrakten Arbeiten wie der vorliegenden "Oet-Oet" schafft Vasarely ein Gitterwerk aus geometrischen Formen in leuchtenden Farben, welches er so anordnet, dass dabei für das Auge der Eindruck einer räumlich fluktuierenden Bewegung entsteht. Auf unserem Gemälde scheinen die Kuben mal reliefartig aus dem Bild herauszutreten, mal in die Bildfläche zurückzuweichen, während sie gleichzeit zwei in den Raum ragende, plastische Halbkugeln bilden. Auf diese Weise spielt Vasarely mit der Wahrnehmung des Betrachters. Letzterer ist sich der Tatsache bewusst, dass es sich bei dem Bild um eine zweidimensionale Fläche handelt, vermag diese jedoch nur dreidimensional wahrzunehmen und wird zudem durch die Illusion der sich scheinbar ständig verändernden räumlichen Gegebenheiten verwirrt. In Vasarelys Bildwelten gibt es nicht die eine allgemeingültige Wahrheit der Wahrnehmung, durch seine Arbeiten überträgt er die naturwissenschaftliche Relativitätstheorie in kunstphilosophische Gefilde: "Meine visuellen Rätsel haben in bildnerischer Sprache die Relativität der Warheiten auf jedem Gebiet ausgedrückt." (Victor Vasarely Gäa. Bilder und Meditationen, Freiburg i. Br. 1983, S. 95, zit. nach: Ralph Köhnen, Eine (Sozial-)Geschichte des Auges, in: Künstler Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Ausgabe 15, S. 20). Victor Vasarely stirbt am 15. März 1997 in Paris, die von ihm gegründete Stiftung muss kurz darauf schließen. Durch die Aufarbeitung des Nachlasses Vasarelys durch seine Tochter Michèle ist die Pflege der beliebten Bildwelt des Künstlers aber gesichert. [KH].
Oet-Oet
Oet-Oet. 1984. Acryl auf Leinwand. Unten mittig signiert. Verso signiert, datiert, nummeriert "3378" und betitelt. Auf der umgeschlagenen Leinwand handschriftlich betitelt und bezeichnet. 100 x 62 cm (39,3 x 24,4 in). Wir danken Herrn Pierre Vasarely, Alleinerbe und Erbe des Urheberrechts Victor Vasarelys, für die mündliche Bestätigung der Authentizität des Werkes. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis des Künstlers, bearbeitet von der Fondation Vasarely, Aix-en-Provence, aufgenommen. Victor Vasarely wird am 9. April 1906 in Pécs, Ungarn, als Gyözö Vásárhelyi geboren. 1927 beginnt Vasarely seine künstlerische Ausbildung an einer privaten Zeichenschule in Budapest. Im folgenden Jahr wechselt er zur Ausbildungsstätte "Mühely" (dt. "Werkstatt") unter der Leitung von Sándor Bortnyik an der in erster Linie das Gedankengut des Bauhauses vermittelt wird. Nach seiner Übersiedelung nach Paris 1930 arbeitet Vasarely erfolgreich als Gebrauchsgrafiker und erforscht dabei systematisch die optischen und emotionalen Möglichkeiten verschiedener grafischer Mittel. Dies bringt ihn 1947 zu der Erkenntnis, dass mit geometrischen Mitteln Sinnesempfindungen hervorgerufen werden können, die neue Ideen über Raum, Materie und Energie vermitteln. Er entwickelt eine eigenständige geometrische Abstraktion, deren Variationen zu optischen Bildmustern mit kinetischen Effekten führen. Vasarely trägt damit wesentlich zur Entstehung der Op-Art bei. Mit der Ausgestaltung der Universität in Caracas 1954 beginnt sein reges Engagement für die Kunst im öffentlichen Raum. Er entwirft Wandbilder aus Metall und Keramik, vor allem für Gebäude in Frankreich. Daneben sind seine Arbeiten von 1955 bis 1968 regelmäßig auf der Documenta zu sehen. Für die XX. Olympiade in München entwirft Vasarely das offizielle spiralenförmige Logo. Im Jahr 1976 gründet der Künstler die Fondation Vasarely in Aix-en-Provence, mit deren Hilfe 1981 ein Institut für zeitgenössische Formgestaltung und Architektur eingerichtet wird. 1976 eröffnet das Vasarely-Museum in seiner Geburtsstadt Pécs, ein zweites folgt 1987 in Schloss Zichy/Budapest. In seinen geometrisch-abstrakten Arbeiten wie der vorliegenden "Oet-Oet" schafft Vasarely ein Gitterwerk aus geometrischen Formen in leuchtenden Farben, welches er so anordnet, dass dabei für das Auge der Eindruck einer räumlich fluktuierenden Bewegung entsteht. Auf unserem Gemälde scheinen die Kuben mal reliefartig aus dem Bild herauszutreten, mal in die Bildfläche zurückzuweichen, während sie gleichzeit zwei in den Raum ragende, plastische Halbkugeln bilden. Auf diese Weise spielt Vasarely mit der Wahrnehmung des Betrachters. Letzterer ist sich der Tatsache bewusst, dass es sich bei dem Bild um eine zweidimensionale Fläche handelt, vermag diese jedoch nur dreidimensional wahrzunehmen und wird zudem durch die Illusion der sich scheinbar ständig verändernden räumlichen Gegebenheiten verwirrt. In Vasarelys Bildwelten gibt es nicht die eine allgemeingültige Wahrheit der Wahrnehmung, durch seine Arbeiten überträgt er die naturwissenschaftliche Relativitätstheorie in kunstphilosophische Gefilde: "Meine visuellen Rätsel haben in bildnerischer Sprache die Relativität der Warheiten auf jedem Gebiet ausgedrückt." (Victor Vasarely Gäa. Bilder und Meditationen, Freiburg i. Br. 1983, S. 95, zit. nach: Ralph Köhnen, Eine (Sozial-)Geschichte des Auges, in: Künstler Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Ausgabe 15, S. 20). Victor Vasarely stirbt am 15. März 1997 in Paris, die von ihm gegründete Stiftung muss kurz darauf schließen. Durch die Aufarbeitung des Nachlasses Vasarelys durch seine Tochter Michèle ist die Pflege der beliebten Bildwelt des Künstlers aber gesichert. [KH].
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