Ohne Titel, 1954.
Ohne Titel Gouache und Kleisterfarben auf weiß grundierter Leinwand, 1954 Götz 741. Links unten signiert. Verso signiert und datiert "18.2.1954". 70,5 x 55 cm ( 27,7 x 21,6 in). Mit OAtelierleiste. PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland, 1976 direkt beim Künstler erworben. Die Kunst von Karl Otto Götz nimmt im breiten Spektrum des Informel eine Sonderstellung ein. Sie ist geprägt von einem starken Interesse an Wissenschaft und Technik, der Liebe zu Experiment und Zufall bei gleichzeitigem Willen zur Systematisierung und der Auseinandersetzung mit dem Surrealismus. Götz' Bilder zeichnen sich aus durch die Auflösung des klassischen Formenprinzips. Dabei ist die Bewegung eines der bestimmenden Elemente seiner Malerei. Obwohl seine Bilder in einem schnellen Gestus, der Automatismus und Kontrolle kombiniert, entstehen, liegt jedem einzelnen ein abstraktes Schema zugrunde. Entscheidend für den Schaffungsprozess ist vor allem die verwendete Technik: "Mein Problem war: Wie kann ich die geschlossenen Formelemente auflösen und sie sozusagen zum Explodieren bringen? Ich wollte die Schnelligkeit der Monotypien dabei anwenden. Das ging aber bei der Gouache-Technik nicht und auch nicht mit der zähen Ölfarbe [...] Als ich im Sommer 1952 Kleisterfarben für meinen kleinen Sohn anrührte, fand ich quasi durch Zufall meine schnelle Maltechnik: Erst Kleister auf's Papier, dann mit Gouache hinein, und fertig war das Bild [...] Der Schritt vom Karton (Gouache) zur Leinwand ergab sich von selbst. So fand ich im Winter 1952/53 jene Technik und Konzeption, die die Faktur meiner Bilder fortan bestimmen sollte [...]" (zit. nach: Horst Zimmermann, Annäherung an K. O. Götz, in: K. O. Götz. Malerei 1935-1993, Ausst.Kat. Staatliche Kunstsammlung Dresden u.a., Dresden 1994, S. 12). Ein weiteres Kennzeichnen seiner Malerei ist die sogenannte Rakeltechnik. Zunächst trägt Götz die flüssige Farbe auf den hellen Grund auf, um dann in einen zweiten entscheidenden Schritt die Farbe mit dem Rakel wegzuschleudern und zu verschieben. So zeichnet Götz eine Negativform in das Bild hinein, um dann in einem dritten und letzten Schritt mit einem trockenen Pinsel verbindende Passagen zwischen den hellen und dunklen Partien herzustellen. [AS
Ohne Titel, 1954.
Ohne Titel Gouache und Kleisterfarben auf weiß grundierter Leinwand, 1954 Götz 741. Links unten signiert. Verso signiert und datiert "18.2.1954". 70,5 x 55 cm ( 27,7 x 21,6 in). Mit OAtelierleiste. PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland, 1976 direkt beim Künstler erworben. Die Kunst von Karl Otto Götz nimmt im breiten Spektrum des Informel eine Sonderstellung ein. Sie ist geprägt von einem starken Interesse an Wissenschaft und Technik, der Liebe zu Experiment und Zufall bei gleichzeitigem Willen zur Systematisierung und der Auseinandersetzung mit dem Surrealismus. Götz' Bilder zeichnen sich aus durch die Auflösung des klassischen Formenprinzips. Dabei ist die Bewegung eines der bestimmenden Elemente seiner Malerei. Obwohl seine Bilder in einem schnellen Gestus, der Automatismus und Kontrolle kombiniert, entstehen, liegt jedem einzelnen ein abstraktes Schema zugrunde. Entscheidend für den Schaffungsprozess ist vor allem die verwendete Technik: "Mein Problem war: Wie kann ich die geschlossenen Formelemente auflösen und sie sozusagen zum Explodieren bringen? Ich wollte die Schnelligkeit der Monotypien dabei anwenden. Das ging aber bei der Gouache-Technik nicht und auch nicht mit der zähen Ölfarbe [...] Als ich im Sommer 1952 Kleisterfarben für meinen kleinen Sohn anrührte, fand ich quasi durch Zufall meine schnelle Maltechnik: Erst Kleister auf's Papier, dann mit Gouache hinein, und fertig war das Bild [...] Der Schritt vom Karton (Gouache) zur Leinwand ergab sich von selbst. So fand ich im Winter 1952/53 jene Technik und Konzeption, die die Faktur meiner Bilder fortan bestimmen sollte [...]" (zit. nach: Horst Zimmermann, Annäherung an K. O. Götz, in: K. O. Götz. Malerei 1935-1993, Ausst.Kat. Staatliche Kunstsammlung Dresden u.a., Dresden 1994, S. 12). Ein weiteres Kennzeichnen seiner Malerei ist die sogenannte Rakeltechnik. Zunächst trägt Götz die flüssige Farbe auf den hellen Grund auf, um dann in einen zweiten entscheidenden Schritt die Farbe mit dem Rakel wegzuschleudern und zu verschieben. So zeichnet Götz eine Negativform in das Bild hinein, um dann in einem dritten und letzten Schritt mit einem trockenen Pinsel verbindende Passagen zwischen den hellen und dunklen Partien herzustellen. [AS
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