Ohne Titel (8.5.08)
Ohne Titel (8.5.08). 2008. Lackfarbe über Farboffset. Auf dem Unterlagekarton rechts unten signiert und datiert "8.5.08", verso handschriftlich datiert "8.5.08". Auf glattem, beidseitig bedruckten Papier, original auf Unterlagekarton montiert. 28,8 x 21 cm (11,3 x 8,2 in), blattgroß. Unterlagekarton: 42,5 x 38,5 cm (16,7 x 15,2 in). Aus einer Serie von Unikaten, entstanden anlässlich einer Wanderausstellung im Museum Ludwig in Köln und im Haus der Kunst in München. Richter hat bei jedem der Unikate eine auf einer Glasplatte ausgeführte Malerei auf die Seite eines Architekturbuches monotypisch übertragen. Wir danken Herrn Dr. Dietmar Elger für die freundliche Auskunft. Nach seinem Studium der Malerei in Dresden von 1951 bis 1956 und den drei anschließenden Jahren als Meisterschüler der Akademie reist Gerhard Richter in die Bundesrepublik aus. Aus dieser Zeit stammt ein umfangreiches Frühwerk, das lange Zeit als verschollen galt und von dem auch nur einige wenige Werke erhalten geblieben sind. Von 1961 bis 1963 studiert Richter bei Karl Otto Götz an der Düsseldorfer Kunstakademie. Hier beginnt die Freundschaft mit Sigmar Polke Blinky Palermo und Konrad Lueg - dem späteren Galeristen Konrad Fischer -, mit dem er 1963 die "Demonstration für den Kapitalistischen Realismus" als deutsche Variante der Pop-Art veranstaltet. 1962 beginnt er zunächst, beeinflusst von Giacometti und Dubuffet, mit gegenständlichen Bildern, die auf Fotovorlagen beruhen. Dies geschieht aus einer veränderten Ansicht über Kunst, die nach Richter "nichts mit Malerei zu tun hat, nichts mit Komposition, nichts mit Farbe". Erste Einzelausstellungen finden 1964 in den Galerien Heiner Friedrich in München und Alfred Schmela in Düsseldorf statt. 1967 wird Richter als Gastdozent an die Hochschule für Bildende Künste nach Hamburg berufen, 1971 übernimmt er eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf, die er bis 1996 innehat. Weitere Gastprofessuren werden dem Maler 1978 am College of Art in Halifax, Kanada, und 1988 an der Städelschule Frankfurt angeboten. In den gegen Ende der sechziger Jahre entstehenden Alpen- und Städtebildern erscheint die fotografische Struktur in pastos aufgetragenen Farbflecken. Mit den Serien der Farbfelder von 1971 bis 1974, in denen der Künstler die vier Grundfarben facettiert und zufällig kombiniert, sowie den monochromen Grau-Bildern aus der Zeit von 1972 bis 1975 thematisiert Richter bestimmende Komponenten der Malerei. Ab 1976 entstehen abstrakte Bilder mit farbigen Schlieren, jedoch greift Richter immer wieder auf Gegenständliches zurück, wie überhaupt der Wechsel der Darstellungsmittel und der Stilbruch bei ihm zum Prinzip werden. 1997 wird der "Atlas", eine systematische Sammlung fotografischer Vorlagen und malerischer Skizzen, auf der Documenta X in Kassel ausgestellt. In seinen abstrakten Arbeiten spielt Richter immer wieder mit gegenständlichen Assoziationen: so fügen sich in unserem Beispiel die scheinbar zufälligen Farbverläufe zu einer Komposition zusammen, die dem Betrachter freie Interpretationsmöglichkeiten öffnen. Richter benutzt bewusst das Prinzip des Zufalls in seiner Arbeit. "Ich habe eben nicht ein ganz bestimmtes Bild vor Augen, sondern möchte am Ende ein Bild erhalten, das ich gar nicht geplant hatte. Also, diese Arbeitsmethode mit Willkür, Zufall, Einfall und Zerstörung läßt zwar einen bestimmten Bildtypus entstehen, aber nie ein vorherbestimmtes Bild." (zit. nach Hubertus Butin und Stefan Gronert, Gerhard Richter Editionen 1965-2004, Ostfildern-Ruit 2004, S. 35/36). Das Resultat der Erscheinung eines Werkes verweist aber auch immer auf den Prozess seiner Entstehung hin. Gerhard Richter zählt heute zu den international erfolgreichsten und bekanntesten Künstlern der Gegenwart, dessen Werke auf zahlreichen großen Ausstellungen ein breites Publikum finden. [DB].
Ohne Titel (8.5.08)
Ohne Titel (8.5.08). 2008. Lackfarbe über Farboffset. Auf dem Unterlagekarton rechts unten signiert und datiert "8.5.08", verso handschriftlich datiert "8.5.08". Auf glattem, beidseitig bedruckten Papier, original auf Unterlagekarton montiert. 28,8 x 21 cm (11,3 x 8,2 in), blattgroß. Unterlagekarton: 42,5 x 38,5 cm (16,7 x 15,2 in). Aus einer Serie von Unikaten, entstanden anlässlich einer Wanderausstellung im Museum Ludwig in Köln und im Haus der Kunst in München. Richter hat bei jedem der Unikate eine auf einer Glasplatte ausgeführte Malerei auf die Seite eines Architekturbuches monotypisch übertragen. Wir danken Herrn Dr. Dietmar Elger für die freundliche Auskunft. Nach seinem Studium der Malerei in Dresden von 1951 bis 1956 und den drei anschließenden Jahren als Meisterschüler der Akademie reist Gerhard Richter in die Bundesrepublik aus. Aus dieser Zeit stammt ein umfangreiches Frühwerk, das lange Zeit als verschollen galt und von dem auch nur einige wenige Werke erhalten geblieben sind. Von 1961 bis 1963 studiert Richter bei Karl Otto Götz an der Düsseldorfer Kunstakademie. Hier beginnt die Freundschaft mit Sigmar Polke Blinky Palermo und Konrad Lueg - dem späteren Galeristen Konrad Fischer -, mit dem er 1963 die "Demonstration für den Kapitalistischen Realismus" als deutsche Variante der Pop-Art veranstaltet. 1962 beginnt er zunächst, beeinflusst von Giacometti und Dubuffet, mit gegenständlichen Bildern, die auf Fotovorlagen beruhen. Dies geschieht aus einer veränderten Ansicht über Kunst, die nach Richter "nichts mit Malerei zu tun hat, nichts mit Komposition, nichts mit Farbe". Erste Einzelausstellungen finden 1964 in den Galerien Heiner Friedrich in München und Alfred Schmela in Düsseldorf statt. 1967 wird Richter als Gastdozent an die Hochschule für Bildende Künste nach Hamburg berufen, 1971 übernimmt er eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf, die er bis 1996 innehat. Weitere Gastprofessuren werden dem Maler 1978 am College of Art in Halifax, Kanada, und 1988 an der Städelschule Frankfurt angeboten. In den gegen Ende der sechziger Jahre entstehenden Alpen- und Städtebildern erscheint die fotografische Struktur in pastos aufgetragenen Farbflecken. Mit den Serien der Farbfelder von 1971 bis 1974, in denen der Künstler die vier Grundfarben facettiert und zufällig kombiniert, sowie den monochromen Grau-Bildern aus der Zeit von 1972 bis 1975 thematisiert Richter bestimmende Komponenten der Malerei. Ab 1976 entstehen abstrakte Bilder mit farbigen Schlieren, jedoch greift Richter immer wieder auf Gegenständliches zurück, wie überhaupt der Wechsel der Darstellungsmittel und der Stilbruch bei ihm zum Prinzip werden. 1997 wird der "Atlas", eine systematische Sammlung fotografischer Vorlagen und malerischer Skizzen, auf der Documenta X in Kassel ausgestellt. In seinen abstrakten Arbeiten spielt Richter immer wieder mit gegenständlichen Assoziationen: so fügen sich in unserem Beispiel die scheinbar zufälligen Farbverläufe zu einer Komposition zusammen, die dem Betrachter freie Interpretationsmöglichkeiten öffnen. Richter benutzt bewusst das Prinzip des Zufalls in seiner Arbeit. "Ich habe eben nicht ein ganz bestimmtes Bild vor Augen, sondern möchte am Ende ein Bild erhalten, das ich gar nicht geplant hatte. Also, diese Arbeitsmethode mit Willkür, Zufall, Einfall und Zerstörung läßt zwar einen bestimmten Bildtypus entstehen, aber nie ein vorherbestimmtes Bild." (zit. nach Hubertus Butin und Stefan Gronert, Gerhard Richter Editionen 1965-2004, Ostfildern-Ruit 2004, S. 35/36). Das Resultat der Erscheinung eines Werkes verweist aber auch immer auf den Prozess seiner Entstehung hin. Gerhard Richter zählt heute zu den international erfolgreichsten und bekanntesten Künstlern der Gegenwart, dessen Werke auf zahlreichen großen Ausstellungen ein breites Publikum finden. [DB].
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