PABLO PICASSO (Málaga 1881 - 1973 Mougins) Femme au corsage à fleurs. 1958. Lithografie, dritter und finaler Zustand. 36/50. Unten rechts mit Bleistift signiert: Picasso, sowie in der Platte drei Mal spiegelverkehrt datiert: 17.12.57/1.5.58/27.12.58. Darstellung 63,5 x 48,3 cm auf Vélin von Arches (mit dem Wasserzeichen) 66 x 50,2 cm. Provenienz: Durch Erbschaft an den heutigen Besitzer, Privatsammlung Schweiz. Werkverzeichnis: - Mourlot, Nr. 307. - Bloch, Nr. 847. Literatur: Gauss, Ulrike (Hrsg.): Pablo Picasso Die Lithographie. Graphikmuseum Pablo Picasso Münster. Die Sammlung Huizinga, Ostfildern-Ruit 2000, Nr. 307. „Ein Bild muss langsam verwandelt werden, und manchmal kann ich einfach nicht den Punkt erreichen, an dem ich ihm das Letzte an Gedanken, das es nötig hat, mitgeben kann“. Pablo Picasso Im Sommer 1952 begegnet Pablo Picasso die 27-jährigen Jacqueline Roque zum ersten Mal in einem Keramik-Workshop bei Madoura in Vallauris, wo sie als Verkaufsassistentin arbeitet, und er seit 1946 Keramiken gestaltet. Von nun an wird Jacqueline zu seinem Hauptmotiv, seiner letzten Ehefrau und Muse. Er nimmt ihr Porträt als Vorlage für eine unzählige Anzahl an Experimenten, sowohl in Gemälden wie auch in Druckgrafiken. Die ersten Werke mit Jacqueline stammen aus der Serie "L’Artiste et son Modèle" von 1954. Später beginnt Picasso mehrere Serien von Ölgemälden und Lithografien, inspiriert von den „Femmes d’Alger“ von Eugène Delacroix Im Jahr 1955 entstehen weitere Porträts, unter anderem „Porträt de Femme à la robe verte“ oder „Femme assise près de la Fenêtre“. In den zwanzig Jahren des Zusammenlebens, von 1953 bis 1973, schafft Picasso mehr als 400 Porträts von Jacqueline, und sie gilt heute somit als die meist porträtierte Frau in seinem Gesamtoeuvre. Jacqueline Roque verkörpert für Picasso die perfekte Schönheit der spanischen Frauen, die er noch aus Kindheitserinnerungen. Er malt sie in unterschiedlichen Stimmungen und Stilen: fröhlich oder traurig, mal klassisch, mal kubistisch, allerdings mit den immer wiederkehrenden Merkmalen der geraden Haltung, dem langen Hals, der hohen Wangen, einer geraden Nase, welche in derselben Linie wie die Stirn verläuft und die grossen, schwarzen mandelförmigen Augen mit wachem Blick. Das vorliegende grafische Werk „Femme au corsage à fleurs“ von 1957/58 ist eine der wichtigsten und beeindruckendsten Werke, die Picasso von seiner Frau erschaffen hat. Fernand Mourlot, der vertraute Drucker von Picasso, der das vollständige lithografische Werk des Künstler gedruckt hat, berichtet, dass es dem Künstler in dieser Serie besonders wichtig war, mit jedem Druckzustand das Maximum an Experimentiermöglichkeit der Drucktechnik auszuschöpfen, um seine Frau endlich in ihrer perfekten Schönheit darzustellen (Mourlot, Fernand: Picasso, Lithographe. Edition du Live, Paris 1970, S. 244). Die intensive Auseinandersetzung mit dem Bildmotiv des Profils der Jacqueline im Blumenhemd beginnt bereits am 17. Dezember 1957, welche in einer Auflage von 50 nummerierten Exemplaren gedruckt wird. Hier zeichnet Picasso auf einer Zinkplatte mit Hilfe einer Bürste die Schattenumrisse des Gesichts und der Augen, sowie die dunklen nach hinten gebundenen Haare. Die Blumenmotive der Bluse gestaltet er zunächst als Silhouette, diese erscheinen erst im letzten Zustand vollständig. Am 1. Februar 1958 überarbeitet Picasso die Zinkplatte, verzichtet allerdings bis auf wenige Probedrucke auf eine Auflage. Die endgültige und abschliessende Überarbeitung, welches das vorliegende Blatt ist, erfolgte am 27. Dezember 1958. Hier überarbeitet der Künstler die Zinkplatte mit feinen Strichen, welche die Züge und Kontraste des Gesichts stärken sowie die der Bluse und Haare aufhellen. Dieser endgültige Entwurf wird ebenfalls in einer Auflage von 50 ediert. Diese aussergewöhnlich elaborierte Porträtserie und der vorliegende endgültige Zustand, zeigen eindrücklich Picassos herausragendes Können und seine unglaubliche Experimentierfreude, wenn es um
PABLO PICASSO (Málaga 1881 - 1973 Mougins) Femme au corsage à fleurs. 1958. Lithografie, dritter und finaler Zustand. 36/50. Unten rechts mit Bleistift signiert: Picasso, sowie in der Platte drei Mal spiegelverkehrt datiert: 17.12.57/1.5.58/27.12.58. Darstellung 63,5 x 48,3 cm auf Vélin von Arches (mit dem Wasserzeichen) 66 x 50,2 cm. Provenienz: Durch Erbschaft an den heutigen Besitzer, Privatsammlung Schweiz. Werkverzeichnis: - Mourlot, Nr. 307. - Bloch, Nr. 847. Literatur: Gauss, Ulrike (Hrsg.): Pablo Picasso Die Lithographie. Graphikmuseum Pablo Picasso Münster. Die Sammlung Huizinga, Ostfildern-Ruit 2000, Nr. 307. „Ein Bild muss langsam verwandelt werden, und manchmal kann ich einfach nicht den Punkt erreichen, an dem ich ihm das Letzte an Gedanken, das es nötig hat, mitgeben kann“. Pablo Picasso Im Sommer 1952 begegnet Pablo Picasso die 27-jährigen Jacqueline Roque zum ersten Mal in einem Keramik-Workshop bei Madoura in Vallauris, wo sie als Verkaufsassistentin arbeitet, und er seit 1946 Keramiken gestaltet. Von nun an wird Jacqueline zu seinem Hauptmotiv, seiner letzten Ehefrau und Muse. Er nimmt ihr Porträt als Vorlage für eine unzählige Anzahl an Experimenten, sowohl in Gemälden wie auch in Druckgrafiken. Die ersten Werke mit Jacqueline stammen aus der Serie "L’Artiste et son Modèle" von 1954. Später beginnt Picasso mehrere Serien von Ölgemälden und Lithografien, inspiriert von den „Femmes d’Alger“ von Eugène Delacroix Im Jahr 1955 entstehen weitere Porträts, unter anderem „Porträt de Femme à la robe verte“ oder „Femme assise près de la Fenêtre“. In den zwanzig Jahren des Zusammenlebens, von 1953 bis 1973, schafft Picasso mehr als 400 Porträts von Jacqueline, und sie gilt heute somit als die meist porträtierte Frau in seinem Gesamtoeuvre. Jacqueline Roque verkörpert für Picasso die perfekte Schönheit der spanischen Frauen, die er noch aus Kindheitserinnerungen. Er malt sie in unterschiedlichen Stimmungen und Stilen: fröhlich oder traurig, mal klassisch, mal kubistisch, allerdings mit den immer wiederkehrenden Merkmalen der geraden Haltung, dem langen Hals, der hohen Wangen, einer geraden Nase, welche in derselben Linie wie die Stirn verläuft und die grossen, schwarzen mandelförmigen Augen mit wachem Blick. Das vorliegende grafische Werk „Femme au corsage à fleurs“ von 1957/58 ist eine der wichtigsten und beeindruckendsten Werke, die Picasso von seiner Frau erschaffen hat. Fernand Mourlot, der vertraute Drucker von Picasso, der das vollständige lithografische Werk des Künstler gedruckt hat, berichtet, dass es dem Künstler in dieser Serie besonders wichtig war, mit jedem Druckzustand das Maximum an Experimentiermöglichkeit der Drucktechnik auszuschöpfen, um seine Frau endlich in ihrer perfekten Schönheit darzustellen (Mourlot, Fernand: Picasso, Lithographe. Edition du Live, Paris 1970, S. 244). Die intensive Auseinandersetzung mit dem Bildmotiv des Profils der Jacqueline im Blumenhemd beginnt bereits am 17. Dezember 1957, welche in einer Auflage von 50 nummerierten Exemplaren gedruckt wird. Hier zeichnet Picasso auf einer Zinkplatte mit Hilfe einer Bürste die Schattenumrisse des Gesichts und der Augen, sowie die dunklen nach hinten gebundenen Haare. Die Blumenmotive der Bluse gestaltet er zunächst als Silhouette, diese erscheinen erst im letzten Zustand vollständig. Am 1. Februar 1958 überarbeitet Picasso die Zinkplatte, verzichtet allerdings bis auf wenige Probedrucke auf eine Auflage. Die endgültige und abschliessende Überarbeitung, welches das vorliegende Blatt ist, erfolgte am 27. Dezember 1958. Hier überarbeitet der Künstler die Zinkplatte mit feinen Strichen, welche die Züge und Kontraste des Gesichts stärken sowie die der Bluse und Haare aufhellen. Dieser endgültige Entwurf wird ebenfalls in einer Auflage von 50 ediert. Diese aussergewöhnlich elaborierte Porträtserie und der vorliegende endgültige Zustand, zeigen eindrücklich Picassos herausragendes Können und seine unglaubliche Experimentierfreude, wenn es um
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