(Pistoia 1606–1681 Rom) Christus und die Samaritanerin am Brunnen, undeutlich signiert und datiert unten mittig am Brunnen: HYACINTVS/GIM…/1639, Öl auf Leinwand, 76,5 x 62 cm, gerahmt Provenienz: Auktion, Christie’s, New York, 19. April 2007, Lot 93 (als Giacinto Gimignani Wir danken Ursula Verena Fischer Pace für die Bestätigung der Zuschreibung des Gemäldes an Giacinto Gimignani auf der Grundlage eines Fotos und für ihre Hilfe beim Verfassen des Katalogtexts. Dargestellt ist die im Johannesevangelium (Kapitel 4, Vers 1–42) geschilderte Szene, in der sich Christus der Samaritanerin an Jakobs Brunnen als Erlöser offenbart und sie für seine Lehre gewinnt. Diese Begebenheit steht seit jeher für das Sakrament der Taufe. Die auf die Zwiesprache von Christus und der Samaritanerin konzentrierte intime Darstellung zeigt die Figuren von ganz nah; sie stehen vor bzw. neben dem Brunnen vor einer ansteigenden, mit Bäumen bestandenen hügeligen Landschaft und einer bewehrten Stadtanlage. Das Gewand Christi sticht durch seine starken Farbkontraste hervor; das Untergewand mit seinem satten Rot hebt sich deutlich von dem tiefblauen, faltenreichen Überwurf ab. Farblich leiser ins Bild gesetzt ist die rechts am Brunnen stehende Samaritanerin, gekleidet in ein gelb-goldenes Gewand über weißem, von der linken Schulter fallenden Untergewand und zartblauem Überwurf. Bereits 1637 hatte Gimignani, vermutlich im Auftrag eines Medici, ein großformatiges, figurenreicher orchestriertes Gemälde von Christus und der Samaritanerin gemalt (243 x 272 cm, signiert und datiert 1637, Florenz, Sammlung Corsini, Palazzo Corsini; vgl. U. V. Fischer, Giacinto Gimignani (1606–1681). Eine Studie zur römischen Malerei des Seicento, Dissertation, Freiburg 1973, S. 137, Nr. 5). Das Corsini-Gemälde zeigt das Figurenpaar am Brunnen seitenverkehrt mit leicht unterschiedlicher Gestik, aber vor einem ähnlichen Landschaftshintergrund. Das vorliegende Gemälde ist sozusagen eine intime, abgekürzte Variante des großen Formats. Nach der Mitte der dreißiger Jahre des 17. Jahrhunderts entwickelte Gimignani seine eigene künstlerische Ausdrucksweise, durchaus orientiert am cortonesken Figuren-und Landschaftsrepertoire infolge seiner Tätigkeit in der Werkstatt Pietro da Cortonas zu Beginn seines Aufenthalts in Rom 1630. Charakteristisch sind seine häufig von antiken Statuen inspirierten, antikisch gekleideten und im Profil dargestellten weiblichen Figuren, die gleichsam als malerische Signatur seiner Werke gelten können. Seine Affinität zu einer beruhigten Formensprache rückt ihn gerade um die 40er Jahre in die Nähe von Poussin und seiner in Rom tätigen französischen Zeitgenossen (z. B. Pierre Mignard François Perrier Charles Dufresnoy) sowie von Alessandro Turchi dessen Tochter Gimignani 1640 heiratete. Es mag übrigens kein Zufall sein, dass sowohl Turchi als auch Gimignani um diese Zeit für Pariser Auftraggeber malten. Angeregt von den Werken Turchis mag auch die den Gemälden Gimignanis eigene intensive Farbgebung und unaufgeregte Stimmung sein. Das vorliegende Gemälde ist charakteristisch für Gimignanis künstlerisch äußerst produktive Tätigkeit in jenen Jahren.
(Pistoia 1606–1681 Rom) Christus und die Samaritanerin am Brunnen, undeutlich signiert und datiert unten mittig am Brunnen: HYACINTVS/GIM…/1639, Öl auf Leinwand, 76,5 x 62 cm, gerahmt Provenienz: Auktion, Christie’s, New York, 19. April 2007, Lot 93 (als Giacinto Gimignani Wir danken Ursula Verena Fischer Pace für die Bestätigung der Zuschreibung des Gemäldes an Giacinto Gimignani auf der Grundlage eines Fotos und für ihre Hilfe beim Verfassen des Katalogtexts. Dargestellt ist die im Johannesevangelium (Kapitel 4, Vers 1–42) geschilderte Szene, in der sich Christus der Samaritanerin an Jakobs Brunnen als Erlöser offenbart und sie für seine Lehre gewinnt. Diese Begebenheit steht seit jeher für das Sakrament der Taufe. Die auf die Zwiesprache von Christus und der Samaritanerin konzentrierte intime Darstellung zeigt die Figuren von ganz nah; sie stehen vor bzw. neben dem Brunnen vor einer ansteigenden, mit Bäumen bestandenen hügeligen Landschaft und einer bewehrten Stadtanlage. Das Gewand Christi sticht durch seine starken Farbkontraste hervor; das Untergewand mit seinem satten Rot hebt sich deutlich von dem tiefblauen, faltenreichen Überwurf ab. Farblich leiser ins Bild gesetzt ist die rechts am Brunnen stehende Samaritanerin, gekleidet in ein gelb-goldenes Gewand über weißem, von der linken Schulter fallenden Untergewand und zartblauem Überwurf. Bereits 1637 hatte Gimignani, vermutlich im Auftrag eines Medici, ein großformatiges, figurenreicher orchestriertes Gemälde von Christus und der Samaritanerin gemalt (243 x 272 cm, signiert und datiert 1637, Florenz, Sammlung Corsini, Palazzo Corsini; vgl. U. V. Fischer, Giacinto Gimignani (1606–1681). Eine Studie zur römischen Malerei des Seicento, Dissertation, Freiburg 1973, S. 137, Nr. 5). Das Corsini-Gemälde zeigt das Figurenpaar am Brunnen seitenverkehrt mit leicht unterschiedlicher Gestik, aber vor einem ähnlichen Landschaftshintergrund. Das vorliegende Gemälde ist sozusagen eine intime, abgekürzte Variante des großen Formats. Nach der Mitte der dreißiger Jahre des 17. Jahrhunderts entwickelte Gimignani seine eigene künstlerische Ausdrucksweise, durchaus orientiert am cortonesken Figuren-und Landschaftsrepertoire infolge seiner Tätigkeit in der Werkstatt Pietro da Cortonas zu Beginn seines Aufenthalts in Rom 1630. Charakteristisch sind seine häufig von antiken Statuen inspirierten, antikisch gekleideten und im Profil dargestellten weiblichen Figuren, die gleichsam als malerische Signatur seiner Werke gelten können. Seine Affinität zu einer beruhigten Formensprache rückt ihn gerade um die 40er Jahre in die Nähe von Poussin und seiner in Rom tätigen französischen Zeitgenossen (z. B. Pierre Mignard François Perrier Charles Dufresnoy) sowie von Alessandro Turchi dessen Tochter Gimignani 1640 heiratete. Es mag übrigens kein Zufall sein, dass sowohl Turchi als auch Gimignani um diese Zeit für Pariser Auftraggeber malten. Angeregt von den Werken Turchis mag auch die den Gemälden Gimignanis eigene intensive Farbgebung und unaufgeregte Stimmung sein. Das vorliegende Gemälde ist charakteristisch für Gimignanis künstlerisch äußerst produktive Tätigkeit in jenen Jahren.
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