Pubblico attestato di un revveduto terziario. XXXVI S. Mit großem Titelholzschnitt. 19 x 12,5 cm. Pergament d. Z. (leicht berieben und fleckig, ohne die beiden Schließbänder, geworfen). O. O. (Rom), o. Dr., 1772. ICCU 013410. Nicht bei De Backer-Sommervogel. – Beißende Satire eines angeblichen Terziariers gegen den Jesuitenorden in Rom und speziell gegen die Lehren im „Seminario Romano della Compagnia del Gesù“, dem berühmten „Collegio Romano“ und der „Propaganda Fide“, der Kongregation für die Verbreitung des Glaubens, die 1622 ebenfalls von den Jesuiten gegründet worden war. Der „Pubblico attestato di un ravveduto Terziario“, also wörtlich etwa ein „Öffentliches Zeugnis eines Drittordensangehörigen“ gehört zu den Rarissima der italienisch-römischen Aufklärungsliteratur, anonym verfasst und gedruckt. Neben den „klassischen“ Mönchsgemeinschaften, den sogenannten „Ersten Orden“ und den Nonnenkonventen, den „Zweiten Orden“, bildeten die Terziaren oder Terziarier eine weitere, dritte Gemeinschaft, die teils im klösterlichen Ambiente reguliert, teils aber auch als Weltgeistliche lebend den Regeln der großen Orden folgen wollten. Beigebunden sind fünf weitere Anti-Jesuiten-Pamphlete: 1) I miei dubbi circa il presente affare de’ Gesuiti. 34 S., 1 w. Bl. - 2) A monsieur monsieur le Marquis de Brantes à Avignon. VIII S. - 3) A monsieur monsieur le Marquis de Brantes à Avignon. XII S. - 4) Al Molto Reverendo Padre in Cristo il P. Agostino Doria. XV S. - 5) Al Molto Reverendo Padre in Christo il P. Filippo Vamberti. XX S. Mit mehrfach gefalteter Kupfertafel. Die vorliegende Schriften gehören zu den äußerst seltenen „Anti-Jesuiten-Publikationen“, die den Einfluss der Aufklärung auf die römische Kurie und ihre als „versteinert“ empfundene Weltordnung zeigt. So wird auf dem großen Faltkupfer (ca. 20 x 24 cm) über dem Mons Vaticanus (mit der Vedute der Petersbasilika) von der Kraft des Göttlichen Atems die Statue des Jesuiten vom Sockel geblasen, die krachend inmitten der akklamierenden Menge zerbricht, während sich zwei heranflatternde Teufelchen schon ihrer bemächtigen wollen. Unten links sinniert als Repoussoir der Prophet Jesaja, über dem ein Senkblei als Lot schwebt: „et extendetur super eam mensura ut redigatur ad nihilum et perpendiculum in desolationem“ (nach Jesaja 34, 11: "und der Herr wird darüber ausspannen die Meßschnur der Verödung und die Bleilote der Leere aufhängen"). Ein weiterer Sinnspruch aus Daniel bezieht sich direkt auf die Darstellung, in dem mit dem Sturz der Jesuiten eine Prophezeiung wahr zu werden scheint: „Absissus est lapis de monte“ (nach Daniel 2, 34: „Solches sahst du, bis dass ein Stein herabgerissen ward ohne Hände; der schlug das Bild an seine Füße, die Eisen und Ton waren, und zermalmte sie“). Im Anhang findet sich der jeweils vollständige Abdruck mehrere öffentlicher Briefe an die Ordensvordersten zur Ostentation der Missstände. Tatsächlich wurde der Jesuitenorden dann im Jahr 1773 endgültig aufgelöst - ein Jahr nach der Publikation des vorliegenden Titels. – Titel mit kleinem Fleckchen, sonst nur vereinzelte, kaum sichtbare Gebrauchsspuren, insgesamt sehr wohlerhalten.
Pubblico attestato di un revveduto terziario. XXXVI S. Mit großem Titelholzschnitt. 19 x 12,5 cm. Pergament d. Z. (leicht berieben und fleckig, ohne die beiden Schließbänder, geworfen). O. O. (Rom), o. Dr., 1772. ICCU 013410. Nicht bei De Backer-Sommervogel. – Beißende Satire eines angeblichen Terziariers gegen den Jesuitenorden in Rom und speziell gegen die Lehren im „Seminario Romano della Compagnia del Gesù“, dem berühmten „Collegio Romano“ und der „Propaganda Fide“, der Kongregation für die Verbreitung des Glaubens, die 1622 ebenfalls von den Jesuiten gegründet worden war. Der „Pubblico attestato di un ravveduto Terziario“, also wörtlich etwa ein „Öffentliches Zeugnis eines Drittordensangehörigen“ gehört zu den Rarissima der italienisch-römischen Aufklärungsliteratur, anonym verfasst und gedruckt. Neben den „klassischen“ Mönchsgemeinschaften, den sogenannten „Ersten Orden“ und den Nonnenkonventen, den „Zweiten Orden“, bildeten die Terziaren oder Terziarier eine weitere, dritte Gemeinschaft, die teils im klösterlichen Ambiente reguliert, teils aber auch als Weltgeistliche lebend den Regeln der großen Orden folgen wollten. Beigebunden sind fünf weitere Anti-Jesuiten-Pamphlete: 1) I miei dubbi circa il presente affare de’ Gesuiti. 34 S., 1 w. Bl. - 2) A monsieur monsieur le Marquis de Brantes à Avignon. VIII S. - 3) A monsieur monsieur le Marquis de Brantes à Avignon. XII S. - 4) Al Molto Reverendo Padre in Cristo il P. Agostino Doria. XV S. - 5) Al Molto Reverendo Padre in Christo il P. Filippo Vamberti. XX S. Mit mehrfach gefalteter Kupfertafel. Die vorliegende Schriften gehören zu den äußerst seltenen „Anti-Jesuiten-Publikationen“, die den Einfluss der Aufklärung auf die römische Kurie und ihre als „versteinert“ empfundene Weltordnung zeigt. So wird auf dem großen Faltkupfer (ca. 20 x 24 cm) über dem Mons Vaticanus (mit der Vedute der Petersbasilika) von der Kraft des Göttlichen Atems die Statue des Jesuiten vom Sockel geblasen, die krachend inmitten der akklamierenden Menge zerbricht, während sich zwei heranflatternde Teufelchen schon ihrer bemächtigen wollen. Unten links sinniert als Repoussoir der Prophet Jesaja, über dem ein Senkblei als Lot schwebt: „et extendetur super eam mensura ut redigatur ad nihilum et perpendiculum in desolationem“ (nach Jesaja 34, 11: "und der Herr wird darüber ausspannen die Meßschnur der Verödung und die Bleilote der Leere aufhängen"). Ein weiterer Sinnspruch aus Daniel bezieht sich direkt auf die Darstellung, in dem mit dem Sturz der Jesuiten eine Prophezeiung wahr zu werden scheint: „Absissus est lapis de monte“ (nach Daniel 2, 34: „Solches sahst du, bis dass ein Stein herabgerissen ward ohne Hände; der schlug das Bild an seine Füße, die Eisen und Ton waren, und zermalmte sie“). Im Anhang findet sich der jeweils vollständige Abdruck mehrere öffentlicher Briefe an die Ordensvordersten zur Ostentation der Missstände. Tatsächlich wurde der Jesuitenorden dann im Jahr 1773 endgültig aufgelöst - ein Jahr nach der Publikation des vorliegenden Titels. – Titel mit kleinem Fleckchen, sonst nur vereinzelte, kaum sichtbare Gebrauchsspuren, insgesamt sehr wohlerhalten.
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