Samurai-Rüstung, Edo-Zeit weitere Fotos auf die Merkliste Japan 15-teilig, Helm "kabuto", Helmglocke aus 36 Stahl-Lamellen, dunkelrot/braun lackiert, mit Blendschutz "mabisashi" und fünffach geschobenem Nackenschirm "shikoro", Helmschmuck "kuwagata maedate" (Hirschkäfer) aus Messing, Loch im Scheitel "hachimanza" (=Sitz der Kriegsgottes "hachiman"), durch das der Haarzopf des Kriegers gezogen werden konnte, mit floraler Metalleinfassung "kashiradate"; Gesichtsmaske "ressei menpo" ("ärgerlicher Gesichtsausdruck") mit Fell-Schnurrbart und abnehmbarem Nasenschutz, einschließlich vierteiligem Halsschutz "yodare kake"; Brustpanzer "do"aus dunkelrot/braun lackiertem Eisen, am Rücken angebrachte Halterung und Metallring zur Aufnahme der Standarte "sashimono" mit dem Wappen "mon" des Lehnsfürsten oder Feldzeichen, zweiteiliger Oberschenkelschurz "haidate", siebenteilige Panzerschürze "kusazuri" und Schulterplatten "sode", jeweils aus dunkelrot/braun lackierten Eisenlamellen, verbunden mit blauen Textilbändern; Ärmel aus nachtblauer Seide, überzogen von feinem Kettengeflecht, Kampfhandschuh "tekko" mit Handrückenschutz aus Metall; Schienbeinschutz "suneate" aus lackierten Eisenlamellen im Wechsel mit Ringgeflecht aus Metall, auf Stoff mit Ledereinsätzen an den Bein-Innenseiten, gepanzerte Rüstungsteile zum Unterziehen "waki biki": westenartiger Brusteinsatz aus nachtblauer Seide mit Stehkragen und Rückeneinsatz aus Stoff, gepanzert mit Metallringen, bzw. Eisenplättchen, kleinere Fehlstellen (in Lacküberzug und Stoff), Seide an manchen Stellen brüchig, einige Flecken, Altersspuren; besonders erwähnenswert sind die gepanzerten Rüstungsteile zum Unterziehen "waki biki", die mit Hilfe von Seidenschnüren am Brustpanzer befestigt wurden. Denn sie sind der Beweis dafür, dass vorliegende Rüstung für den tatsächlichen Gebrauch, zum Einsatz in der Schlacht gedacht war. Japanische Rüstungen waren so gefertigt, dass sie sich optimal dem Körper anpassten und dem Krieger größtmögliche Freiheit in der Handhabung seiner Waffen ließen. Die einzelnen Rüstungsteile waren nur durch Bänder miteinander verbunden, wodurch sie sich bei jeder Bewegung übereinander schieben konnten. Für eine einzige Rüstung wurden bis zu 300 Meter Schnur benötigt. Rüstungsbänder wurden sehr fest geflochten und zusätzlich gewässert, was sie noch robuster machte. Die Farben der Schnüre gaben unter anderem Auskunft über die Klan-Zugehörigkeit. Der Lacküberzug der Eisen/Stahl-Bestandteile sollte die Rüstung vor dem rauhen Klima Japans schützen. Gekämpft wurde mit Schwertern mit langem Griff, sogenannten "tachis", die oft beidhändig geführt werden mussten. Japanische Rüstungen entwickelten sich vermutlich aus Vorbildern aus dem alten China und Korea. Brustpanzer und Helme wurden in Japan bereits im 4. Jh. hergestellt. Bis zum Ende der Heian-Zeit (1185) hatte sich die für Samurai typische Rüstungsform herausgebildet. Die Einführung der Luntenschloss-Muskete "tanegashima" durch die Portugiesen 1543 machte es notwendig, von der Lamellenkonstruktion auf Eisen oder Stahlplatten umzusteigen, um die Kämpfer vor Musketenkugeln zu schützen. So entwickelte sich die "moderne" Rüstungsform "tosei gusoku". Diese Rüstungen kamen in Japan bis zum Ende der Samurai-Ära in den 1860er Jahren zum Einsatz, letztmalig 1877 bei dem Satsuma-Aufstand. H: ca. 130 cm Provenienz German Private Collection, Berlin
Samurai-Rüstung, Edo-Zeit weitere Fotos auf die Merkliste Japan 15-teilig, Helm "kabuto", Helmglocke aus 36 Stahl-Lamellen, dunkelrot/braun lackiert, mit Blendschutz "mabisashi" und fünffach geschobenem Nackenschirm "shikoro", Helmschmuck "kuwagata maedate" (Hirschkäfer) aus Messing, Loch im Scheitel "hachimanza" (=Sitz der Kriegsgottes "hachiman"), durch das der Haarzopf des Kriegers gezogen werden konnte, mit floraler Metalleinfassung "kashiradate"; Gesichtsmaske "ressei menpo" ("ärgerlicher Gesichtsausdruck") mit Fell-Schnurrbart und abnehmbarem Nasenschutz, einschließlich vierteiligem Halsschutz "yodare kake"; Brustpanzer "do"aus dunkelrot/braun lackiertem Eisen, am Rücken angebrachte Halterung und Metallring zur Aufnahme der Standarte "sashimono" mit dem Wappen "mon" des Lehnsfürsten oder Feldzeichen, zweiteiliger Oberschenkelschurz "haidate", siebenteilige Panzerschürze "kusazuri" und Schulterplatten "sode", jeweils aus dunkelrot/braun lackierten Eisenlamellen, verbunden mit blauen Textilbändern; Ärmel aus nachtblauer Seide, überzogen von feinem Kettengeflecht, Kampfhandschuh "tekko" mit Handrückenschutz aus Metall; Schienbeinschutz "suneate" aus lackierten Eisenlamellen im Wechsel mit Ringgeflecht aus Metall, auf Stoff mit Ledereinsätzen an den Bein-Innenseiten, gepanzerte Rüstungsteile zum Unterziehen "waki biki": westenartiger Brusteinsatz aus nachtblauer Seide mit Stehkragen und Rückeneinsatz aus Stoff, gepanzert mit Metallringen, bzw. Eisenplättchen, kleinere Fehlstellen (in Lacküberzug und Stoff), Seide an manchen Stellen brüchig, einige Flecken, Altersspuren; besonders erwähnenswert sind die gepanzerten Rüstungsteile zum Unterziehen "waki biki", die mit Hilfe von Seidenschnüren am Brustpanzer befestigt wurden. Denn sie sind der Beweis dafür, dass vorliegende Rüstung für den tatsächlichen Gebrauch, zum Einsatz in der Schlacht gedacht war. Japanische Rüstungen waren so gefertigt, dass sie sich optimal dem Körper anpassten und dem Krieger größtmögliche Freiheit in der Handhabung seiner Waffen ließen. Die einzelnen Rüstungsteile waren nur durch Bänder miteinander verbunden, wodurch sie sich bei jeder Bewegung übereinander schieben konnten. Für eine einzige Rüstung wurden bis zu 300 Meter Schnur benötigt. Rüstungsbänder wurden sehr fest geflochten und zusätzlich gewässert, was sie noch robuster machte. Die Farben der Schnüre gaben unter anderem Auskunft über die Klan-Zugehörigkeit. Der Lacküberzug der Eisen/Stahl-Bestandteile sollte die Rüstung vor dem rauhen Klima Japans schützen. Gekämpft wurde mit Schwertern mit langem Griff, sogenannten "tachis", die oft beidhändig geführt werden mussten. Japanische Rüstungen entwickelten sich vermutlich aus Vorbildern aus dem alten China und Korea. Brustpanzer und Helme wurden in Japan bereits im 4. Jh. hergestellt. Bis zum Ende der Heian-Zeit (1185) hatte sich die für Samurai typische Rüstungsform herausgebildet. Die Einführung der Luntenschloss-Muskete "tanegashima" durch die Portugiesen 1543 machte es notwendig, von der Lamellenkonstruktion auf Eisen oder Stahlplatten umzusteigen, um die Kämpfer vor Musketenkugeln zu schützen. So entwickelte sich die "moderne" Rüstungsform "tosei gusoku". Diese Rüstungen kamen in Japan bis zum Ende der Samurai-Ära in den 1860er Jahren zum Einsatz, letztmalig 1877 bei dem Satsuma-Aufstand. H: ca. 130 cm Provenienz German Private Collection, Berlin
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