Schlegel, August Wilhelm von. Eigenhändig geschriebener Brief von August Wilhelm Schlegel an Dr. Wolff in deutscher Sprache, signiert und unvollständig datiert “Montag Mittag d. 19ten Nov“ [1821]. Gefaltetes Doppelblatt. Blattgröße 13 x 21,2 cm. (45) * Schlegel schreibt: „Hochgeehrtester Herr Doctor! Warum kommen Sie denn gar nicht mehr in unseren Schachclub? Da einige Mitglieder ausgetreten, andere abwesend sind, so müssen die anwesenden Mitglieder eifrig Theil nehmen, sonst könnte die Gesellschaft sich ganz auflösen, und das wäre doch schade. Ich habe mich diesen Winter jedem Montag zeitig eingestellt, außer vor acht Tagen, wo ich nicht wohl war. Kommen Sie doch heute Abend, ich werde um sechs Uhr da seyn und mich sehr freuen einmal wieder eine Partie mit Ihnen zu machen. Hochachtungsvoll Eu. Wohlgeb ergebenster AW v Schlegel Montag Mittag d. 19ten May“. August Wilhelm von Schlegel (1767 – 1845) war Professor in Jena, Literaturhistoriker und –kritiker und Alt-Philologe. Er arbeitete auch als Übersetzer und wurde für seine Shakespeare – Übersetzungen berühmt. Die Datierung des Briefes wird in der Forschung mit 1821 angenommen, da in jenem Jahr der 19. November ein Montag war und Schlegel zu jener Zeit in Bonn war. Wichtig sind die Aufzeichnungen des späteren Kieler Oberappelationsgerichtsrat Georg Christian Buchardi, der von 1819 bis 1822 an der Universität in Bonn war und über den von Schlegel gegründeten Schachclub und seine Teilnahme daran schreibt. Bekannt ist, dass sich auf Initiative von Schlegel seit 1820 in den Räumlichkeiten der „Lese – und Erholungs - Gesellschaft“, also einer geschlossenen Gesellschaft, sich Schachspieler zusammenfanden. Die Gesellschaft hatte ein besonderes Zimmer für Brett- und Kartenspiele eingerichtet und im Jahr 1820 waren 2 Schachbretter und ein Spiel dort inventarisiert. Ob es sich um einen Schachclub oder Schachgemeinschaft handelt ist in der Forschung umstritten. Wenn Schlegel im Brief von „unserem Schachclub“ spricht, ist wohl eher an einen Kreis von Schachfreunden zu denken, die innerhalb einer größeren Gesellschaft eine Art „Verein im Verein“ bildeten und regelmäßige Zusammenkünfte mit mehr oder weniger festem Mitgliederstamm abhielten. Andere Historiker vertreten die Meinung, dass die Hinweise bei Schlegel und Burchardi auf einen recht selbständigen Club hindeuten, der evtl. in der „Lese“ bestand. Als Fazit lässt sich festhalten, dass es in Bonn 1821 eine feste Schachgemeinschaft bestanden hat, die von A. W. v. Schlegel begründet wurde. Beiliegen einige Materialien zum Stand der Forschung betreffend des vorliegenden Schriftstückes. Zustand: Das Blatt ist gebräunt, mehrfach gefaltet, hat leichte Gebrauchsspuren und zwei Wachsabdrücke. Herausragendes schachgeschichtliches Sammlerstück.
Schlegel, August Wilhelm von. Eigenhändig geschriebener Brief von August Wilhelm Schlegel an Dr. Wolff in deutscher Sprache, signiert und unvollständig datiert “Montag Mittag d. 19ten Nov“ [1821]. Gefaltetes Doppelblatt. Blattgröße 13 x 21,2 cm. (45) * Schlegel schreibt: „Hochgeehrtester Herr Doctor! Warum kommen Sie denn gar nicht mehr in unseren Schachclub? Da einige Mitglieder ausgetreten, andere abwesend sind, so müssen die anwesenden Mitglieder eifrig Theil nehmen, sonst könnte die Gesellschaft sich ganz auflösen, und das wäre doch schade. Ich habe mich diesen Winter jedem Montag zeitig eingestellt, außer vor acht Tagen, wo ich nicht wohl war. Kommen Sie doch heute Abend, ich werde um sechs Uhr da seyn und mich sehr freuen einmal wieder eine Partie mit Ihnen zu machen. Hochachtungsvoll Eu. Wohlgeb ergebenster AW v Schlegel Montag Mittag d. 19ten May“. August Wilhelm von Schlegel (1767 – 1845) war Professor in Jena, Literaturhistoriker und –kritiker und Alt-Philologe. Er arbeitete auch als Übersetzer und wurde für seine Shakespeare – Übersetzungen berühmt. Die Datierung des Briefes wird in der Forschung mit 1821 angenommen, da in jenem Jahr der 19. November ein Montag war und Schlegel zu jener Zeit in Bonn war. Wichtig sind die Aufzeichnungen des späteren Kieler Oberappelationsgerichtsrat Georg Christian Buchardi, der von 1819 bis 1822 an der Universität in Bonn war und über den von Schlegel gegründeten Schachclub und seine Teilnahme daran schreibt. Bekannt ist, dass sich auf Initiative von Schlegel seit 1820 in den Räumlichkeiten der „Lese – und Erholungs - Gesellschaft“, also einer geschlossenen Gesellschaft, sich Schachspieler zusammenfanden. Die Gesellschaft hatte ein besonderes Zimmer für Brett- und Kartenspiele eingerichtet und im Jahr 1820 waren 2 Schachbretter und ein Spiel dort inventarisiert. Ob es sich um einen Schachclub oder Schachgemeinschaft handelt ist in der Forschung umstritten. Wenn Schlegel im Brief von „unserem Schachclub“ spricht, ist wohl eher an einen Kreis von Schachfreunden zu denken, die innerhalb einer größeren Gesellschaft eine Art „Verein im Verein“ bildeten und regelmäßige Zusammenkünfte mit mehr oder weniger festem Mitgliederstamm abhielten. Andere Historiker vertreten die Meinung, dass die Hinweise bei Schlegel und Burchardi auf einen recht selbständigen Club hindeuten, der evtl. in der „Lese“ bestand. Als Fazit lässt sich festhalten, dass es in Bonn 1821 eine feste Schachgemeinschaft bestanden hat, die von A. W. v. Schlegel begründet wurde. Beiliegen einige Materialien zum Stand der Forschung betreffend des vorliegenden Schriftstückes. Zustand: Das Blatt ist gebräunt, mehrfach gefaltet, hat leichte Gebrauchsspuren und zwei Wachsabdrücke. Herausragendes schachgeschichtliches Sammlerstück.
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