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Auktionsarchiv: Los-Nr. 1710

SELTENES BOURDALOU

Silber & Porzellan
17.03.2016
Schätzpreis
16.000 CHF - 20.000 CHF
ca. 16.263 $ - 20.329 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1710

SELTENES BOURDALOU

Silber & Porzellan
17.03.2016
Schätzpreis
16.000 CHF - 20.000 CHF
ca. 16.263 $ - 20.329 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

SELTENES BOURDALOU, Meissen, um 1745-1750. Bemalung von Christian Friedrich Herold. Die ovale, nierenförmig eingezogene Form, mit einem Schlaufenhenkel, bekrönt von einem Frauenköpfchen und palmettförmigen Daumenstück. Umlaufend bemalt mit einer Kauffahreiszene von Christian Friedrich Herold. Darin eine bebaute Uferlandschaft mit Kaufleuten beim Beladen und Entladen von Schiffen und europäischen und orientalischen Händlern mit Kamelen und ihren Waren und zwei grössere Vordergrundfiguren im Zentrum der Szene. Auf der Innenseite eine einzelne Manierblüte. Goldrand. Ohne Marke. Pressnummer 28. L 23 cm. Goldrand berieben. Provenienz: - Sammlung Dr. Max Fahrländer, Basel-Riehen. - durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz, Winterthur. Das 'Dictionnaire de l'ameublement et de la décoration' von Henry Havard berichtet von folgender Legende: ''Die Predigten Père Bourdaloues waren so berühmt und so geschätzt, dass man oft stundenlang vorher die Kirchenbank belegte. Und da die Predigten dann selbst noch lange dauerten, so stellte sich naturgemäss bei vielen Damen ein drängendes Bedürfnis ein. Doch um den Kirchenplatz nicht zu verlieren, bediente sich die Gnädigste der kleinen 'Vase du jour', die sie im Mantel oder Pelz verborgen hielt....'' Der Pater verdammte den damaligen Kleiderluxus. Die intimen kleinen Nachttöpfe, die oft luxuriös bemalt waren, waren Teil des auffendigen Lebensstils, auch die 'étoffes communs' wurden nach ihm benannt. Der Name erscheint erst 50 Jahre nach dem Tod des Jesuiten im Dictionnaire de Trévoux von 1771:'' Bourdalou...On a aussi donné ce nom à ume sorte de pot de chamvbre oblong, dans ce sens il est masculin.'' Schon im 18. Jahrhundert ein gesuchtes Objekt, verrät die 'Taxe 11', dass ein ovaler Nachttopf, inwenidg vergoldet und auswendig bemalt, für Kaufleute 40 und für den Particulier 45 Taler kostete. Das ist eine Riesensumme, wenn man bedenkt, dass Johann Gregorius Höroldt zur gleichen Zeit den damals hohen Monatslohn von 85 Talern hatte. Ein diskretes aber öffentlich verwendetes Objekt war das Bourdalou, das in vielen Manufakturen produziert wurde. Vom französischen Hof weiss man, dass sowohl die ''sage-femme'', die 'Relifieuse'' und die Maîtresse, der König und die Pompadour, der Maréchal de Saxe, der Präsident, die Comtesse, die Marquise und tausend andere Parfümierte ein Bourdalou als ständigen Begleiter bei sich hatten. In Versailles standen täglich 724 ''Chaises percées'' und hunderte von Bourdalous den Herrschaften zu Diensten. (Siegfried Ducret, Boudalous, KFS 1953/26, S. 15-17). CHF 16 000 / 20 000 € 13 330 / 16 670

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1710
Auktion:
Datum:
17.03.2016
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

SELTENES BOURDALOU, Meissen, um 1745-1750. Bemalung von Christian Friedrich Herold. Die ovale, nierenförmig eingezogene Form, mit einem Schlaufenhenkel, bekrönt von einem Frauenköpfchen und palmettförmigen Daumenstück. Umlaufend bemalt mit einer Kauffahreiszene von Christian Friedrich Herold. Darin eine bebaute Uferlandschaft mit Kaufleuten beim Beladen und Entladen von Schiffen und europäischen und orientalischen Händlern mit Kamelen und ihren Waren und zwei grössere Vordergrundfiguren im Zentrum der Szene. Auf der Innenseite eine einzelne Manierblüte. Goldrand. Ohne Marke. Pressnummer 28. L 23 cm. Goldrand berieben. Provenienz: - Sammlung Dr. Max Fahrländer, Basel-Riehen. - durch Erbfolge in heutigen Privatbesitz, Winterthur. Das 'Dictionnaire de l'ameublement et de la décoration' von Henry Havard berichtet von folgender Legende: ''Die Predigten Père Bourdaloues waren so berühmt und so geschätzt, dass man oft stundenlang vorher die Kirchenbank belegte. Und da die Predigten dann selbst noch lange dauerten, so stellte sich naturgemäss bei vielen Damen ein drängendes Bedürfnis ein. Doch um den Kirchenplatz nicht zu verlieren, bediente sich die Gnädigste der kleinen 'Vase du jour', die sie im Mantel oder Pelz verborgen hielt....'' Der Pater verdammte den damaligen Kleiderluxus. Die intimen kleinen Nachttöpfe, die oft luxuriös bemalt waren, waren Teil des auffendigen Lebensstils, auch die 'étoffes communs' wurden nach ihm benannt. Der Name erscheint erst 50 Jahre nach dem Tod des Jesuiten im Dictionnaire de Trévoux von 1771:'' Bourdalou...On a aussi donné ce nom à ume sorte de pot de chamvbre oblong, dans ce sens il est masculin.'' Schon im 18. Jahrhundert ein gesuchtes Objekt, verrät die 'Taxe 11', dass ein ovaler Nachttopf, inwenidg vergoldet und auswendig bemalt, für Kaufleute 40 und für den Particulier 45 Taler kostete. Das ist eine Riesensumme, wenn man bedenkt, dass Johann Gregorius Höroldt zur gleichen Zeit den damals hohen Monatslohn von 85 Talern hatte. Ein diskretes aber öffentlich verwendetes Objekt war das Bourdalou, das in vielen Manufakturen produziert wurde. Vom französischen Hof weiss man, dass sowohl die ''sage-femme'', die 'Relifieuse'' und die Maîtresse, der König und die Pompadour, der Maréchal de Saxe, der Präsident, die Comtesse, die Marquise und tausend andere Parfümierte ein Bourdalou als ständigen Begleiter bei sich hatten. In Versailles standen täglich 724 ''Chaises percées'' und hunderte von Bourdalous den Herrschaften zu Diensten. (Siegfried Ducret, Boudalous, KFS 1953/26, S. 15-17). CHF 16 000 / 20 000 € 13 330 / 16 670

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1710
Auktion:
Datum:
17.03.2016
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
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