(Siena 1405-1481) Die Predigt des heiligen Bernardino, Tempera auf Holz, 24,5 x 38,5 cm, gerahmt Provenienz: Privatsammlung, USA, 1932; Sammlung Edward Hutton (1875-1969), London, 1957; Sammlung Almagià, Rom; im Erbgang an den jetzigen Besitzer Literatur: T. Borenius, Recent Acquisitions in America. Shorter Notice. The Sermon of San Bernardino, in: The Burlington Magazine for Connoisseurs, LX, 1932, S. 116, mit Abb.; B. Berenson, Italian Pictures of the Renaissance. Central Italian and North Italian Schools, London 1968, Bd. I, S. 376; K. Christiansen, in: K. Christiansen, L. Kanter, C. B. Strehlke, La Pittura senese nel Rinascimento 1420-1500, Mailand 1989, S. 178; J. W. Cyril, The Imagery of San Bernardino da Siena, 1991, S. 65/66, S. 168, Abb. 35 Das vorliegende Gemälde gehörte einst zur Sammlung von Edward Hutton, einem englischen Schriftsteller und einem der Begründer des British Institute in Florenz. Hutton war für seine italienische Themen behandelnde Literatur bekannt. Anfang des 20. Jahrhunderts zog er nach Florenz, wo er mit ortsansässigen Landsleuten wie Bernard Berenson verkehrte und ein Interesse für italienische Kunst entwickelte. Das vorliegende Gemälde stellt den hl. Bernardino (Bernardino degli Albizzeschi, Massa Marittima 1380 - Aquila 1444) bei der Predigt auf der Piazza del Campo in Siena vor dem Palazzo Publico dar, welcher aufgrund architektonischer Details und der „Balanza“, dem Stadtwappen, zu erkennen ist. Der Heilige ist auf einer Kanzel dargestellt und hält, assistiert von einem Ordensbruder, den auf Knien betenden Gläubigen das Christusmonogramm entgegen. Die Kanzel und die marmorne Einfassung der Szene sind mit botanischen Tapisserien, einem damals typischen Schmuckelement, bedeckt. Die Komposition ist zwischen den Architekturelementen und dem Raum zwischen den Figuren mit ihrem lebendigen, hingebungsvollen Gesichtsausdruck sorgfältig ausbalanciert. Sano di Pietro war fast das gesamte 15. Jahrhundert hindurch in Siena tätig. Er war der Schöpfer bedeutender Werke für führende Einrichtungen der Stadt, darunter die Opera del Duomo und die Finanzbehörde Biccherna, und stellte den 1450 von Papst Nikolaus V. heilig gesprochenen Franziskaner wiederholt dar. Zwei 1448 entstandene hochformatige Tafelbilder im Museo dell’Opera del Duomo von Siena zeigen den hl. Bernardino bei der Predigt im Kirchhof von San Francesco und auf der Piazza del Campo. Die beiden Bilder sind mit dem vorliegenden Gemälde ikonografisch und stilistisch verwandt. Die Maße des vorliegenden Werks lassen den Schluss zu, dass es als Predella-Tafel für ein Altarbild bestimmt und damit als Teil eines größeren Ensembles über einem Kirchenaltar angebracht war. Das vorliegende Werk lässt sich stilistisch mit weiteren Predella-Tafeln in der Sammlung Rucellai in Florenz in Verbindung bringen, insbesondere mit der Darstellung der Wunderheilung der Donna Perna. Das Bild zeigt den Heiligen bei der Predigt. 1425 hielt der hl. Bernardino in Siena fünfzig Predigten gegen Wucherei, was schließlich zur Verabschiedung diesen Missstand regelnder Gesetze führte. Das vorliegende Gemälde datiert vermutlich um 1450, dem Jahr der Heiligsprechung Bernardinos, der mit einem deutlich sichtbaren Heiligenschein dargestellt ist. Wir danken Alessandro Tomei für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.
(Siena 1405-1481) Die Predigt des heiligen Bernardino, Tempera auf Holz, 24,5 x 38,5 cm, gerahmt Provenienz: Privatsammlung, USA, 1932; Sammlung Edward Hutton (1875-1969), London, 1957; Sammlung Almagià, Rom; im Erbgang an den jetzigen Besitzer Literatur: T. Borenius, Recent Acquisitions in America. Shorter Notice. The Sermon of San Bernardino, in: The Burlington Magazine for Connoisseurs, LX, 1932, S. 116, mit Abb.; B. Berenson, Italian Pictures of the Renaissance. Central Italian and North Italian Schools, London 1968, Bd. I, S. 376; K. Christiansen, in: K. Christiansen, L. Kanter, C. B. Strehlke, La Pittura senese nel Rinascimento 1420-1500, Mailand 1989, S. 178; J. W. Cyril, The Imagery of San Bernardino da Siena, 1991, S. 65/66, S. 168, Abb. 35 Das vorliegende Gemälde gehörte einst zur Sammlung von Edward Hutton, einem englischen Schriftsteller und einem der Begründer des British Institute in Florenz. Hutton war für seine italienische Themen behandelnde Literatur bekannt. Anfang des 20. Jahrhunderts zog er nach Florenz, wo er mit ortsansässigen Landsleuten wie Bernard Berenson verkehrte und ein Interesse für italienische Kunst entwickelte. Das vorliegende Gemälde stellt den hl. Bernardino (Bernardino degli Albizzeschi, Massa Marittima 1380 - Aquila 1444) bei der Predigt auf der Piazza del Campo in Siena vor dem Palazzo Publico dar, welcher aufgrund architektonischer Details und der „Balanza“, dem Stadtwappen, zu erkennen ist. Der Heilige ist auf einer Kanzel dargestellt und hält, assistiert von einem Ordensbruder, den auf Knien betenden Gläubigen das Christusmonogramm entgegen. Die Kanzel und die marmorne Einfassung der Szene sind mit botanischen Tapisserien, einem damals typischen Schmuckelement, bedeckt. Die Komposition ist zwischen den Architekturelementen und dem Raum zwischen den Figuren mit ihrem lebendigen, hingebungsvollen Gesichtsausdruck sorgfältig ausbalanciert. Sano di Pietro war fast das gesamte 15. Jahrhundert hindurch in Siena tätig. Er war der Schöpfer bedeutender Werke für führende Einrichtungen der Stadt, darunter die Opera del Duomo und die Finanzbehörde Biccherna, und stellte den 1450 von Papst Nikolaus V. heilig gesprochenen Franziskaner wiederholt dar. Zwei 1448 entstandene hochformatige Tafelbilder im Museo dell’Opera del Duomo von Siena zeigen den hl. Bernardino bei der Predigt im Kirchhof von San Francesco und auf der Piazza del Campo. Die beiden Bilder sind mit dem vorliegenden Gemälde ikonografisch und stilistisch verwandt. Die Maße des vorliegenden Werks lassen den Schluss zu, dass es als Predella-Tafel für ein Altarbild bestimmt und damit als Teil eines größeren Ensembles über einem Kirchenaltar angebracht war. Das vorliegende Werk lässt sich stilistisch mit weiteren Predella-Tafeln in der Sammlung Rucellai in Florenz in Verbindung bringen, insbesondere mit der Darstellung der Wunderheilung der Donna Perna. Das Bild zeigt den Heiligen bei der Predigt. 1425 hielt der hl. Bernardino in Siena fünfzig Predigten gegen Wucherei, was schließlich zur Verabschiedung diesen Missstand regelnder Gesetze führte. Das vorliegende Gemälde datiert vermutlich um 1450, dem Jahr der Heiligsprechung Bernardinos, der mit einem deutlich sichtbaren Heiligenschein dargestellt ist. Wir danken Alessandro Tomei für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.
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