Silber, vergoldet, gegossen, getrieben, ausgeschnitten, Filigran; Edelsteine; Emaille. Das herausragende sechspassig geschweifte Heftel in spätgotischem Stil gehört zu den so genannten ''Marienhefteln'', die heutzutage relativ selten sind. Die breite, abgeschrägte Bordüre ist aus vergoldeten Silberplättchen gebildet - die Oberfläche mit kleinen, schneckenartigen Knöpfen bedeckt, in der Mitte kleine, aufgenietete, unvergoldete Silberperlen, eingefasst von Blumenblüten, deren Blütenblätter türkis emailliert sind. Das Medaillon aus der Mitte des Heftels ist auf mehreren Ebenen gearbeitet: unter gotischen Baldachinen mit stilisierten Phialen und Wasserspeiern befinden sich hier sieben Statuetten; in der Mitte Maria, die sitzende Muttergottes mit dem Jesuskind im Arm und sechs Heilige (nach zwei Modellen erstellt und abwechselnd angebracht). Die äußeren Ränder der Bordüre sowie auch des Medaillons werden von einer Silberkordel eingefasst, die die sechslappige Form des Heftels hervorhebt; zwischen den Lappen sind kleine, längliche Schnecken aus vergoldetem Silber angebracht. Edelsteine verschiedener Farbe und Größe (Türkise, Almandine und rote Glassteine) sind auf der Oberfläche des Heftels und auf der Bordüre, über den kleinen Schnecken, angebracht. D. 11 cm, 275 g. Meister Gapar / Kasper Hussar wurde mehrmals zum Altmeister der Hermannstädter Goldschmiedezunft gewählt (dieses Amt hatte er in den Jahren 1538?1547 inne) und bildete sieben Lehrlinge in seiner Werkstatt aus. Obwohl er eine lange berufliche Laufbahn hatte, sind keine weiteren Arbeiten dieses Meisters bekannt. Das Brukenthal-Nationalmuseum hat in den Jahren 1873?1880 sechs solcher Heftel angekauft, fünf davon tragen die Marken Hermannstädter Meister, eines davon ist nicht geprägt (von gleicher Machart wie die anderen). Diese Heftel stammen von Privatpersonen aus Hermannstadt, Schäßburg, Kronstadt und Gierelsau, so dass vermutet werden kann, dass sie als zur sächsischen Frauentracht gehörendes Schmuckstück und keine liturgische Verwendung fanden, wie man von der Ikonografie der Ornamentik schließen könnte, und von der Tatsache, dass die katholischen Priester ihre wertvollen liturgischen Gewänder (Pluviale, Kaseln) am Hals mit einem vergoldeten Silberheftel zu schließen pflegten. Lit.: Kösezghy, Marke Nr. 1922; Dâmboiu (2008), S. 54, 132; nicht identifizierte Marke.
Hermannstadt, um 1550, Marke GH / HG (sehr wahrscheinlich Meister Gapar HUSSAR, geb. um 1519 - gest. um 1550)
Silber, vergoldet, gegossen, getrieben, ausgeschnitten, Filigran; Edelsteine; Emaille. Das herausragende sechspassig geschweifte Heftel in spätgotischem Stil gehört zu den so genannten ''Marienhefteln'', die heutzutage relativ selten sind. Die breite, abgeschrägte Bordüre ist aus vergoldeten Silberplättchen gebildet - die Oberfläche mit kleinen, schneckenartigen Knöpfen bedeckt, in der Mitte kleine, aufgenietete, unvergoldete Silberperlen, eingefasst von Blumenblüten, deren Blütenblätter türkis emailliert sind. Das Medaillon aus der Mitte des Heftels ist auf mehreren Ebenen gearbeitet: unter gotischen Baldachinen mit stilisierten Phialen und Wasserspeiern befinden sich hier sieben Statuetten; in der Mitte Maria, die sitzende Muttergottes mit dem Jesuskind im Arm und sechs Heilige (nach zwei Modellen erstellt und abwechselnd angebracht). Die äußeren Ränder der Bordüre sowie auch des Medaillons werden von einer Silberkordel eingefasst, die die sechslappige Form des Heftels hervorhebt; zwischen den Lappen sind kleine, längliche Schnecken aus vergoldetem Silber angebracht. Edelsteine verschiedener Farbe und Größe (Türkise, Almandine und rote Glassteine) sind auf der Oberfläche des Heftels und auf der Bordüre, über den kleinen Schnecken, angebracht. D. 11 cm, 275 g. Meister Gapar / Kasper Hussar wurde mehrmals zum Altmeister der Hermannstädter Goldschmiedezunft gewählt (dieses Amt hatte er in den Jahren 1538?1547 inne) und bildete sieben Lehrlinge in seiner Werkstatt aus. Obwohl er eine lange berufliche Laufbahn hatte, sind keine weiteren Arbeiten dieses Meisters bekannt. Das Brukenthal-Nationalmuseum hat in den Jahren 1873?1880 sechs solcher Heftel angekauft, fünf davon tragen die Marken Hermannstädter Meister, eines davon ist nicht geprägt (von gleicher Machart wie die anderen). Diese Heftel stammen von Privatpersonen aus Hermannstadt, Schäßburg, Kronstadt und Gierelsau, so dass vermutet werden kann, dass sie als zur sächsischen Frauentracht gehörendes Schmuckstück und keine liturgische Verwendung fanden, wie man von der Ikonografie der Ornamentik schließen könnte, und von der Tatsache, dass die katholischen Priester ihre wertvollen liturgischen Gewänder (Pluviale, Kaseln) am Hals mit einem vergoldeten Silberheftel zu schließen pflegten. Lit.: Kösezghy, Marke Nr. 1922; Dâmboiu (2008), S. 54, 132; nicht identifizierte Marke.
Hermannstadt, um 1550, Marke GH / HG (sehr wahrscheinlich Meister Gapar HUSSAR, geb. um 1519 - gest. um 1550)
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