Premium-Seiten ohne Registrierung:

Auktionsarchiv: Los-Nr. 90

(tätig in Rom in der 1. Hälfte des 17

Alte Meister
24.04.2018
Schätzpreis
100.000 € - 120.000 €
ca. 122.428 $ - 146.914 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 90

(tätig in Rom in der 1. Hälfte des 17

Alte Meister
24.04.2018
Schätzpreis
100.000 € - 120.000 €
ca. 122.428 $ - 146.914 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

(tätig in Rom in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts) Homo Homini Lupus, Öl auf Leinwand, 60,5 x 74 cm, vermutlich im Originalrahmen Provenienz: Privatsammlung, Rom; dort durch den jetzigen Besitzer erworben Wir danken Maria Rossetti, die die Zuschreibung auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie vorgeschlagen hat. Darüber hinaus danken wir Gianluca Bocchi, der die Zuschreibung unabhängig davon und ebenfalls nach Prüfung eines hochaufgelösten Digitalfotos bestätigt. Das vorliegende Gemälde zeigt eine rätselhafte Szene, deren Ikonografie ziemlich selten ist. Im linken Vordergrund erscheinen ein Leopard mit typisch geflecktem Fell und der abgetrennte Kopf eines Mannes davor. Rechts ist ein Löwe mit mächtiger Mähne zu sehen, die an eine gelockte Perücke erinnert, davor ein Helm in der Form eines Drachenkopfes, der mit bunten Federn geschmückt ist. Der Hintergrund öffnet sich zu einer baumbestandenen Felslandschaft. Der Gesichtsausdruck der beiden Tiere ist augenfällig, ihre Züge erscheinen nahezu anthropomorph, wodurch sich die intendierte Bedeutung des Gemäldes auch erschließt. Offensichtlich spielt die Szene auf die Grausamkeit und Bestialität des Menschen an – Aspekte der menschlichen Natur, über die sich Denker seit der Antike den Kopf zerbrochen haben. Dem lateinischen Sprichwort homo homini lupus [„ein Wolf ist der Mensch dem Menschen“] zufolge ist der Mensch ein geltungsbedürftiges Wesen, dessen Handlungen von seinen Trieben bestimmt werden, um zu überleben und seine Macht zu behaupten. Das vorliegende Gemälde gehört zu einer Werkgruppe, die dem sogenannten „Pseudo- Caroselli“ zugewiesen wird, einem Künstler, dessen Identität im Dunkeln geblieben ist und dessen Name aufgrund seiner Nähe zum Schaffen des römischen Malers Angelo Caroselli (1585–1652) zustandekam. Es mag sich um einen nordeuropäischen Maler gehandelt haben, der in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Rom tätig war und sich auf das Malen von Stillleben spezialisiert hatte, wobei seine besondere Fähigkeit in der Wiedergabe von Stoffen, Teppichen und Tieren und hier vor allem in der minutiös beobachteten Darstellung von deren Oberflächentexturen lag. Die bis dato seinem Werkkorpus zugeordneten Arbeiten umfassen allegorische Themen im Bereich der Nekromantie, der Hexerei und des Okkulten. Häufig haftet ihnen ein mehr oder weniger expliziter erotischer Unterton an, wie etwa im Fall der beiden Gemälde mit Darstellungen von Allegorien der Sinne, die 2013 zum Verkauf gelangten (Christie’s, London, 4. Dezember 2013, Lot 162). Laura Laureati hat diesen Maler als Erste als eigenständige Künstlerpersönlichkeit unter dem Hilfsnamen Pseudo-Caroselli identifiziert, als sie ihm zwei Gemälde von vielschichtiger allegorischer Bedeutung aus einer Privatsammlung zuwies, die davor von Luigi Salerno Angelo Caroselli zugeschrieben worden waren (siehe L. Laureati, in: F. Zeri, F. Porzio (Hg.), La natura morta in Italia, Mailand 1989, II, S. 768/769). In einem davon tauchen unter den zahlreichen symbolischen Elementen ein Leopard und ein Löwe mit dicker Mähne auf, die den Tieren des vorliegenden Gemäldes vergleichbar sind. Außerdem weist dieses Werk eine große Nähe zu einem wilde Tiere darstellenden Bild des Gemäldepaars Hexenszenen mit Tieren dieses anonymen Malers auf, das im Museo Statale d’Arte Medievale e Moderna in Arezzo aufbewahrt wird (siehe G. Bocchi/U. Bocchi, Pittori di natura morta a Roma. Artisti italiani 1630–1750, Viadana 2005, S. 153–164). Auch hinsichtlich der besonderen Maltechnik mit dem dichten Farbauftrag, mithilfe dessen eine das Helldunkel betonende reliefartige Wirkung erzeugt wird, besteht ein Zusammenhang zwischen diesen beiden Werken und dem vorliegenden Gemälde. Die große Aufmerksamkeit des Künstlers für Details und der feine, wenngleich mit Farbe gesättigte Pinselstrich, mit dem hier die Textur des Stoffes im rechten Vordergrund, die feinen, buntfarbigen Federn und das Fell der Tiere herausgearbeitet wurde, sind Merkmale, welche die Herku

Auktionsarchiv: Los-Nr. 90
Auktion:
Datum:
24.04.2018
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Dorotheengasse 17
1010 Wien
Österreich
kundendienst@dorotheum.at
+43 (0)1 515600
+43 (0)1 51560443
Beschreibung:

(tätig in Rom in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts) Homo Homini Lupus, Öl auf Leinwand, 60,5 x 74 cm, vermutlich im Originalrahmen Provenienz: Privatsammlung, Rom; dort durch den jetzigen Besitzer erworben Wir danken Maria Rossetti, die die Zuschreibung auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie vorgeschlagen hat. Darüber hinaus danken wir Gianluca Bocchi, der die Zuschreibung unabhängig davon und ebenfalls nach Prüfung eines hochaufgelösten Digitalfotos bestätigt. Das vorliegende Gemälde zeigt eine rätselhafte Szene, deren Ikonografie ziemlich selten ist. Im linken Vordergrund erscheinen ein Leopard mit typisch geflecktem Fell und der abgetrennte Kopf eines Mannes davor. Rechts ist ein Löwe mit mächtiger Mähne zu sehen, die an eine gelockte Perücke erinnert, davor ein Helm in der Form eines Drachenkopfes, der mit bunten Federn geschmückt ist. Der Hintergrund öffnet sich zu einer baumbestandenen Felslandschaft. Der Gesichtsausdruck der beiden Tiere ist augenfällig, ihre Züge erscheinen nahezu anthropomorph, wodurch sich die intendierte Bedeutung des Gemäldes auch erschließt. Offensichtlich spielt die Szene auf die Grausamkeit und Bestialität des Menschen an – Aspekte der menschlichen Natur, über die sich Denker seit der Antike den Kopf zerbrochen haben. Dem lateinischen Sprichwort homo homini lupus [„ein Wolf ist der Mensch dem Menschen“] zufolge ist der Mensch ein geltungsbedürftiges Wesen, dessen Handlungen von seinen Trieben bestimmt werden, um zu überleben und seine Macht zu behaupten. Das vorliegende Gemälde gehört zu einer Werkgruppe, die dem sogenannten „Pseudo- Caroselli“ zugewiesen wird, einem Künstler, dessen Identität im Dunkeln geblieben ist und dessen Name aufgrund seiner Nähe zum Schaffen des römischen Malers Angelo Caroselli (1585–1652) zustandekam. Es mag sich um einen nordeuropäischen Maler gehandelt haben, der in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Rom tätig war und sich auf das Malen von Stillleben spezialisiert hatte, wobei seine besondere Fähigkeit in der Wiedergabe von Stoffen, Teppichen und Tieren und hier vor allem in der minutiös beobachteten Darstellung von deren Oberflächentexturen lag. Die bis dato seinem Werkkorpus zugeordneten Arbeiten umfassen allegorische Themen im Bereich der Nekromantie, der Hexerei und des Okkulten. Häufig haftet ihnen ein mehr oder weniger expliziter erotischer Unterton an, wie etwa im Fall der beiden Gemälde mit Darstellungen von Allegorien der Sinne, die 2013 zum Verkauf gelangten (Christie’s, London, 4. Dezember 2013, Lot 162). Laura Laureati hat diesen Maler als Erste als eigenständige Künstlerpersönlichkeit unter dem Hilfsnamen Pseudo-Caroselli identifiziert, als sie ihm zwei Gemälde von vielschichtiger allegorischer Bedeutung aus einer Privatsammlung zuwies, die davor von Luigi Salerno Angelo Caroselli zugeschrieben worden waren (siehe L. Laureati, in: F. Zeri, F. Porzio (Hg.), La natura morta in Italia, Mailand 1989, II, S. 768/769). In einem davon tauchen unter den zahlreichen symbolischen Elementen ein Leopard und ein Löwe mit dicker Mähne auf, die den Tieren des vorliegenden Gemäldes vergleichbar sind. Außerdem weist dieses Werk eine große Nähe zu einem wilde Tiere darstellenden Bild des Gemäldepaars Hexenszenen mit Tieren dieses anonymen Malers auf, das im Museo Statale d’Arte Medievale e Moderna in Arezzo aufbewahrt wird (siehe G. Bocchi/U. Bocchi, Pittori di natura morta a Roma. Artisti italiani 1630–1750, Viadana 2005, S. 153–164). Auch hinsichtlich der besonderen Maltechnik mit dem dichten Farbauftrag, mithilfe dessen eine das Helldunkel betonende reliefartige Wirkung erzeugt wird, besteht ein Zusammenhang zwischen diesen beiden Werken und dem vorliegenden Gemälde. Die große Aufmerksamkeit des Künstlers für Details und der feine, wenngleich mit Farbe gesättigte Pinselstrich, mit dem hier die Textur des Stoffes im rechten Vordergrund, die feinen, buntfarbigen Federn und das Fell der Tiere herausgearbeitet wurde, sind Merkmale, welche die Herku

Auktionsarchiv: Los-Nr. 90
Auktion:
Datum:
24.04.2018
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Dorotheengasse 17
1010 Wien
Österreich
kundendienst@dorotheum.at
+43 (0)1 515600
+43 (0)1 51560443
LotSearch ausprobieren

Testen Sie LotSearch und seine Premium-Features 7 Tage - ohne Kosten!

  • Auktionssuche und Bieten
  • Preisdatenbank und Analysen
  • Individuelle automatische Suchaufträge
Jetzt einen Suchauftrag anlegen!

Lassen Sie sich automatisch über neue Objekte in kommenden Auktionen benachrichtigen.

Suchauftrag anlegen