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Auktionsarchiv: Los-Nr. 2770

Tietjen, Heinz Brief 1943 an Richard Kraus

Autographen
18.10.2018
Schätzpreis
250 €
ca. 287 $
Zuschlagspreis:
150 €
ca. 172 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 2770

Tietjen, Heinz Brief 1943 an Richard Kraus

Autographen
18.10.2018
Schätzpreis
250 €
ca. 287 $
Zuschlagspreis:
150 €
ca. 172 $
Beschreibung:

Tietjen, Heinz, Dirigent und Regisseur, preuß. Staatsrat und Generalmusikdirektor der Preußischen Staatstheater, 1934-1944 auch künstler. Leiter der Bayreuther Festspiele, später Intendant der Deutschen Oper Berlin und der Hamburger Staatsoper, einer der einflußreichsten und vielseitigsten Opernleiter des 20. Jhdts (1881-1967). 3 Brief m. U. "Tietjen" bzw. "Heinz Tietjen". Zus. 2 1 / 2 S. Verschied. Formate. Berlin 1942-1947. An den Dirigenten Richard Kraus (1902-1978) in Halle (Saale). "... Streng vertraulich: Sollten auf Ihren Bayreuther Erstlingserfolg hin [Kraus hatte 1942 in Bayreuth den "Fliegenden Holländer" dirigiert] Ihnen von grösseren Bühnen Angebote gemacht werden, so schliessen Sie nicht ab, ohne mich zu verständigen, weil ich für die fernere Zukunft mit Ihnen etwas vorhabe, was dann erst besprochen werden müsste [25.IX.1942] ... Der formelle Briefwechsel zwischen Ihrem Dezernenten und mir hat stattgefunden, dortseits mit der Erklärung, dass man Sie freigeben wird, sobald man vollgültigen Ersatz gefunden hat. Ich fühle mich verpflichtet Ihnen mitzuteilen, dass die Voraussetzungen, unter denen wir uns in Bayreuth einig waren und die in der konzertanten Sparte mit General-Intendant Ulbrich besprochen und für Sie sichergestellt waren, durch höhere Gewalt zunächst in der Konzertfrage gefallen sind. Das Kasseler Staatstheater und die Stadthalle stehen nicht mehr zur Verfügung, und ob Konzerte in absehbarer Zeit in Kassel stattfinden können, ist im Augenblick nicht zu übersehen ..." [29.X.1943]. Tietjen unterzeichnet auf beiden Briefen nicht mit "Heil Hitler", sondern "mit besten Grüßen". - Mit der dezenten Umschreibung, daß Theater und Stadthalle in Kassel infolge "höherer Gewalt" nicht mehr zu Verfügung stünden, meint Tietjen die Tatsache, daß sie 7 Tage zuvor durch einen Bombenangriff zerstört worden waren. - Der zweite Brief mit Briefkopf "Der Generalintendant der Preussischen Staatstheater". - Am 28. Juni 1947 schreibt Tietjen an Kraus: "... Noch ehe ich Ihren Brief ... erhalten hatte, hatte ich Sie längst Herrn Gründgens bedingungslos empfohlen. Nach Erhalt Ihres Briefes hätte ich allerdings es nicht so stürmisch getan, denn ich hätte Ihnen eher gewünscht, in Lübeck der absolute Alleinherrscher auf musikalischem Gebiete zu sein. Mit Gründgens selbst werden Sie in Düsseldorf glänzend zusammen arbeiten können ...". Empfiehlt den Dirigenten Heinrich Hollreiser und fügt hinzu: "... Meine 'väterliche Förderung' bleibt für alle Zeiten bestehen ; merken Sie sich das, und wenn es mal brennt, melden Sie sich vertrauensvoll. Im übrigen behalte ich Ihren weiteren Werdegang sehr im Auge - man kann ja nicht wissen! ...". - Dabei: Gustaf Gründgens, Schauspieler, Regisseur, Staatsschauspieler, Staatsrat und Intendant der Preußischen Staatstheater in Berlin (1899-1963). Eigh. Signatur "Gründgens" auf einem Besetzungszettel des Schauspielhauses am Gendarmenmarkt, auf dem Gründgens als Darsteller der Titelrolle in Shakespeares "König Richard II." genannt ist (20.V.1939). - Zus. 4 Teile.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2770
Auktion:
Datum:
18.10.2018
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Tietjen, Heinz, Dirigent und Regisseur, preuß. Staatsrat und Generalmusikdirektor der Preußischen Staatstheater, 1934-1944 auch künstler. Leiter der Bayreuther Festspiele, später Intendant der Deutschen Oper Berlin und der Hamburger Staatsoper, einer der einflußreichsten und vielseitigsten Opernleiter des 20. Jhdts (1881-1967). 3 Brief m. U. "Tietjen" bzw. "Heinz Tietjen". Zus. 2 1 / 2 S. Verschied. Formate. Berlin 1942-1947. An den Dirigenten Richard Kraus (1902-1978) in Halle (Saale). "... Streng vertraulich: Sollten auf Ihren Bayreuther Erstlingserfolg hin [Kraus hatte 1942 in Bayreuth den "Fliegenden Holländer" dirigiert] Ihnen von grösseren Bühnen Angebote gemacht werden, so schliessen Sie nicht ab, ohne mich zu verständigen, weil ich für die fernere Zukunft mit Ihnen etwas vorhabe, was dann erst besprochen werden müsste [25.IX.1942] ... Der formelle Briefwechsel zwischen Ihrem Dezernenten und mir hat stattgefunden, dortseits mit der Erklärung, dass man Sie freigeben wird, sobald man vollgültigen Ersatz gefunden hat. Ich fühle mich verpflichtet Ihnen mitzuteilen, dass die Voraussetzungen, unter denen wir uns in Bayreuth einig waren und die in der konzertanten Sparte mit General-Intendant Ulbrich besprochen und für Sie sichergestellt waren, durch höhere Gewalt zunächst in der Konzertfrage gefallen sind. Das Kasseler Staatstheater und die Stadthalle stehen nicht mehr zur Verfügung, und ob Konzerte in absehbarer Zeit in Kassel stattfinden können, ist im Augenblick nicht zu übersehen ..." [29.X.1943]. Tietjen unterzeichnet auf beiden Briefen nicht mit "Heil Hitler", sondern "mit besten Grüßen". - Mit der dezenten Umschreibung, daß Theater und Stadthalle in Kassel infolge "höherer Gewalt" nicht mehr zu Verfügung stünden, meint Tietjen die Tatsache, daß sie 7 Tage zuvor durch einen Bombenangriff zerstört worden waren. - Der zweite Brief mit Briefkopf "Der Generalintendant der Preussischen Staatstheater". - Am 28. Juni 1947 schreibt Tietjen an Kraus: "... Noch ehe ich Ihren Brief ... erhalten hatte, hatte ich Sie längst Herrn Gründgens bedingungslos empfohlen. Nach Erhalt Ihres Briefes hätte ich allerdings es nicht so stürmisch getan, denn ich hätte Ihnen eher gewünscht, in Lübeck der absolute Alleinherrscher auf musikalischem Gebiete zu sein. Mit Gründgens selbst werden Sie in Düsseldorf glänzend zusammen arbeiten können ...". Empfiehlt den Dirigenten Heinrich Hollreiser und fügt hinzu: "... Meine 'väterliche Förderung' bleibt für alle Zeiten bestehen ; merken Sie sich das, und wenn es mal brennt, melden Sie sich vertrauensvoll. Im übrigen behalte ich Ihren weiteren Werdegang sehr im Auge - man kann ja nicht wissen! ...". - Dabei: Gustaf Gründgens, Schauspieler, Regisseur, Staatsschauspieler, Staatsrat und Intendant der Preußischen Staatstheater in Berlin (1899-1963). Eigh. Signatur "Gründgens" auf einem Besetzungszettel des Schauspielhauses am Gendarmenmarkt, auf dem Gründgens als Darsteller der Titelrolle in Shakespeares "König Richard II." genannt ist (20.V.1939). - Zus. 4 Teile.

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Auktion:
Datum:
18.10.2018
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
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