[ * ] Weber, A. Paul, zeitkritischer Graphiker und Illustrator (1893-1980). 5 eigh. Briefe m. U. "A. Paul Weber". Zus. 11 S. Gr. 4to. Schretstaken in Schleswig-Holstein, 3.VI.1956 bis 6.VIII.1958. An die Antiquarin und Kunstsammlerin Marianne Waechter in Friedberg. - I. (3. VI. 1956): "... Sie haben schon recht - durch eine große Arbeit bin ich im letzten halben Jahr in einen fast tollen Wirbel geraten ... Ich darf mir doch bei Gelegenheit ansehen - wie der Eulenspiegel mit dem Füchschen hängt? ... Sie werden sich sicher freuen wenn in 2-3 Monaten eine Monographie zu meiner Graphik zur Welt kommt - Stalling bringt sie heraus und gibt sich rechte Mühe - eine edle schöne Ausgabe soll es werden : 23 x 31 cm im Format - in Kupfertiefdruck mit zusammen ungefähr 125 Bildern ... Zu guter Letzt habe ich trotz vieler Berater und Kenner die Auswahl treffen müssen ... Ich betreue auch die Gesamtausstattung und ich werde noch 2-3 Wochen damit beschäftigt sein. Sie können mir gewiß nachfühlen - wie mir zumute ist - ich bin ja ehedem nie besonders erwähnt worden und fühle mich nun doch wie ein Glückspilz ...". - II. (13. XI. 1956): "... In Altenkirchen [im Westerwald] konnte ich eine runde schöne Graphikschau im Kreishaussaal aufbauen und ich glaube mit gutem Erfolg. - Solche Ausstellungen an kleineren Orten haben meine besondere Liebe - das Echo - die Anteilnahme ist dort immer wesentlich stärker als sonst andeswo. Sie sind hoffentlich nicht erstaunt - oder gar erschreckt - was ich Ihnen außer dem Blatt 'die Geduldigen' noch alles beigepackt habe ... doch ich denke mir das so schön und so einfach daß Sie dort immer eine kleine Auswahl meiner Graphik liegen haben möchten - damit der Kreis der Liebhaber weiter wachsen kann -? ...". - III. (16. VII. 1957): "... Ich habe manches neue Blatt fertig und welche auch in Arbeit ... jetzt bei Ihnen ist wohl wenig Möglichkeit - Liebhaber zu interessieren? ... Ich kam soeben aus Hannover - ich stelle dort ca. 100 Blatt im Busch Museum im August/Sept. aus - ich strenge mich an - daß das dort eine gute gediegene Schau wird. In Kassel winkt der Febr. ebenso mit einer ganz umfassenden Ausstellung - auf Betreiben des Kultusministers - In Marburg spinnt sich vielleicht auch das gleiche an ...". - IV. (15. X. 1957): "... Die ersten Fassungen des Porträts sind längst vergessen und jetzt sitzt ein Narr im Kleide eines Clowns in Rot auf der Deichsel an den hochbordgen Kastenwagen gelehnt - den gehäuft lauter Masken füllen - Stimmung = dunkle tiefe Nacht und unterm Wagen eine Laterne hängend die das einzige Licht gibt - Es ist ein ansprechendes Thema - doch leidet der Autor immer unter einer unerbittlichen Prüfung - und Gefühle ewigen Ungenügens lassen ihn immer wieder herangehen - Mir fehlt eben auch mit der Farbe eine gewisse Übung - das soll anders werden! Hannover - das wissen Sie wohl schon - wurde bis Ende Okt. verlängert - ich komme leider nicht häufig genug hin ...". - V. (9. VIII. 1958): "... Mich hat die Arbeit so beim Hammelbein daß ich ganz ergeben alles hin nehme ... ich plagte mich in Nürnberg mit 2 Oelbildern. Die leidige Geschichte mit der mißglückten Ausstellung in Brüssel hat sich erledigt ... In wenigen Stunden fahren wir nach Frankfurt. Dort steigt am Sonnabend die Eröffnung - wir haben nur 2 Tage zum Aufbau - am Freitag soll der Vorspann für den Fernsehfilm hier gedreht werden - etc. etc ... Göttingen war ein guter - sehr guter Erfolg und es lohnt die Mühe sich nur - wenn alles notwendige gut vorbereitet ist ...". - A. Paul Weber zog 1936 nach Schretstaken im Kreis Herzogtum Lauenburg, der heute in Ratzeburg dem Künstler ein eigenes Museum gewidmet hat. - Kleine Faltenrisse; gelocht.
[ * ] Weber, A. Paul, zeitkritischer Graphiker und Illustrator (1893-1980). 5 eigh. Briefe m. U. "A. Paul Weber". Zus. 11 S. Gr. 4to. Schretstaken in Schleswig-Holstein, 3.VI.1956 bis 6.VIII.1958. An die Antiquarin und Kunstsammlerin Marianne Waechter in Friedberg. - I. (3. VI. 1956): "... Sie haben schon recht - durch eine große Arbeit bin ich im letzten halben Jahr in einen fast tollen Wirbel geraten ... Ich darf mir doch bei Gelegenheit ansehen - wie der Eulenspiegel mit dem Füchschen hängt? ... Sie werden sich sicher freuen wenn in 2-3 Monaten eine Monographie zu meiner Graphik zur Welt kommt - Stalling bringt sie heraus und gibt sich rechte Mühe - eine edle schöne Ausgabe soll es werden : 23 x 31 cm im Format - in Kupfertiefdruck mit zusammen ungefähr 125 Bildern ... Zu guter Letzt habe ich trotz vieler Berater und Kenner die Auswahl treffen müssen ... Ich betreue auch die Gesamtausstattung und ich werde noch 2-3 Wochen damit beschäftigt sein. Sie können mir gewiß nachfühlen - wie mir zumute ist - ich bin ja ehedem nie besonders erwähnt worden und fühle mich nun doch wie ein Glückspilz ...". - II. (13. XI. 1956): "... In Altenkirchen [im Westerwald] konnte ich eine runde schöne Graphikschau im Kreishaussaal aufbauen und ich glaube mit gutem Erfolg. - Solche Ausstellungen an kleineren Orten haben meine besondere Liebe - das Echo - die Anteilnahme ist dort immer wesentlich stärker als sonst andeswo. Sie sind hoffentlich nicht erstaunt - oder gar erschreckt - was ich Ihnen außer dem Blatt 'die Geduldigen' noch alles beigepackt habe ... doch ich denke mir das so schön und so einfach daß Sie dort immer eine kleine Auswahl meiner Graphik liegen haben möchten - damit der Kreis der Liebhaber weiter wachsen kann -? ...". - III. (16. VII. 1957): "... Ich habe manches neue Blatt fertig und welche auch in Arbeit ... jetzt bei Ihnen ist wohl wenig Möglichkeit - Liebhaber zu interessieren? ... Ich kam soeben aus Hannover - ich stelle dort ca. 100 Blatt im Busch Museum im August/Sept. aus - ich strenge mich an - daß das dort eine gute gediegene Schau wird. In Kassel winkt der Febr. ebenso mit einer ganz umfassenden Ausstellung - auf Betreiben des Kultusministers - In Marburg spinnt sich vielleicht auch das gleiche an ...". - IV. (15. X. 1957): "... Die ersten Fassungen des Porträts sind längst vergessen und jetzt sitzt ein Narr im Kleide eines Clowns in Rot auf der Deichsel an den hochbordgen Kastenwagen gelehnt - den gehäuft lauter Masken füllen - Stimmung = dunkle tiefe Nacht und unterm Wagen eine Laterne hängend die das einzige Licht gibt - Es ist ein ansprechendes Thema - doch leidet der Autor immer unter einer unerbittlichen Prüfung - und Gefühle ewigen Ungenügens lassen ihn immer wieder herangehen - Mir fehlt eben auch mit der Farbe eine gewisse Übung - das soll anders werden! Hannover - das wissen Sie wohl schon - wurde bis Ende Okt. verlängert - ich komme leider nicht häufig genug hin ...". - V. (9. VIII. 1958): "... Mich hat die Arbeit so beim Hammelbein daß ich ganz ergeben alles hin nehme ... ich plagte mich in Nürnberg mit 2 Oelbildern. Die leidige Geschichte mit der mißglückten Ausstellung in Brüssel hat sich erledigt ... In wenigen Stunden fahren wir nach Frankfurt. Dort steigt am Sonnabend die Eröffnung - wir haben nur 2 Tage zum Aufbau - am Freitag soll der Vorspann für den Fernsehfilm hier gedreht werden - etc. etc ... Göttingen war ein guter - sehr guter Erfolg und es lohnt die Mühe sich nur - wenn alles notwendige gut vorbereitet ist ...". - A. Paul Weber zog 1936 nach Schretstaken im Kreis Herzogtum Lauenburg, der heute in Ratzeburg dem Künstler ein eigenes Museum gewidmet hat. - Kleine Faltenrisse; gelocht.
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