WILHELM JARUSKA* (Wien 1916 - 2008 Wien) Kitzbühel, 1987 Mischtechnik/Papier, 48,2 x 66 cm signiert W. Jaruska und datiert 1987 verso signiert W. Jaruska, datiert 1987 und beschriftet Kitzbühel Malerndörfl Provenienz: Nachlass des Künstlers, Privatbesitz Wien SCHÄTZPREIS: °€ 1.000 - 2.000 Österreichischer Maler, Kunsterzieher und Grafiker des 20. Jahrhunderts. Vertreter der Moderne nach 1950 und der gegenständlichen Malerei. Studierte an der Kunstgewerbeschule bei Wilhelm Müller-Hofmann gemeinsam mit Arthur Zelger, Rudolf Korunka und Paul Kurt Schwarz. Nach dem Zweiten Weltkrieg als Plakatkünstler und Gebrauchsgrafiker sehr erfolgreich. Von 1954 bis 1976 unterrichtete er Plakatkunst und Illustration an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt, seine Schüler waren u.a. Manfred Deix und Gottfried Helnwein Auseinandersetzung mit dem österreichischem Expressionismus von Egon Schiele Oskar Kokoschka und Herbert Boeckl Schuf neben Porträts und Figurenbildern auch Landschaften aus dem Wald- und Mühlviertel aber auch von Urlauben aus Kärnten und Tirol. Der Wiener Maler, Grafiker, Buchillustrator, Plakatkünstler, Designer und Pädagoge Wilhelm Jaruska konnte nach vielversprechenden Anfängen in den 1930er Jahren ob der Wirrnisse der Zeit erst wieder in den 1950er Jahren als Maler reüssieren. Es waren vor allem die prekären Zeitverhältnisse zwischen und nach den beiden Weltkriegen, der aufreibende Einsatz im Kriegsdienst sowie die Brotarbeit in den ersten Nachkriegsjahren, die damals auch Jaruska eine freie eigenschöpferische Entwicklung als Maler beinahe unmöglich machten. Jaruskas Bildungsweg führte über die Kunstgewerbeschule in Wien und das Studium bei Albert Paris Gütersloh an der Akademie der bildenden Künstler hin zur Höheren Graphischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Wien, wo er als Professor wirkte. Als Grafiker, Designer und Maler zeichnete er nicht nur für eine Reihe von Plakaten, Wandmalereien sowie Kinderbuch-Illustrationen verantwortlich, sondern auch für Mosaike und Beton-Glasfenster. Sein facettenreiches Œuvre umspannt einen zeitlichen Bogen von den 30er Jahren bis in die jüngere Vergangenheit. Seine große Meisterschaft bestand vor allem darin, dass er – unabhängig davon, welcher Technik, stilistischen Grundströmung oder kompositorischen Struktur er sich in den einzelnen Schaffensperioden zuwandte - stets das Pittoreske, das er aus jeder scheinbar noch so belanglos-alltäglichen Situation herauszudestillieren wusste, ins Effektvoll-Plakative oder ins Stimmig-Poetische zu transponieren verstand. Als Gebrauchsgrafiker waren ihm dazu noch alle Stilsprachen derart geläufig, weshalb er mit ihnen einen sehr freien Umgang pflegen konnte. Mit der Bezeichnung „Malerdörfl“ auf der Rückseite ist das in der Tat sehr malerische Malerndörfl bei Kitzbühel gemeint, wo noch einige alte Tiroler Bauernhäuser wie dieses stehen. Der für das Tiroler Unterland typische Glockenturm auf dem Dach ist ein traditionelles bäuerliches Kommunikationsmittel. Die Glocke rief früher zu den Mahlzeiten, zeigte Festlichkeiten an und diente als Alarmsignal. Wilhelm Jaruska zeigt uns den Hof in erdiger Farbigkeit als organischen Teil der dynamisch sich hebenden und senkenden Naturlandschaft.
WILHELM JARUSKA* (Vienna 1916 - 2008 Vienna) Kitzbühel, 1987 mixed media/paper, 48,2 x 66 cm signed W. Jaruska and dated 1987 verso signed W. Jaruska, dated 1987 and inscribed Kitzbühel Malerdörfl Provenance: estate of the artist, private collection Vienna ESTIMATE °€ 1.000 - 2.000 Austrian painter, art educator and graphic artist of the 20th century. Representative of modernism after 1950 and representational painting. Studied at the Kunstgewerbeschule with Wilhelm Müller-Hofmann together with Arthur Zelger, Rudolf Korunka and Paul Kurt Schwarz. After World War II, very successful as a poster artist and commercial artist. From 1954 to 1976 he taught poster art and illustration at the Graphische Lehr- und Versuchsanstalt, his students included Manfred Deix and Gottfried Helnwein Involvement with the Austrian Expressionism of Egon Schiele Oskar Kokoschka and Herbert Boeckl Created in addition to portraits and figure paintings also landscapes from the forest and Mühlviertel but also from vacations in Carinthia and Tyrol. After promising beginnings in the 1930s, the Viennese painter, graphic artist, book illustrator, poster artist, designer and educator Wilhelm Jaruska was only able to succeed as a painter again in the 1950s due to the confusion of the times. It was above all the precarious conditions between and after the two world wars, the gruelling war service and bread work in the first post-war years that made it almost impossible for Jaruska to develop freely as a painter. Jaruska's educational path led via the School of Applied Arts in Vienna and studies with Albert Paris Gütersloh at the Academy of Fine Arts to the Höhere Graphische Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Vienna, where he worked as a professor. As a graphic artist, designer and painter, he was responsible not only for a series of posters, murals and children's book illustrations, but also for mosaics and concrete glass windows. His multi-faceted oeuvre spans a period from the 1930s to the recent past. Above all, his great mastery consisted in the fact that – regardless of which technique, stylistic basic trend or compositional structure he turned to in the individual creative periods – he always used the picturesque, which he knew how to distill from every seemingly trivial, everyday situation, into an effective one -Knew how to transpose in a striking way or into the harmoniously poetic. As a commercial artist, he was so familiar with all stylistic languages that he was able to deal with them very freely. The designation "Malerdörfl" on the reverse refers to the indeed very picturesque Malerndörfl near Kitzbühel, where several old Tyrolean farmhouses like this one still stand. The bell tower on the roof, which is typical of the Tyrolean lowlands, is a traditional rural means of communication. The bell used to call for meals, indicate festivities and serve as an alarm signal. Wilhelm Jaruska shows us the farm in earthy colours as an organic part of the dynamically rising and falling natural landscape.
WILHELM JARUSKA* (Wien 1916 - 2008 Wien) Kitzbühel, 1987 Mischtechnik/Papier, 48,2 x 66 cm signiert W. Jaruska und datiert 1987 verso signiert W. Jaruska, datiert 1987 und beschriftet Kitzbühel Malerndörfl Provenienz: Nachlass des Künstlers, Privatbesitz Wien SCHÄTZPREIS: °€ 1.000 - 2.000 Österreichischer Maler, Kunsterzieher und Grafiker des 20. Jahrhunderts. Vertreter der Moderne nach 1950 und der gegenständlichen Malerei. Studierte an der Kunstgewerbeschule bei Wilhelm Müller-Hofmann gemeinsam mit Arthur Zelger, Rudolf Korunka und Paul Kurt Schwarz. Nach dem Zweiten Weltkrieg als Plakatkünstler und Gebrauchsgrafiker sehr erfolgreich. Von 1954 bis 1976 unterrichtete er Plakatkunst und Illustration an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt, seine Schüler waren u.a. Manfred Deix und Gottfried Helnwein Auseinandersetzung mit dem österreichischem Expressionismus von Egon Schiele Oskar Kokoschka und Herbert Boeckl Schuf neben Porträts und Figurenbildern auch Landschaften aus dem Wald- und Mühlviertel aber auch von Urlauben aus Kärnten und Tirol. Der Wiener Maler, Grafiker, Buchillustrator, Plakatkünstler, Designer und Pädagoge Wilhelm Jaruska konnte nach vielversprechenden Anfängen in den 1930er Jahren ob der Wirrnisse der Zeit erst wieder in den 1950er Jahren als Maler reüssieren. Es waren vor allem die prekären Zeitverhältnisse zwischen und nach den beiden Weltkriegen, der aufreibende Einsatz im Kriegsdienst sowie die Brotarbeit in den ersten Nachkriegsjahren, die damals auch Jaruska eine freie eigenschöpferische Entwicklung als Maler beinahe unmöglich machten. Jaruskas Bildungsweg führte über die Kunstgewerbeschule in Wien und das Studium bei Albert Paris Gütersloh an der Akademie der bildenden Künstler hin zur Höheren Graphischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Wien, wo er als Professor wirkte. Als Grafiker, Designer und Maler zeichnete er nicht nur für eine Reihe von Plakaten, Wandmalereien sowie Kinderbuch-Illustrationen verantwortlich, sondern auch für Mosaike und Beton-Glasfenster. Sein facettenreiches Œuvre umspannt einen zeitlichen Bogen von den 30er Jahren bis in die jüngere Vergangenheit. Seine große Meisterschaft bestand vor allem darin, dass er – unabhängig davon, welcher Technik, stilistischen Grundströmung oder kompositorischen Struktur er sich in den einzelnen Schaffensperioden zuwandte - stets das Pittoreske, das er aus jeder scheinbar noch so belanglos-alltäglichen Situation herauszudestillieren wusste, ins Effektvoll-Plakative oder ins Stimmig-Poetische zu transponieren verstand. Als Gebrauchsgrafiker waren ihm dazu noch alle Stilsprachen derart geläufig, weshalb er mit ihnen einen sehr freien Umgang pflegen konnte. Mit der Bezeichnung „Malerdörfl“ auf der Rückseite ist das in der Tat sehr malerische Malerndörfl bei Kitzbühel gemeint, wo noch einige alte Tiroler Bauernhäuser wie dieses stehen. Der für das Tiroler Unterland typische Glockenturm auf dem Dach ist ein traditionelles bäuerliches Kommunikationsmittel. Die Glocke rief früher zu den Mahlzeiten, zeigte Festlichkeiten an und diente als Alarmsignal. Wilhelm Jaruska zeigt uns den Hof in erdiger Farbigkeit als organischen Teil der dynamisch sich hebenden und senkenden Naturlandschaft.
WILHELM JARUSKA* (Vienna 1916 - 2008 Vienna) Kitzbühel, 1987 mixed media/paper, 48,2 x 66 cm signed W. Jaruska and dated 1987 verso signed W. Jaruska, dated 1987 and inscribed Kitzbühel Malerdörfl Provenance: estate of the artist, private collection Vienna ESTIMATE °€ 1.000 - 2.000 Austrian painter, art educator and graphic artist of the 20th century. Representative of modernism after 1950 and representational painting. Studied at the Kunstgewerbeschule with Wilhelm Müller-Hofmann together with Arthur Zelger, Rudolf Korunka and Paul Kurt Schwarz. After World War II, very successful as a poster artist and commercial artist. From 1954 to 1976 he taught poster art and illustration at the Graphische Lehr- und Versuchsanstalt, his students included Manfred Deix and Gottfried Helnwein Involvement with the Austrian Expressionism of Egon Schiele Oskar Kokoschka and Herbert Boeckl Created in addition to portraits and figure paintings also landscapes from the forest and Mühlviertel but also from vacations in Carinthia and Tyrol. After promising beginnings in the 1930s, the Viennese painter, graphic artist, book illustrator, poster artist, designer and educator Wilhelm Jaruska was only able to succeed as a painter again in the 1950s due to the confusion of the times. It was above all the precarious conditions between and after the two world wars, the gruelling war service and bread work in the first post-war years that made it almost impossible for Jaruska to develop freely as a painter. Jaruska's educational path led via the School of Applied Arts in Vienna and studies with Albert Paris Gütersloh at the Academy of Fine Arts to the Höhere Graphische Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Vienna, where he worked as a professor. As a graphic artist, designer and painter, he was responsible not only for a series of posters, murals and children's book illustrations, but also for mosaics and concrete glass windows. His multi-faceted oeuvre spans a period from the 1930s to the recent past. Above all, his great mastery consisted in the fact that – regardless of which technique, stylistic basic trend or compositional structure he turned to in the individual creative periods – he always used the picturesque, which he knew how to distill from every seemingly trivial, everyday situation, into an effective one -Knew how to transpose in a striking way or into the harmoniously poetic. As a commercial artist, he was so familiar with all stylistic languages that he was able to deal with them very freely. The designation "Malerdörfl" on the reverse refers to the indeed very picturesque Malerndörfl near Kitzbühel, where several old Tyrolean farmhouses like this one still stand. The bell tower on the roof, which is typical of the Tyrolean lowlands, is a traditional rural means of communication. The bell used to call for meals, indicate festivities and serve as an alarm signal. Wilhelm Jaruska shows us the farm in earthy colours as an organic part of the dynamically rising and falling natural landscape.
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