Winckelmann, Johann. Geschichte der Kunst des Altertums. 2 Teile in 1 Band (mit durchgehender Paginierungg). LII (recte: L), 431 S., 15 Bl. Mit 2 gestochenen Titelvignetten und 20 Textkupfern teils von M. Keyl. 26,5 x 21 cm. HLeder d. Z. (etwas berieben und beschabt, Ecken bestoßen, Kapitale etwas eingerissen) mit floraler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Dresden, Walther, 1764. Goedeke IV/1, 301, 12. Ruppert 13. Borst 142. Carter-Muir 210. Brunet V, 1463. VD18 90204360. – Erste Ausgabe von Winckelmanns Hauptwerk, dem ersten Werk der modernen Kunstgeschichtsschreibung. Winckelmann wies hier zum ersten Mal auf die Wichtigkeit der griechischen Vorbilder für die moderne Welt hin, und mit seiner einzigartigen Kenntnis der noch vorhandenen Beispiele klassischer Kunst, erweitert durch umfassendes und zielsicheres Studium, war seine Autorität unbestritten. Dies war das erste Werk in deutscher Sprache, das weltweit Beachtung fand, "und wie nachhaltig es in die Zeit wirkte, geht daraus hervor, daß schon zwei Jahre später in Amsterdam und Paris eine französische, bald danach eine englische Übersetzung herauskam. Doch erst nach Winckelmanns Tod, erst vor dem Hintergrund der Revolutionszeit von 1789-1814 entfaltete das Werk sein eigentliches Leben. Es sind die Ideen des antiken Republikaners, der antiken Demokratie, welche bei Winckelmann zu jenem heroischen Tugendbegriff erhöht werden, in dessen idealem Faltenwurf sich die heroischen Tugenden der revolutionären Kämpfer kleiden konnten. Und noch Hegel, wo er in der politischen Freiheit die soziale Grundlage der griechischen Kunst sieht, schließt sich eng an Winckelmanns historische Konzeption an" (Rilla, Lessing und sein Zeitalter). Sprachlich und stilistisch ist das Werk ein Meilenstein deutscher Literatur. "Durch den Stil seiner Werke erhob er ... die deutsche wissenschaftliche Prosa zum Rang europäischen Schrifttums. Die 'Geschichte der Kunst des Altertums' hat für die deutsche Prosa kaum mindere Bedeutung als Klopstocks 'Messias' für die deutsche Poesie" (Waetzoldt). – Es fehlt der Vortitel von Teil I. Gebräunt und etwas stärker stockfleckig. Titel von Teil I mit Besitzeintrag.
Winckelmann, Johann. Geschichte der Kunst des Altertums. 2 Teile in 1 Band (mit durchgehender Paginierungg). LII (recte: L), 431 S., 15 Bl. Mit 2 gestochenen Titelvignetten und 20 Textkupfern teils von M. Keyl. 26,5 x 21 cm. HLeder d. Z. (etwas berieben und beschabt, Ecken bestoßen, Kapitale etwas eingerissen) mit floraler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Dresden, Walther, 1764. Goedeke IV/1, 301, 12. Ruppert 13. Borst 142. Carter-Muir 210. Brunet V, 1463. VD18 90204360. – Erste Ausgabe von Winckelmanns Hauptwerk, dem ersten Werk der modernen Kunstgeschichtsschreibung. Winckelmann wies hier zum ersten Mal auf die Wichtigkeit der griechischen Vorbilder für die moderne Welt hin, und mit seiner einzigartigen Kenntnis der noch vorhandenen Beispiele klassischer Kunst, erweitert durch umfassendes und zielsicheres Studium, war seine Autorität unbestritten. Dies war das erste Werk in deutscher Sprache, das weltweit Beachtung fand, "und wie nachhaltig es in die Zeit wirkte, geht daraus hervor, daß schon zwei Jahre später in Amsterdam und Paris eine französische, bald danach eine englische Übersetzung herauskam. Doch erst nach Winckelmanns Tod, erst vor dem Hintergrund der Revolutionszeit von 1789-1814 entfaltete das Werk sein eigentliches Leben. Es sind die Ideen des antiken Republikaners, der antiken Demokratie, welche bei Winckelmann zu jenem heroischen Tugendbegriff erhöht werden, in dessen idealem Faltenwurf sich die heroischen Tugenden der revolutionären Kämpfer kleiden konnten. Und noch Hegel, wo er in der politischen Freiheit die soziale Grundlage der griechischen Kunst sieht, schließt sich eng an Winckelmanns historische Konzeption an" (Rilla, Lessing und sein Zeitalter). Sprachlich und stilistisch ist das Werk ein Meilenstein deutscher Literatur. "Durch den Stil seiner Werke erhob er ... die deutsche wissenschaftliche Prosa zum Rang europäischen Schrifttums. Die 'Geschichte der Kunst des Altertums' hat für die deutsche Prosa kaum mindere Bedeutung als Klopstocks 'Messias' für die deutsche Poesie" (Waetzoldt). – Es fehlt der Vortitel von Teil I. Gebräunt und etwas stärker stockfleckig. Titel von Teil I mit Besitzeintrag.
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