Zwei silberne Götterbüsten. Spätantik, 3. - 4. Jh. n. Chr. H je 10cm. Getriebenes Silber. Die weibliche Büste ist leicht zu identifizieren: Das in der Mitte gescheitelte und rückwärtig größtenteils von einem Schleier bedeckte Haar trägt ein gemmenverziertes Stirnband und ein hohes Diadem, das zwischen Ranken die sog."Isiskrone" mit Sonnenscheibe auf einer Mondsichel zwischen Kornähren zeigt. Dies sichert die Benennung als Isis, die ägyptische Göttin, die sich auch im hellenistischen Griechenland und im römischen Kaiserreich großer Beliebtheit erfreute. Ihren Hals schmückt eine Kette mit zapfenförmigen Anhängern und am Nacken sind die für diese Göttin typischen Korkenzieherlocken zu erkennen. Die Identifizierung der männlichen Büste bereitet dagegen Probleme. Es handelt sich um einen Bärtigen mittleren Alters mit markanten Gesichtszügen. Auf dem Kopf trägt er eine spitze Haube mit einem vertikalen Mittelfalz, auf der seitlich je ein achtstrahliger Stern eingraviert ist. Ein Schlitz reicht auf beiden Seiten vom Hinterkopf bis zum Nacken. An der Schulter sind noch Reste eines rankenverzierten Gewandes zu erkennen. Der Kopf erinnert an diverse orientalische Göttergestalten, harrt aber noch einer eindeutigen Zuweisung. Beide Köpfe waren offenbar an einem Gerät montiert und sind an den Unterseiten beschnitten oder gerissen. 2 Stück! Provenienz: Ex Sammlung R.-G. E., Bayern. Seit 1970er Jahre; ex Gorny & Mosch München Auktion 264, 2019, Los 149. Im spätantiken Synkretismus verbinden sich die verschiedenen orientalischen Göttergestalten zu vielfältigen Kombinationen mit der klassischen Götterwelt. Jupiter Dolichenus wird etwa mit Serapis gleichgesetzt, Isis mit Iuno Regina usw., so dass die multiethnischen Bewohner des römischen Reiches letztlich überall ihre eigenen Götter wiederfinden konnten. Vgl. zum Beispiel ein Weihrelief für Jupiter Dolichenus: Spätantike und Christentum. Ausstellung Frankfurt (1984) 544 ff. Two silver busts of gods. While the female one with the typical crown and the locks at neck is easily identifiable as Isis, the male head wearing a long beard and broad moustache and a tiara adorned with an eight-rayed star at each side. He is probably an oriental god. Late antiquity, 3rd - 4th century A.D. 2 pieces! ; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; BRONZESKULPTUR
Zwei silberne Götterbüsten. Spätantik, 3. - 4. Jh. n. Chr. H je 10cm. Getriebenes Silber. Die weibliche Büste ist leicht zu identifizieren: Das in der Mitte gescheitelte und rückwärtig größtenteils von einem Schleier bedeckte Haar trägt ein gemmenverziertes Stirnband und ein hohes Diadem, das zwischen Ranken die sog."Isiskrone" mit Sonnenscheibe auf einer Mondsichel zwischen Kornähren zeigt. Dies sichert die Benennung als Isis, die ägyptische Göttin, die sich auch im hellenistischen Griechenland und im römischen Kaiserreich großer Beliebtheit erfreute. Ihren Hals schmückt eine Kette mit zapfenförmigen Anhängern und am Nacken sind die für diese Göttin typischen Korkenzieherlocken zu erkennen. Die Identifizierung der männlichen Büste bereitet dagegen Probleme. Es handelt sich um einen Bärtigen mittleren Alters mit markanten Gesichtszügen. Auf dem Kopf trägt er eine spitze Haube mit einem vertikalen Mittelfalz, auf der seitlich je ein achtstrahliger Stern eingraviert ist. Ein Schlitz reicht auf beiden Seiten vom Hinterkopf bis zum Nacken. An der Schulter sind noch Reste eines rankenverzierten Gewandes zu erkennen. Der Kopf erinnert an diverse orientalische Göttergestalten, harrt aber noch einer eindeutigen Zuweisung. Beide Köpfe waren offenbar an einem Gerät montiert und sind an den Unterseiten beschnitten oder gerissen. 2 Stück! Provenienz: Ex Sammlung R.-G. E., Bayern. Seit 1970er Jahre; ex Gorny & Mosch München Auktion 264, 2019, Los 149. Im spätantiken Synkretismus verbinden sich die verschiedenen orientalischen Göttergestalten zu vielfältigen Kombinationen mit der klassischen Götterwelt. Jupiter Dolichenus wird etwa mit Serapis gleichgesetzt, Isis mit Iuno Regina usw., so dass die multiethnischen Bewohner des römischen Reiches letztlich überall ihre eigenen Götter wiederfinden konnten. Vgl. zum Beispiel ein Weihrelief für Jupiter Dolichenus: Spätantike und Christentum. Ausstellung Frankfurt (1984) 544 ff. Two silver busts of gods. While the female one with the typical crown and the locks at neck is easily identifiable as Isis, the male head wearing a long beard and broad moustache and a tiara adorned with an eight-rayed star at each side. He is probably an oriental god. Late antiquity, 3rd - 4th century A.D. 2 pieces! ; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; BRONZESKULPTUR
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