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Auktionsarchiv: Los-Nr. 23 V

1954 Messerschmitt KR 175

Aufrufpreis
5.000 €
ca. 5.588 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 23 V

1954 Messerschmitt KR 175

Aufrufpreis
5.000 €
ca. 5.588 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

FIN: 6311, Motor: 1543861, Österreichische Einzelgenehmigung Seit 1979 in der Sammlung RRR Ende der 90er umfangreich restauriert Fritz M. Fend war nach dem Luftfahrtstudium in München während des Zweiten Weltkriegs als junger Konstrukteur bei Messerschmitt angestellt. Damit war mit Kriegsende sein Beruf obsolet, denn die Kriegsverlierer durften keine Flugzeuge mehr bauen. Fend gründete sein eigenes Konstruktionsbüro und schon 1948 war sein Flitzer entworfen, ein einsitziges, dreirädriges Fortbewegungsmittel, das anfangs mit Muskelkraft und bald darauf mit Hilfsmotoren angetrieben wurde. Schon 1951 stand seine Firma vor dem Aus, zu langsam war die Fertigung, zu lange die Lieferzeiten. Zur selben Zeit suchte man im Messerschmitt-Werk in Regensburg, das nun Regensburger Stahl- und Metallbau, kurz RSM, hieß, nach Auslastung, die mit der Reparatur von Eisenbahnwaggons nicht gegeben war. Über Fends letzte Entwicklung, dem Lastenroller-Dreirad, für das er hölzerne Ladekästen brauchte, entstand der Kontakt nach Regensburg. Fend wurde Gesellschafter, brachte anstelle liquider Mittel aber seine marode Firma ein. Bei RSM sah man hingegen die Chance auf ein neues Standbein und die steigende Nachfrage nach motorisierter Mobilität. In nur einem Jahr wurde der Kabinenroller zur Serienreife gebracht. Auf der selbsttragenden Karosserie saß eine Plexiglaskuppel, vorne mit Sicherheitsglasscheibe und seitlich mit Schiebefenstern. Unter dem hochklappbaren Heckteil steckte ein 175 ccm 4-Gang Sachsmotor, erst mit Kick- und Seilzugstarter, später dann mit Dynastarter und sogar mit Retourgang, erst mechanisch und später mittels Umpolen elektrisch. In der Kabine saß man hintereinander, die Bedienung war eine Kreuzung aus Auto und Roller und das ganze sah dabei fast aus wie ein Flugzeug. Um letzterem noch näher zu kommen, entschied man sich den Namen Messerschmitt zu reaktivieren. Der mag in Deutschland besser angekommen sein als anderorts. Teurer als ein Motorrad, aber günstiger als etwa ein Lloyd, wurden bis zu 80 Kabinenroller am Tag gebaut. Der Nachfolger sollte da noch gehörig eins draufsetzen. Der RRR-KR 175 stammte ursprünglich aus Schweden. Das erste Anmeldepapier existiert noch und lässt die Spuren bis zum 18. November 1954 zurückverfolgen, als der Kabinenroller auf seinen ersten Besitzer Karl Andersson in Arvika zugelassen wurde. Ein Vierteljahrhundert später wurde er gemeinsam mit einer Heinkel Kabine und einem Fuldamobil aus dem hohen Norden nach Wien geholt. Sein Zustand war nicht schlecht, aber er hatte wahrlich schon bessere Tage gesehen. Im Lauf der Jahre war er Opfer übertriebenen Modernisierungsdrangs in Form von Motor und Kotflügeln des Nachfolgers geworden und auch die Neulackierung war am Ziel vorbei geschossen. Er wurde kurz ausprobiert, doch dann sollten fast 20 Jahre vergehen, bis die Operation Wiedergeburt begann. Der Kabinenroller sollte wieder werden wie am ersten Tag. Am hinteren Kotflügel hatten die Schweden unabsichtlich aber dankbarerweise etwas Originalfarbe als Muster übrig gelassen und auch originale Kotflügel konnten herbeigeschafft werden. Der Motor wurden ebenso auf einen retourganglosen 175er mit Dynastarter rückgerüstet und letztlich der Kabinenroller wieder im originalen Farbton lackiert. Drei Jahre dauerte die Reinkarnation, dann wurde erstmal zugelassen und gefahren. Die frühen Messerschmitt sind nicht nur selten geworden, sie waren es immer. Selbstredend, dass der KR 175 in der Sammlung immer eine besonderen Platz genoss.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 23 V
Auktion:
Datum:
10.07.2020
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Vösendorf
Beschreibung:

FIN: 6311, Motor: 1543861, Österreichische Einzelgenehmigung Seit 1979 in der Sammlung RRR Ende der 90er umfangreich restauriert Fritz M. Fend war nach dem Luftfahrtstudium in München während des Zweiten Weltkriegs als junger Konstrukteur bei Messerschmitt angestellt. Damit war mit Kriegsende sein Beruf obsolet, denn die Kriegsverlierer durften keine Flugzeuge mehr bauen. Fend gründete sein eigenes Konstruktionsbüro und schon 1948 war sein Flitzer entworfen, ein einsitziges, dreirädriges Fortbewegungsmittel, das anfangs mit Muskelkraft und bald darauf mit Hilfsmotoren angetrieben wurde. Schon 1951 stand seine Firma vor dem Aus, zu langsam war die Fertigung, zu lange die Lieferzeiten. Zur selben Zeit suchte man im Messerschmitt-Werk in Regensburg, das nun Regensburger Stahl- und Metallbau, kurz RSM, hieß, nach Auslastung, die mit der Reparatur von Eisenbahnwaggons nicht gegeben war. Über Fends letzte Entwicklung, dem Lastenroller-Dreirad, für das er hölzerne Ladekästen brauchte, entstand der Kontakt nach Regensburg. Fend wurde Gesellschafter, brachte anstelle liquider Mittel aber seine marode Firma ein. Bei RSM sah man hingegen die Chance auf ein neues Standbein und die steigende Nachfrage nach motorisierter Mobilität. In nur einem Jahr wurde der Kabinenroller zur Serienreife gebracht. Auf der selbsttragenden Karosserie saß eine Plexiglaskuppel, vorne mit Sicherheitsglasscheibe und seitlich mit Schiebefenstern. Unter dem hochklappbaren Heckteil steckte ein 175 ccm 4-Gang Sachsmotor, erst mit Kick- und Seilzugstarter, später dann mit Dynastarter und sogar mit Retourgang, erst mechanisch und später mittels Umpolen elektrisch. In der Kabine saß man hintereinander, die Bedienung war eine Kreuzung aus Auto und Roller und das ganze sah dabei fast aus wie ein Flugzeug. Um letzterem noch näher zu kommen, entschied man sich den Namen Messerschmitt zu reaktivieren. Der mag in Deutschland besser angekommen sein als anderorts. Teurer als ein Motorrad, aber günstiger als etwa ein Lloyd, wurden bis zu 80 Kabinenroller am Tag gebaut. Der Nachfolger sollte da noch gehörig eins draufsetzen. Der RRR-KR 175 stammte ursprünglich aus Schweden. Das erste Anmeldepapier existiert noch und lässt die Spuren bis zum 18. November 1954 zurückverfolgen, als der Kabinenroller auf seinen ersten Besitzer Karl Andersson in Arvika zugelassen wurde. Ein Vierteljahrhundert später wurde er gemeinsam mit einer Heinkel Kabine und einem Fuldamobil aus dem hohen Norden nach Wien geholt. Sein Zustand war nicht schlecht, aber er hatte wahrlich schon bessere Tage gesehen. Im Lauf der Jahre war er Opfer übertriebenen Modernisierungsdrangs in Form von Motor und Kotflügeln des Nachfolgers geworden und auch die Neulackierung war am Ziel vorbei geschossen. Er wurde kurz ausprobiert, doch dann sollten fast 20 Jahre vergehen, bis die Operation Wiedergeburt begann. Der Kabinenroller sollte wieder werden wie am ersten Tag. Am hinteren Kotflügel hatten die Schweden unabsichtlich aber dankbarerweise etwas Originalfarbe als Muster übrig gelassen und auch originale Kotflügel konnten herbeigeschafft werden. Der Motor wurden ebenso auf einen retourganglosen 175er mit Dynastarter rückgerüstet und letztlich der Kabinenroller wieder im originalen Farbton lackiert. Drei Jahre dauerte die Reinkarnation, dann wurde erstmal zugelassen und gefahren. Die frühen Messerschmitt sind nicht nur selten geworden, sie waren es immer. Selbstredend, dass der KR 175 in der Sammlung immer eine besonderen Platz genoss.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 23 V
Auktion:
Datum:
10.07.2020
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Vösendorf
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