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Auktionsarchiv: Los-Nr. 9

9 Graduale. auf Pergam

Nr. 110
02.11.2004 - 04.11.2004
Schätzpreis
26.000 €
ca. 33.777 $
Zuschlagspreis:
24.000 €
ca. 31.179 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 9

9 Graduale. auf Pergam

Nr. 110
02.11.2004 - 04.11.2004
Schätzpreis
26.000 €
ca. 33.777 $
Zuschlagspreis:
24.000 €
ca. 31.179 $
Beschreibung:

9 Graduale. Lateinische u. flämische Handschrift auf Pergament . Mecheln (?) um 1520. 181:125 mm. 223 Bll. mit 1 gr. Miniatur in 4seit. Bordüre, 1 kl. Miniatur in 3seit. Bordüre, 2 gr. Init. in 3seit. Bordüre sowie viel. kl. Init., alles in Gold u. Farben . Rotbraun Maroquin d. 18. Jhdts. mit reicher Rücken- u. Stehkantenverg., dreif. Deckelfil., grünem Rsch., Goldschn. u. Marmorpapiervors. Schätzpreis: *R (26.000,- €) Meist 6zeilig in schwarzbrauner, leicht geneigter Textura geschrieben, abwechselnd mit Quadratnotation auf vierlinigem System, Hervorhebungen u. ein Teil der kalligraphierten Lombarden in Rot, zahlreiche einzeilige Akanthus-Initialen in Gold u. Farben, auf Bl. 8r zweizeilige Initiale C mit Darstellung der Marienkrönung, in dreiseitige kompartimentierte Bordüre mit Blumen u. Akanthusranken übergehend, auf Bl. 20r zweizeilige Miniatur mit Darstellung des hl. Johannes Evangelista, in dreiseitige florale Bordüre mit durchgehendem Goldgrund übergehend, auf Bl. 65r zweiseitige Miniatur mit Darstellung der Auferstehung Christi, in Bordüre wie vorher übergehend, auf Bl. 140r halbseitige Miniatur mit Darstellung der hl. Margarete u. dem Drachen, in ganzseitiger Kompartiment-Bordüre mit Blumen u. Geäst. Der Randschmuck gehört zur damals gepflegten flämischen Trompe-l'oeil-Kunst, während die ungewohnten, fast schrillen Farbkontraste u. die flüssige Faltengebung in der Darstellung der hl. Margarete bereits den Manierismus des mittleren u. späteren 16. Jhdts. ankündigen. Die drei anderen Malereien könnten v. derselben Hand stammen wie das Margaretenbild, wirken jedoch nicht derartig modern wie dieses. Motivisch u. stilistisch gliedern diese Bilder den vorliegenden Kodex ein in die Gruppe v. Gerard Horenbouts Mechelner Chorbücher, die erst kürzlich (ohne Kenntnis unserer Handschrift) v. Maria Kapp untersucht wurde ( Musikalische Handschriften des burgundischen Hofes in Mecheln u. Brüssel ca. 1495-1530. Studien zur Entwicklung Gerard Horenbouts u. seiner Werkstatt [Diss. Würzburg], Darmst. 1987). Das im handlichen Format hergestellte Antiphonar ist für den Gebrauch v. Dominikanerinnen bestimmt, textreich mit ausführlichen flämischen Erläuterungen zu den lateinischen Texten, eleganter Musik-Notation, vorzüglichen Kalligraphien u. schönen Miniaturen. Der Kodex enthält mit den musikalischen Noten versehene Responsorien u. Antiphonen, die im Verlauf des Kirchenjahrs bei Prozessionen zu singen sind, ergänzt durch wenige weitere Texte. Der liturgische Gebrauch ist schwer zu bestimmen: Auffällig ist das große Gewicht der Dominikaner; es läßt auf Bestimmung für eines ihrer Klöster schließen. Margarete ist als einzige durch eine große Miniatur nach einer Zäsur hervorgehoben. Das geschah wohl nicht, weil das Kloster so hieß, sondern um Margarete v. Österreich oder eine andere Wohltäterin desselben Namens zu würdigen. Auffällig ist nur die Miniatur; der zugehörige Text fällt ungewohnt knapp aus. Textlich besonders hervorgehoben ist Basilius v. Caesarea, dem sogar eine Oktav gilt. Neben den berühmten Schutzheiligen des flämischen Raumes wie dem ebenfalls mit einer Oktav geehrten Brügger Bischof Donatian u. Lambertus v. Lüttich kommen seltenere Heilige wie Godeleva v. Ghislain vor. Die Kirche, für die dieser Kodex bestimmt war, verfügte der Osterliturgie zufolge offenbar neben einem Marien- u. Heilig-Geist-Altar über Altäre der hl. Alexius u. Johannes Evangelista, des Utrechter Hauptpatrons Livinus sowie der wichtigsten Dominikanerheiligen, neben dem Ordensgründer waren Petrus Martyr, Vinzenz Ferrer u. Katharina v. Siena Altäre geweiht. Zugleich gab es einen Franziskus-Altar, wie er in manchen Bettelordens-Kirchen als Zeichen der brüderlichen Liebe über Ordensgrenzen hinweg üblich war. Die ersten 5 SS. mit späteren Nachträgen. Alte (fehlerhafte) Foliierung am oberen Rand beschn., unterer Teil der Bordüre auf Bl. 65r entfernt, sonst wohlerhalten, der dekorative, wohl aus einem Pariser Atelier stammende Einband minimal beschabt, Rücken
9 Graduale. Lateinische u. flämische Handschrift auf Pergament . Mecheln (?) um 1520. 181:125 mm. 223 Bll. mit 1 gr. Miniatur in 4seit. Bordüre, 1 kl. Miniatur in 3seit. Bordüre, 2 gr. Init. in 3seit. Bordüre sowie viel. kl. Init., alles in Gold u. Farben . Rotbraun Maroquin d. 18. Jhdts. mit reicher Rücken- u. Stehkantenverg., dreif. Deckelfil., grünem Rsch., Goldschn. u. Marmorpapiervors. Schätzpreis: *R (26.000,- €) Meist 6zeilig in schwarzbrauner, leicht geneigter Textura geschrieben, abwechselnd mit Quadratnotation auf vierlinigem System, Hervorhebungen u. ein Teil der kalligraphierten Lombarden in Rot, zahlreiche einzeilige Akanthus-Initialen in Gold u. Farben, auf Bl. 8r zweizeilige Initiale C mit Darstellung der Marienkrönung, in dreiseitige kompartimentierte Bordüre mit Blumen u. Akanthusranken übergehend, auf Bl. 20r zweizeilige Miniatur mit Darstellung des hl. Johannes Evangelista, in dreiseitige florale Bordüre mit durchgehendem Goldgrund übergehend, auf Bl. 65r zweiseitige Miniatur mit Darstellung der Auferstehung Christi, in Bordüre wie vorher übergehend, auf Bl. 140r halbseitige Miniatur mit Darstellung der hl. Margarete u. dem Drachen, in ganzseitiger Kompartiment-Bordüre mit Blumen u. Geäst. Der Randschmuck gehört zur damals gepflegten flämischen Trompe-l'oeil-Kunst, während die ungewohnten, fast schrillen Farbkontraste u. die flüssige Faltengebung in der Darstellung der hl. Margarete bereits den Manierismus des mittleren u. späteren 16. Jhdts. ankündigen. Die drei anderen Malereien könnten v. derselben Hand stammen wie das Margaretenbild, wirken jedoch nicht derartig modern wie dieses. Motivisch u. stilistisch gliedern diese Bilder den vorliegenden Kodex ein in die Gruppe v. Gerard Horenbouts Mechelner Chorbücher, die erst kürzlich (ohne Kenntnis unserer Handschrift) v. Maria Kapp untersucht wurde ( Musikalische Handschriften des burgundischen Hofes in Mecheln u. Brüssel ca. 1495-1530. Studien zur Entwicklung Gerard Horenbouts u. seiner Werkstatt [Diss. Würzburg], Darmst. 1987). Das im handlichen Format hergestellte Antiphonar ist für den Gebrauch v. Dominikanerinnen bestimmt, textreich mit ausführlichen flämischen Erläuterungen zu den lateinischen Texten, eleganter Musik-Notation, vorzüglichen Kalligraphien u. schönen Miniaturen. Der Kodex enthält mit den musikalischen Noten versehene Responsorien u. Antiphonen, die im Verlauf des Kirchenjahrs bei Prozessionen zu singen sind, ergänzt durch wenige weitere Texte. Der liturgische Gebrauch ist schwer zu bestimmen: Auffällig ist das große Gewicht der Dominikaner; es läßt auf Bestimmung für eines ihrer Klöster schließen. Margarete ist als einzige durch eine große Miniatur nach einer Zäsur hervorgehoben. Das geschah wohl nicht, weil das Kloster so hieß, sondern um Margarete v. Österreich oder eine andere Wohltäterin desselben Namens zu würdigen. Auffällig ist nur die Miniatur; der zugehörige Text fällt ungewohnt knapp aus. Textlich besonders hervorgehoben ist Basilius v. Caesarea, dem sogar eine Oktav gilt. Neben den berühmten Schutzheiligen des flämischen Raumes wie dem ebenfalls mit einer Oktav geehrten Brügger Bischof Donatian u. Lambertus v. Lüttich kommen seltenere Heilige wie Godeleva v. Ghislain vor. Die Kirche, für die dieser Kodex bestimmt war, verfügte der Osterliturgie zufolge offenbar neben einem Marien- u. Heilig-Geist-Altar über Altäre der hl. Alexius u. Johannes Evangelista, des Utrechter Hauptpatrons Livinus sowie der wichtigsten Dominikanerheiligen, neben dem Ordensgründer waren Petrus Martyr, Vinzenz Ferrer u. Katharina v. Siena Altäre geweiht. Zugleich gab es einen Franziskus-Altar, wie er in manchen Bettelordens-Kirchen als Zeichen der brüderlichen Liebe über Ordensgrenzen hinweg üblich war. Die ersten 5 SS. mit späteren Nachträgen. Alte (fehlerhafte) Foliierung am oberen Rand beschn., unterer Teil der Bordüre auf Bl. 65r entfernt, sonst wohlerhalten, der dekorative, wohl aus einem Pariser Atelier stammende Einband minimal beschabt, Rücken

Auktionsarchiv: Los-Nr. 9
Auktion:
Datum:
02.11.2004 - 04.11.2004
Auktionshaus:
Hartung & Hartung KG
Karolinenplatz 5a
80333 München
Deutschland
auctions@hartung-hartung.com
+49 (0)89 284034
Beschreibung:

9 Graduale. Lateinische u. flämische Handschrift auf Pergament . Mecheln (?) um 1520. 181:125 mm. 223 Bll. mit 1 gr. Miniatur in 4seit. Bordüre, 1 kl. Miniatur in 3seit. Bordüre, 2 gr. Init. in 3seit. Bordüre sowie viel. kl. Init., alles in Gold u. Farben . Rotbraun Maroquin d. 18. Jhdts. mit reicher Rücken- u. Stehkantenverg., dreif. Deckelfil., grünem Rsch., Goldschn. u. Marmorpapiervors. Schätzpreis: *R (26.000,- €) Meist 6zeilig in schwarzbrauner, leicht geneigter Textura geschrieben, abwechselnd mit Quadratnotation auf vierlinigem System, Hervorhebungen u. ein Teil der kalligraphierten Lombarden in Rot, zahlreiche einzeilige Akanthus-Initialen in Gold u. Farben, auf Bl. 8r zweizeilige Initiale C mit Darstellung der Marienkrönung, in dreiseitige kompartimentierte Bordüre mit Blumen u. Akanthusranken übergehend, auf Bl. 20r zweizeilige Miniatur mit Darstellung des hl. Johannes Evangelista, in dreiseitige florale Bordüre mit durchgehendem Goldgrund übergehend, auf Bl. 65r zweiseitige Miniatur mit Darstellung der Auferstehung Christi, in Bordüre wie vorher übergehend, auf Bl. 140r halbseitige Miniatur mit Darstellung der hl. Margarete u. dem Drachen, in ganzseitiger Kompartiment-Bordüre mit Blumen u. Geäst. Der Randschmuck gehört zur damals gepflegten flämischen Trompe-l'oeil-Kunst, während die ungewohnten, fast schrillen Farbkontraste u. die flüssige Faltengebung in der Darstellung der hl. Margarete bereits den Manierismus des mittleren u. späteren 16. Jhdts. ankündigen. Die drei anderen Malereien könnten v. derselben Hand stammen wie das Margaretenbild, wirken jedoch nicht derartig modern wie dieses. Motivisch u. stilistisch gliedern diese Bilder den vorliegenden Kodex ein in die Gruppe v. Gerard Horenbouts Mechelner Chorbücher, die erst kürzlich (ohne Kenntnis unserer Handschrift) v. Maria Kapp untersucht wurde ( Musikalische Handschriften des burgundischen Hofes in Mecheln u. Brüssel ca. 1495-1530. Studien zur Entwicklung Gerard Horenbouts u. seiner Werkstatt [Diss. Würzburg], Darmst. 1987). Das im handlichen Format hergestellte Antiphonar ist für den Gebrauch v. Dominikanerinnen bestimmt, textreich mit ausführlichen flämischen Erläuterungen zu den lateinischen Texten, eleganter Musik-Notation, vorzüglichen Kalligraphien u. schönen Miniaturen. Der Kodex enthält mit den musikalischen Noten versehene Responsorien u. Antiphonen, die im Verlauf des Kirchenjahrs bei Prozessionen zu singen sind, ergänzt durch wenige weitere Texte. Der liturgische Gebrauch ist schwer zu bestimmen: Auffällig ist das große Gewicht der Dominikaner; es läßt auf Bestimmung für eines ihrer Klöster schließen. Margarete ist als einzige durch eine große Miniatur nach einer Zäsur hervorgehoben. Das geschah wohl nicht, weil das Kloster so hieß, sondern um Margarete v. Österreich oder eine andere Wohltäterin desselben Namens zu würdigen. Auffällig ist nur die Miniatur; der zugehörige Text fällt ungewohnt knapp aus. Textlich besonders hervorgehoben ist Basilius v. Caesarea, dem sogar eine Oktav gilt. Neben den berühmten Schutzheiligen des flämischen Raumes wie dem ebenfalls mit einer Oktav geehrten Brügger Bischof Donatian u. Lambertus v. Lüttich kommen seltenere Heilige wie Godeleva v. Ghislain vor. Die Kirche, für die dieser Kodex bestimmt war, verfügte der Osterliturgie zufolge offenbar neben einem Marien- u. Heilig-Geist-Altar über Altäre der hl. Alexius u. Johannes Evangelista, des Utrechter Hauptpatrons Livinus sowie der wichtigsten Dominikanerheiligen, neben dem Ordensgründer waren Petrus Martyr, Vinzenz Ferrer u. Katharina v. Siena Altäre geweiht. Zugleich gab es einen Franziskus-Altar, wie er in manchen Bettelordens-Kirchen als Zeichen der brüderlichen Liebe über Ordensgrenzen hinweg üblich war. Die ersten 5 SS. mit späteren Nachträgen. Alte (fehlerhafte) Foliierung am oberen Rand beschn., unterer Teil der Bordüre auf Bl. 65r entfernt, sonst wohlerhalten, der dekorative, wohl aus einem Pariser Atelier stammende Einband minimal beschabt, Rücken
9 Graduale. Lateinische u. flämische Handschrift auf Pergament . Mecheln (?) um 1520. 181:125 mm. 223 Bll. mit 1 gr. Miniatur in 4seit. Bordüre, 1 kl. Miniatur in 3seit. Bordüre, 2 gr. Init. in 3seit. Bordüre sowie viel. kl. Init., alles in Gold u. Farben . Rotbraun Maroquin d. 18. Jhdts. mit reicher Rücken- u. Stehkantenverg., dreif. Deckelfil., grünem Rsch., Goldschn. u. Marmorpapiervors. Schätzpreis: *R (26.000,- €) Meist 6zeilig in schwarzbrauner, leicht geneigter Textura geschrieben, abwechselnd mit Quadratnotation auf vierlinigem System, Hervorhebungen u. ein Teil der kalligraphierten Lombarden in Rot, zahlreiche einzeilige Akanthus-Initialen in Gold u. Farben, auf Bl. 8r zweizeilige Initiale C mit Darstellung der Marienkrönung, in dreiseitige kompartimentierte Bordüre mit Blumen u. Akanthusranken übergehend, auf Bl. 20r zweizeilige Miniatur mit Darstellung des hl. Johannes Evangelista, in dreiseitige florale Bordüre mit durchgehendem Goldgrund übergehend, auf Bl. 65r zweiseitige Miniatur mit Darstellung der Auferstehung Christi, in Bordüre wie vorher übergehend, auf Bl. 140r halbseitige Miniatur mit Darstellung der hl. Margarete u. dem Drachen, in ganzseitiger Kompartiment-Bordüre mit Blumen u. Geäst. Der Randschmuck gehört zur damals gepflegten flämischen Trompe-l'oeil-Kunst, während die ungewohnten, fast schrillen Farbkontraste u. die flüssige Faltengebung in der Darstellung der hl. Margarete bereits den Manierismus des mittleren u. späteren 16. Jhdts. ankündigen. Die drei anderen Malereien könnten v. derselben Hand stammen wie das Margaretenbild, wirken jedoch nicht derartig modern wie dieses. Motivisch u. stilistisch gliedern diese Bilder den vorliegenden Kodex ein in die Gruppe v. Gerard Horenbouts Mechelner Chorbücher, die erst kürzlich (ohne Kenntnis unserer Handschrift) v. Maria Kapp untersucht wurde ( Musikalische Handschriften des burgundischen Hofes in Mecheln u. Brüssel ca. 1495-1530. Studien zur Entwicklung Gerard Horenbouts u. seiner Werkstatt [Diss. Würzburg], Darmst. 1987). Das im handlichen Format hergestellte Antiphonar ist für den Gebrauch v. Dominikanerinnen bestimmt, textreich mit ausführlichen flämischen Erläuterungen zu den lateinischen Texten, eleganter Musik-Notation, vorzüglichen Kalligraphien u. schönen Miniaturen. Der Kodex enthält mit den musikalischen Noten versehene Responsorien u. Antiphonen, die im Verlauf des Kirchenjahrs bei Prozessionen zu singen sind, ergänzt durch wenige weitere Texte. Der liturgische Gebrauch ist schwer zu bestimmen: Auffällig ist das große Gewicht der Dominikaner; es läßt auf Bestimmung für eines ihrer Klöster schließen. Margarete ist als einzige durch eine große Miniatur nach einer Zäsur hervorgehoben. Das geschah wohl nicht, weil das Kloster so hieß, sondern um Margarete v. Österreich oder eine andere Wohltäterin desselben Namens zu würdigen. Auffällig ist nur die Miniatur; der zugehörige Text fällt ungewohnt knapp aus. Textlich besonders hervorgehoben ist Basilius v. Caesarea, dem sogar eine Oktav gilt. Neben den berühmten Schutzheiligen des flämischen Raumes wie dem ebenfalls mit einer Oktav geehrten Brügger Bischof Donatian u. Lambertus v. Lüttich kommen seltenere Heilige wie Godeleva v. Ghislain vor. Die Kirche, für die dieser Kodex bestimmt war, verfügte der Osterliturgie zufolge offenbar neben einem Marien- u. Heilig-Geist-Altar über Altäre der hl. Alexius u. Johannes Evangelista, des Utrechter Hauptpatrons Livinus sowie der wichtigsten Dominikanerheiligen, neben dem Ordensgründer waren Petrus Martyr, Vinzenz Ferrer u. Katharina v. Siena Altäre geweiht. Zugleich gab es einen Franziskus-Altar, wie er in manchen Bettelordens-Kirchen als Zeichen der brüderlichen Liebe über Ordensgrenzen hinweg üblich war. Die ersten 5 SS. mit späteren Nachträgen. Alte (fehlerhafte) Foliierung am oberen Rand beschn., unterer Teil der Bordüre auf Bl. 65r entfernt, sonst wohlerhalten, der dekorative, wohl aus einem Pariser Atelier stammende Einband minimal beschabt, Rücken

Auktionsarchiv: Los-Nr. 9
Auktion:
Datum:
02.11.2004 - 04.11.2004
Auktionshaus:
Hartung & Hartung KG
Karolinenplatz 5a
80333 München
Deutschland
auctions@hartung-hartung.com
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