© VG Bild-Kunst, Bonn 2018 6. Dezember 2018 Zeitgenössische Kunst Literatur:Ausst.-Kat. Bernd und Hilla Becher – Typologien industrieller Bauten, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 2003, Tafel 20 – 33: Kühltürme: dort Abb. aller Motive mit Ortsangabe und Entstehungsjahr. Bernd und Hila Becher, Kühltürme, Schlimmer/Mosel 2005 mit Abb. aller Motive. Provenienz:Galerie Sonnabend, New York, dort vom jetzigen Besitzer 1993 erworben; Privatsammlung, Schweiz. Dem Phänomen „Becher-Klasse“ widmete das Städel Museum in Frankfurt 2017 eine umfassende Ausstellung, denn ohne Bernd und Hilla Becher wäre in der deutschen Kunstfotografie der Gegenwart nichts wie es heute ist: Ihnen ist nicht nur ein Paradigmenwechsel in der Fotografie, sondern auch eine erstaunliche Anzahl von Schülern zu verdanken, die heute zu den renommiertesten Fotokünstlern weltweit gehören. Candida Höfer Andreas Gursky Thomas Ruff und Thomas Struth – sie alle haben ihr Handwerk und das Sehen in der legendären Fotografie-Klasse von Bernd und Hilla Becher erlernt. 1976 etablierte das Künstlerpaar an der Akademie in Düsseldorf die erste Fotografie-Klasse überhaupt und trug so maßgeblich zur Emanzipation der Fotografie als autonomes künstlerisches Medium bei. Heute sind ihre Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Wassertürmen, Gasometern oder Fördertürmen aus keiner retrospektiven Fotografie-Ausstellung mehr wegzudenken. Mit äußerster Präzision, Tiefenschärfe und formaler Neutralität bilden sie obsessiv die letzten Zeugnisse einer im Verschwinden begriffenen Industriekultur ab – oft vor grau verhangenem Himmel. Die serielle Wiederholung immer gleicher Motive ermöglicht ihnen die möglichst neutrale Annäherung an die beobachteten Objekte. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die Präsentation der Abzüge in strengen Rastern. Sie haben grundsätzlich das gleiche Format und fügen sich an der Wand zu mehrteiligen Tableaus bzw. „Typologien“ zusammen. Die fünfzehnteilige „Kühlturm Typologie“ aus den Jahren 1965-1991 stellt dafür ein herausragendes Beispiel dar: Die formalästhetische Strenge sowie die konzeptuelle Beschränkung auf ein Objekt stellen in der Fotografie einen bahnbrechend neuen Ansatz dar und sind stilprägend für nachfolgende Generationen. – Sehr gut erhalten.
© VG Bild-Kunst, Bonn 2018 6. Dezember 2018 Zeitgenössische Kunst Literatur:Ausst.-Kat. Bernd und Hilla Becher – Typologien industrieller Bauten, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 2003, Tafel 20 – 33: Kühltürme: dort Abb. aller Motive mit Ortsangabe und Entstehungsjahr. Bernd und Hila Becher, Kühltürme, Schlimmer/Mosel 2005 mit Abb. aller Motive. Provenienz:Galerie Sonnabend, New York, dort vom jetzigen Besitzer 1993 erworben; Privatsammlung, Schweiz. Dem Phänomen „Becher-Klasse“ widmete das Städel Museum in Frankfurt 2017 eine umfassende Ausstellung, denn ohne Bernd und Hilla Becher wäre in der deutschen Kunstfotografie der Gegenwart nichts wie es heute ist: Ihnen ist nicht nur ein Paradigmenwechsel in der Fotografie, sondern auch eine erstaunliche Anzahl von Schülern zu verdanken, die heute zu den renommiertesten Fotokünstlern weltweit gehören. Candida Höfer Andreas Gursky Thomas Ruff und Thomas Struth – sie alle haben ihr Handwerk und das Sehen in der legendären Fotografie-Klasse von Bernd und Hilla Becher erlernt. 1976 etablierte das Künstlerpaar an der Akademie in Düsseldorf die erste Fotografie-Klasse überhaupt und trug so maßgeblich zur Emanzipation der Fotografie als autonomes künstlerisches Medium bei. Heute sind ihre Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Wassertürmen, Gasometern oder Fördertürmen aus keiner retrospektiven Fotografie-Ausstellung mehr wegzudenken. Mit äußerster Präzision, Tiefenschärfe und formaler Neutralität bilden sie obsessiv die letzten Zeugnisse einer im Verschwinden begriffenen Industriekultur ab – oft vor grau verhangenem Himmel. Die serielle Wiederholung immer gleicher Motive ermöglicht ihnen die möglichst neutrale Annäherung an die beobachteten Objekte. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die Präsentation der Abzüge in strengen Rastern. Sie haben grundsätzlich das gleiche Format und fügen sich an der Wand zu mehrteiligen Tableaus bzw. „Typologien“ zusammen. Die fünfzehnteilige „Kühlturm Typologie“ aus den Jahren 1965-1991 stellt dafür ein herausragendes Beispiel dar: Die formalästhetische Strenge sowie die konzeptuelle Beschränkung auf ein Objekt stellen in der Fotografie einen bahnbrechend neuen Ansatz dar und sind stilprägend für nachfolgende Generationen. – Sehr gut erhalten.
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