Constitutio Criminalis Theresiana oder der ... Erzherzogin zu Oesterreich peinliche Gerichtsordnung. 3 Teile in 1 Band. 8 Bl., 280 (statt 282); LVI S.; 34 nn. Bl. Mit 30 (3 gefalteten) Kupferstichen auf 17 Tafeln (in der röm. Pag.). 33,8 x 20,5 cm. Halbleinen um 1890 (Gelenke brüchig, beschabt, fleckig) mit goldgeprägtem RSchild. Wien, Johann Thomas von Trattner, 1769. Kaspers 134. Giese, Trattner, 957. Lipperheide Pi 7 (nur 16 Kupfer). Hayn-Gotendorf V, 451. – Erste und einzige deutsche Ausgabe eines der eindrucksvollsten, erschütternsten, ja verstörendsten juristischen Werke - ein bedeutendes Dokument der europäischen Rechtsgeschichte, mit dem das Strafrecht für Osterreich, die deutschen Erbländer und Böhmen vereinheitlicht wurde. "Während in Preußen durch Friedrich den Großen bereits 1740 die Folter abgeschafft wird, hält das Theresianische Strafrecht noch weitgehend an der Tortur fest" (Kaspers). Doch erfolgte bald nach dem Erlass der 'Theresiana' eine die Folter einschränkende geheime Instruktion für die Obergerichte, am 2. Januar 1776 schließlich die Aufhebung der Tortur durch Entschließung Maria Theresias; die sogenannte 'Josephine' (Allgemeines Gesetz über Verbrechen und Strafen) setzte 1787 die 'Theresiana' außer Kraft. Die Kupfer veranschaulichen die Torturen und Foltermethoden, auch zeigen sie einige Folterinstrumente. Dabei sind die Darstellungen so grausam unmittelbar und teils so detailliert, dass dem Betrachter schon das Grauen bei der Betrachtung kommen muss, auch wenn die minutiösen Bildbeigaben in Kupferstich nicht zur Abschreckung, sondern vor allem als Anleitung, wie man richtig zu Foltern habe, dienen sollten. So zeigt eine Tafel in großem Detail die Konstruktion von Daumenschrauben, eine andere das Flechten der Delinquenten auf eine Leiter zur Streckung, bei der ein Henkersknecht die Winde dreht, während sein Kollege den armen nackten Mann unter der Achsel mit brennenden Kerzen traktiert. Sehr detailliert mit einer ausführlichen Legende von A-K wir der "Entwurff der Anlegung der Schraubstifeln" erläutert. Tafeln XL-XLI mit der genauen Konstruktionsweise des sogenannten "Wiener Schuhs" und der Darstellung der dafür benötigten Einzelteile in einem "Bausatz": "Die Folter, oder Maschine zum Aufziehen und Recken in der Luft, nebst den darzu gehörigen Gewichten". Der letzte Teil mit der "Alphabetischen Sammlung über die Theresianische peinliche Halsgerichts-Ordnung". – Es fehlt ein Textblatt (Bl. 281/282), einige Tafeln verbunden, auch mit kleinen Fleckchen, Knickspuren und vereinzelten Hinterlegungen, mit Feucht- und leichten Wasserrändern, meist aber frisch und wohlerhalten.
Constitutio Criminalis Theresiana oder der ... Erzherzogin zu Oesterreich peinliche Gerichtsordnung. 3 Teile in 1 Band. 8 Bl., 280 (statt 282); LVI S.; 34 nn. Bl. Mit 30 (3 gefalteten) Kupferstichen auf 17 Tafeln (in der röm. Pag.). 33,8 x 20,5 cm. Halbleinen um 1890 (Gelenke brüchig, beschabt, fleckig) mit goldgeprägtem RSchild. Wien, Johann Thomas von Trattner, 1769. Kaspers 134. Giese, Trattner, 957. Lipperheide Pi 7 (nur 16 Kupfer). Hayn-Gotendorf V, 451. – Erste und einzige deutsche Ausgabe eines der eindrucksvollsten, erschütternsten, ja verstörendsten juristischen Werke - ein bedeutendes Dokument der europäischen Rechtsgeschichte, mit dem das Strafrecht für Osterreich, die deutschen Erbländer und Böhmen vereinheitlicht wurde. "Während in Preußen durch Friedrich den Großen bereits 1740 die Folter abgeschafft wird, hält das Theresianische Strafrecht noch weitgehend an der Tortur fest" (Kaspers). Doch erfolgte bald nach dem Erlass der 'Theresiana' eine die Folter einschränkende geheime Instruktion für die Obergerichte, am 2. Januar 1776 schließlich die Aufhebung der Tortur durch Entschließung Maria Theresias; die sogenannte 'Josephine' (Allgemeines Gesetz über Verbrechen und Strafen) setzte 1787 die 'Theresiana' außer Kraft. Die Kupfer veranschaulichen die Torturen und Foltermethoden, auch zeigen sie einige Folterinstrumente. Dabei sind die Darstellungen so grausam unmittelbar und teils so detailliert, dass dem Betrachter schon das Grauen bei der Betrachtung kommen muss, auch wenn die minutiösen Bildbeigaben in Kupferstich nicht zur Abschreckung, sondern vor allem als Anleitung, wie man richtig zu Foltern habe, dienen sollten. So zeigt eine Tafel in großem Detail die Konstruktion von Daumenschrauben, eine andere das Flechten der Delinquenten auf eine Leiter zur Streckung, bei der ein Henkersknecht die Winde dreht, während sein Kollege den armen nackten Mann unter der Achsel mit brennenden Kerzen traktiert. Sehr detailliert mit einer ausführlichen Legende von A-K wir der "Entwurff der Anlegung der Schraubstifeln" erläutert. Tafeln XL-XLI mit der genauen Konstruktionsweise des sogenannten "Wiener Schuhs" und der Darstellung der dafür benötigten Einzelteile in einem "Bausatz": "Die Folter, oder Maschine zum Aufziehen und Recken in der Luft, nebst den darzu gehörigen Gewichten". Der letzte Teil mit der "Alphabetischen Sammlung über die Theresianische peinliche Halsgerichts-Ordnung". – Es fehlt ein Textblatt (Bl. 281/282), einige Tafeln verbunden, auch mit kleinen Fleckchen, Knickspuren und vereinzelten Hinterlegungen, mit Feucht- und leichten Wasserrändern, meist aber frisch und wohlerhalten.
Testen Sie LotSearch und seine Premium-Features 7 Tage - ohne Kosten!
Lassen Sie sich automatisch über neue Objekte in kommenden Auktionen benachrichtigen.
Suchauftrag anlegen