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Auktionsarchiv: Los-Nr. 2012

Eichrodt, Ludwig 2 signierte Manuskripte, 2 Briefe

Schätzpreis
450 €
ca. 510 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 2012

Eichrodt, Ludwig 2 signierte Manuskripte, 2 Briefe

Schätzpreis
450 €
ca. 510 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Eichrodt, Ludwig, badischer Beamter, Dichter, Satiriker und Parodist, Oberamtsrichter in Lahr (1827-1892). 2 eigh. Manuskripte und 2 eigh. Briefe m. U. "Ludwig Eichrodt", "Ludw." oder "L. Eichrodt". Zus. 11 S., eng beschrieben. Gr. 4to bzw. 8vo (Lahr ca. 1874-1876). Das erste der Manuskripte, betitelt "Reine Reime" , ist ein Beitrag Eichrodts für die von Ernst Eckstein in Leipzig herausgegebene "Deutsche Dichterhalle". Er äußert sich ausführlich und mit vielen Beispielen über "reine" und "unreine" Reime in der Dichtkunst und plädiert für die Verwendung notfalls auch von letzteren, wenn es darum geht, abgegriffene Reime wie "Herz - Schmerz", "Sang - Klang" etc. zu vermeiden. "... Schlagen wir Schiller, Göthe, Scheffel, Heine, Rückert, Freiligrath nach, so stoßen wir gar nicht selten auf solche unreine Reime, welche die moderne Impotenz verwirft. Noch kein gutes Gedicht ist darum vom deutschen Volke abgelehnt worden ... Ich weiß, es ist gewagt, gegen den Strom zu schwimmen; man verdirbt sich die Rennomee [sic], wenn man vertheidigt, was 'gerichtet' ist. ...". - Der Aufsatz trägt mit Bleistift vom Redakteur den Vermerk "Offener Sprechsaal". - Das zweite Manuskript ist eine als Leserbrief verschickte längere Abhandlung Eichrodts, ebenfalls bestimmt für den Abdruck im "Sprechsaal" der "Deutschen Dichterhalle". Er erörtert ausführlich die Verwendung des Verses in der Dichtung, geht dabei auf Goethe, Schiller und insbesondere Platen ein und diskutiert Versmaße, Silbenzählung, Betonung etc. sowie die Methoden, elegante oder Knittelverse zu schreiben. Nach der Anrede an den Redakteur beginnt der Aufsatz: "In Nro I der D. D. [= "Deutschen Dichterhalle"] haben Sie gegen meine 'Theorie' Grundsätze entwickelt, welche ich zum großén Theil anerkenne, zum Theil aber glaube anfechten zu dürfen ...". Der umfangreiche und am Schluß signierte Leserbrief, der mit diversen Streichungen und Verbesserungen von Eichrodts Hand versehen ist, trägt ebenfalls mit Rotstift des Redakteurs den Vermerk "Sprechsaal". - Die beiden Briefe (14.I. und 2.II.1876) ebenfalls an Ernst Eckstein, Redakteur der "Deutschen Dichterhalle" in Leipzig, wegen des geplanten Humor-Sammelwerkes "Hortus Deliciarum" , das Eichrodt 1877-1879 in 6 Bänden herausgab. "... Durch die Schaumburg'sche Verlagshandlung hier werden Sie einen Prospekt erhalten haben, den Hortus Deliciarum betreffend. In Ihrer Dichterhalle findet sich ein Nekrolog über Hugo Gädke; und es scheint mir, daß in dessen Nachlaß Passendes für den Hortus steht. Darf ich Sie wohl bitten, mir gefälligst darüber Auskunft zu geben, wie man Einsicht erhalten kann - es kann auch Honorar den Hinterbliebenen geboten werden, wenn das Geeignete sich vorfindet. Auch Ew. Wohlgeboren bitte ich hiermit freundlichst um Beiträge. Das Buch soll sehr schön ausgestattet werden u. meine Hoffnung ist, daß auch Sie Gefallen an dem Werk gefunden haben ... Wir Oberrheiner stehen etwas abseit; denn nur wenn ich etwa brieflichen Verkehr mit Literaturmännern pflege, erhalte ich Beweise voller Anerkennung; sonst spricht man über alle möglichen (oft unmöglichen) Erscheinungen, redet aber von etlichen Büchern, die ich riskirt habe, nicht viel oder gar nicht. Coteriewesen verstehe ich nicht, daher vielleicht die Schwierigkeiten [14.I.1876] ... Es war mir längst Bedürfniß zu erfahren, ob meine Humore bei Männern, wie Sie einer sind, gewürdigt werden, denn das große Publikum ist nur Einzelnem, was ich in die Welt schickte, zugethan. Es gibt aber eine stille Gemeinde in Joco, die den 'Geist' solcher Bowle genießt. - Hortus betreffend schicken Sie, was Sie mögen. Das schon Gedruckte ist ganz willkommen, wir reflectiren auf das Beste, nicht auf das Neueste ... Ihren Karzer möchte ich auch bald erleben. Hoffentlich bringt ihn auch die Karlsruher Bühne. Ich irre wohl nicht, wenn ich annehme, daß die Skizze in den Münchener Flieg. Blättern seiner Zeit die Grundlage sind [sic]. Lange war nichts so Ergötzliches zu lesen. - Für di

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2012
Auktion:
Datum:
22.04.2016
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Eichrodt, Ludwig, badischer Beamter, Dichter, Satiriker und Parodist, Oberamtsrichter in Lahr (1827-1892). 2 eigh. Manuskripte und 2 eigh. Briefe m. U. "Ludwig Eichrodt", "Ludw." oder "L. Eichrodt". Zus. 11 S., eng beschrieben. Gr. 4to bzw. 8vo (Lahr ca. 1874-1876). Das erste der Manuskripte, betitelt "Reine Reime" , ist ein Beitrag Eichrodts für die von Ernst Eckstein in Leipzig herausgegebene "Deutsche Dichterhalle". Er äußert sich ausführlich und mit vielen Beispielen über "reine" und "unreine" Reime in der Dichtkunst und plädiert für die Verwendung notfalls auch von letzteren, wenn es darum geht, abgegriffene Reime wie "Herz - Schmerz", "Sang - Klang" etc. zu vermeiden. "... Schlagen wir Schiller, Göthe, Scheffel, Heine, Rückert, Freiligrath nach, so stoßen wir gar nicht selten auf solche unreine Reime, welche die moderne Impotenz verwirft. Noch kein gutes Gedicht ist darum vom deutschen Volke abgelehnt worden ... Ich weiß, es ist gewagt, gegen den Strom zu schwimmen; man verdirbt sich die Rennomee [sic], wenn man vertheidigt, was 'gerichtet' ist. ...". - Der Aufsatz trägt mit Bleistift vom Redakteur den Vermerk "Offener Sprechsaal". - Das zweite Manuskript ist eine als Leserbrief verschickte längere Abhandlung Eichrodts, ebenfalls bestimmt für den Abdruck im "Sprechsaal" der "Deutschen Dichterhalle". Er erörtert ausführlich die Verwendung des Verses in der Dichtung, geht dabei auf Goethe, Schiller und insbesondere Platen ein und diskutiert Versmaße, Silbenzählung, Betonung etc. sowie die Methoden, elegante oder Knittelverse zu schreiben. Nach der Anrede an den Redakteur beginnt der Aufsatz: "In Nro I der D. D. [= "Deutschen Dichterhalle"] haben Sie gegen meine 'Theorie' Grundsätze entwickelt, welche ich zum großén Theil anerkenne, zum Theil aber glaube anfechten zu dürfen ...". Der umfangreiche und am Schluß signierte Leserbrief, der mit diversen Streichungen und Verbesserungen von Eichrodts Hand versehen ist, trägt ebenfalls mit Rotstift des Redakteurs den Vermerk "Sprechsaal". - Die beiden Briefe (14.I. und 2.II.1876) ebenfalls an Ernst Eckstein, Redakteur der "Deutschen Dichterhalle" in Leipzig, wegen des geplanten Humor-Sammelwerkes "Hortus Deliciarum" , das Eichrodt 1877-1879 in 6 Bänden herausgab. "... Durch die Schaumburg'sche Verlagshandlung hier werden Sie einen Prospekt erhalten haben, den Hortus Deliciarum betreffend. In Ihrer Dichterhalle findet sich ein Nekrolog über Hugo Gädke; und es scheint mir, daß in dessen Nachlaß Passendes für den Hortus steht. Darf ich Sie wohl bitten, mir gefälligst darüber Auskunft zu geben, wie man Einsicht erhalten kann - es kann auch Honorar den Hinterbliebenen geboten werden, wenn das Geeignete sich vorfindet. Auch Ew. Wohlgeboren bitte ich hiermit freundlichst um Beiträge. Das Buch soll sehr schön ausgestattet werden u. meine Hoffnung ist, daß auch Sie Gefallen an dem Werk gefunden haben ... Wir Oberrheiner stehen etwas abseit; denn nur wenn ich etwa brieflichen Verkehr mit Literaturmännern pflege, erhalte ich Beweise voller Anerkennung; sonst spricht man über alle möglichen (oft unmöglichen) Erscheinungen, redet aber von etlichen Büchern, die ich riskirt habe, nicht viel oder gar nicht. Coteriewesen verstehe ich nicht, daher vielleicht die Schwierigkeiten [14.I.1876] ... Es war mir längst Bedürfniß zu erfahren, ob meine Humore bei Männern, wie Sie einer sind, gewürdigt werden, denn das große Publikum ist nur Einzelnem, was ich in die Welt schickte, zugethan. Es gibt aber eine stille Gemeinde in Joco, die den 'Geist' solcher Bowle genießt. - Hortus betreffend schicken Sie, was Sie mögen. Das schon Gedruckte ist ganz willkommen, wir reflectiren auf das Beste, nicht auf das Neueste ... Ihren Karzer möchte ich auch bald erleben. Hoffentlich bringt ihn auch die Karlsruher Bühne. Ich irre wohl nicht, wenn ich annehme, daß die Skizze in den Münchener Flieg. Blättern seiner Zeit die Grundlage sind [sic]. Lange war nichts so Ergötzliches zu lesen. - Für di

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Datum:
22.04.2016
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