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Auktionsarchiv: Los-Nr. 61

(Genua 1635–1676 Venedig) Ein Philosoph

Alte Meister
24.04.2018
Schätzpreis
60.000 € - 80.000 €
ca. 73.457 $ - 97.942 $
Zuschlagspreis:
112.500 €
ca. 137.732 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 61

(Genua 1635–1676 Venedig) Ein Philosoph

Alte Meister
24.04.2018
Schätzpreis
60.000 € - 80.000 €
ca. 73.457 $ - 97.942 $
Zuschlagspreis:
112.500 €
ca. 137.732 $
Beschreibung:

(Genua 1635–1676 Venedig) Ein Philosoph, Öl auf Leinwand, 99 x 81 cm, gerahmt Provenienz: Auktion, Christie’s, London, 11. Dezember 1987, Lot 125; Auktion, Algranti, Mailand, 27. Oktober 1988, Lot 61; Privatsammlung, Genua; dort durch den jetzigen Besitzer erworben Ausgestellt: Genua, Galleria Nazionale di Palazzo Spinola-Galleria di Palazzo Reale, Genova nell’età barocca, 2. Mai – 26. Juli 1992, Nr. 110 Literatur: M. Stefani Mantovanelli, Giovanni Battista Langetti in: Saggi e Memorie di Storia dell’Arte, 17, 1990, S. 80 und S. 308, Abb. 121; M. Stefani Mantovanelli, in: E. Gavazza, G. Rotondi Terminiello (Hg.), Genova nell’età barocca, Ausstellungskatalog, Bologna 1992, S. 206–208, Nr. 110; M. Stefani Mantovanelli, Giovanni Battista Langetti Il principe dei tenebrosi, Soncino 2011, S. 236/237, Nr. 155, Taf. LXX Zusammen mit seinem Pendant Lot 62 ist das vorliegende Gemälde eines der schönsten Beispiele im Oeuvre Giovanni Battista Langettis. Es wurde mit ziemlicher Sicherheit von einem gebildeten und kultivierten Sammler in Auftrag gegeben. Der als Halbfigur und im Profil dargestellte Mann ist aufgrund der beiden großen Bücher vor ihm und des Buches, das er unter dem rechten Arm hält, als Philosoph zu identifizieren. Auffallend sind die psychologische Innenschau dieses ernsthaften Menschen und die Natürlichkeit seiner Gesten – ein Eindruck, der durch das halbfigurige Format, dessen sich der Maler häufig bediente, unterstrichen wird. Der nachdenkliche Ausdruck des Dargestellten, die auf anatomische Details konzentrierte Aufmerksamkeit des Künstlers, die Wiedergabe des mit dem dunklen Hintergrund kontrastierenden roten Mantels sowie die lichterfüllte und bedächtige Ausführung des Bartes und der Buchseiten machen allesamt die Qualität des vorliegenden Werks aus: Langettis malerisches Können zeigt sich hier auf dem Höhepunkt. Tatsächlich lässt sich das Bild in die letzten Schaffensjahre des Künstlers datieren, kurz vor der Ausführung seines Hl. Petrus und seines Hl. Paulus des Jahres 1675 für die mittlerweile zerstörte Kirche Sant’Agostino in Padua (heute befinden sich die beiden Werke in der Kirche San Daniele in derselben Stadt). Maria Stefani Mantovelli hat ganz speziell auf die große Nähe zwischen dem vorliegenden Werk und dem Hl. Paulus hingewiesen und beobachtet, wie der Künstler „sentisse una corrispondenza morale tra la grandezza del Filosofo e quella dell’Apostolo“ [„eine moralische Übereinstimmung zwischen der Größe des Philosophen und der des Apostels empfand“] (siehe Stefani Mantovanelli 2011, S. 236). Giovanni Battista Langetti wurde zunächst in seiner Heimatstadt ausgebildet und setzte seine Lehre sodann in Rom in der Werkstatt Pietro da Cortonas fort. Danach reiste er nach Neapel, wo er mit mehreren Künstlern, insbesondere Jusepe de Ribera in Berührung kam, die seine Malerei unter dem Eindruck der Tenebrosi in der Nachfolge Caravaggios beeinflussten. In der zweiten Hälfte der 1650er-Jahre ließ er sich endgültig in Venedig nieder, wenngleich er den Kontakt mit seinem heimatlichen Genueser Umfeld nie verlor. Boschini beschrieb den Maler als „[d’] inzegno tenebroso e scuro“ [„(von) tenebristischem und dunklem Geist“] (siehe M. Boschini, La Carta del Navegar pitoresco, 1660, hgg. von A. Pallucchini, Venedig/Rom 1966, S. 577) – wohl aufgrund seines Malstils, der ihn mit anderen damals in Venedig tätigen Künstlern verband, deren Schaffen sich durch extremen Naturalismus und einen dramatisch-heftigen Einsatz von Licht und Schatten auszeichnete.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 61
Auktion:
Datum:
24.04.2018
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Dorotheengasse 17
1010 Wien
Österreich
kundendienst@dorotheum.at
+43 (0)1 515600
+43 (0)1 51560443
Beschreibung:

(Genua 1635–1676 Venedig) Ein Philosoph, Öl auf Leinwand, 99 x 81 cm, gerahmt Provenienz: Auktion, Christie’s, London, 11. Dezember 1987, Lot 125; Auktion, Algranti, Mailand, 27. Oktober 1988, Lot 61; Privatsammlung, Genua; dort durch den jetzigen Besitzer erworben Ausgestellt: Genua, Galleria Nazionale di Palazzo Spinola-Galleria di Palazzo Reale, Genova nell’età barocca, 2. Mai – 26. Juli 1992, Nr. 110 Literatur: M. Stefani Mantovanelli, Giovanni Battista Langetti in: Saggi e Memorie di Storia dell’Arte, 17, 1990, S. 80 und S. 308, Abb. 121; M. Stefani Mantovanelli, in: E. Gavazza, G. Rotondi Terminiello (Hg.), Genova nell’età barocca, Ausstellungskatalog, Bologna 1992, S. 206–208, Nr. 110; M. Stefani Mantovanelli, Giovanni Battista Langetti Il principe dei tenebrosi, Soncino 2011, S. 236/237, Nr. 155, Taf. LXX Zusammen mit seinem Pendant Lot 62 ist das vorliegende Gemälde eines der schönsten Beispiele im Oeuvre Giovanni Battista Langettis. Es wurde mit ziemlicher Sicherheit von einem gebildeten und kultivierten Sammler in Auftrag gegeben. Der als Halbfigur und im Profil dargestellte Mann ist aufgrund der beiden großen Bücher vor ihm und des Buches, das er unter dem rechten Arm hält, als Philosoph zu identifizieren. Auffallend sind die psychologische Innenschau dieses ernsthaften Menschen und die Natürlichkeit seiner Gesten – ein Eindruck, der durch das halbfigurige Format, dessen sich der Maler häufig bediente, unterstrichen wird. Der nachdenkliche Ausdruck des Dargestellten, die auf anatomische Details konzentrierte Aufmerksamkeit des Künstlers, die Wiedergabe des mit dem dunklen Hintergrund kontrastierenden roten Mantels sowie die lichterfüllte und bedächtige Ausführung des Bartes und der Buchseiten machen allesamt die Qualität des vorliegenden Werks aus: Langettis malerisches Können zeigt sich hier auf dem Höhepunkt. Tatsächlich lässt sich das Bild in die letzten Schaffensjahre des Künstlers datieren, kurz vor der Ausführung seines Hl. Petrus und seines Hl. Paulus des Jahres 1675 für die mittlerweile zerstörte Kirche Sant’Agostino in Padua (heute befinden sich die beiden Werke in der Kirche San Daniele in derselben Stadt). Maria Stefani Mantovelli hat ganz speziell auf die große Nähe zwischen dem vorliegenden Werk und dem Hl. Paulus hingewiesen und beobachtet, wie der Künstler „sentisse una corrispondenza morale tra la grandezza del Filosofo e quella dell’Apostolo“ [„eine moralische Übereinstimmung zwischen der Größe des Philosophen und der des Apostels empfand“] (siehe Stefani Mantovanelli 2011, S. 236). Giovanni Battista Langetti wurde zunächst in seiner Heimatstadt ausgebildet und setzte seine Lehre sodann in Rom in der Werkstatt Pietro da Cortonas fort. Danach reiste er nach Neapel, wo er mit mehreren Künstlern, insbesondere Jusepe de Ribera in Berührung kam, die seine Malerei unter dem Eindruck der Tenebrosi in der Nachfolge Caravaggios beeinflussten. In der zweiten Hälfte der 1650er-Jahre ließ er sich endgültig in Venedig nieder, wenngleich er den Kontakt mit seinem heimatlichen Genueser Umfeld nie verlor. Boschini beschrieb den Maler als „[d’] inzegno tenebroso e scuro“ [„(von) tenebristischem und dunklem Geist“] (siehe M. Boschini, La Carta del Navegar pitoresco, 1660, hgg. von A. Pallucchini, Venedig/Rom 1966, S. 577) – wohl aufgrund seines Malstils, der ihn mit anderen damals in Venedig tätigen Künstlern verband, deren Schaffen sich durch extremen Naturalismus und einen dramatisch-heftigen Einsatz von Licht und Schatten auszeichnete.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 61
Auktion:
Datum:
24.04.2018
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Dorotheengasse 17
1010 Wien
Österreich
kundendienst@dorotheum.at
+43 (0)1 515600
+43 (0)1 51560443
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