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Auktionsarchiv: Los-Nr. 1085

HAUSMALER WALZENKRUG

Schätzpreis
7.000 CHF - 9.000 CHF
ca. 7.373 $ - 9.480 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1085

HAUSMALER WALZENKRUG

Schätzpreis
7.000 CHF - 9.000 CHF
ca. 7.373 $ - 9.480 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

HAUSMALER WALZENKRUG Meissen, um 1730-35. Die Bemalung möglicherweise von Carl Ferdinand von Wolfsburg aus Breslau. Mit Bandhenkel und blattförmigem Abschluss, über „C.P.S.” Monogramm in Gold. Dargestellt eine hügelige Landschaft mit einer Stadtansicht in der Ferne. Diana gemeinsam mit ihren Gefährtinnen beim Bade. Verborgen hinter einem Baum Aktaion mit seinen Jagdhunden, zu seiner Rechten eine ahnungslose Nymphe. Ohne Marke und ohne Punzen. H 16,6 cm. Provenienz: Privatbesitz, Paris. In der Mythologie wird Aktaion, der beim Umherstreifen durch die heimatlichen böotischen Wälder die Jagd- und Mondgöttin Diana beim Bade mit ihren Nymphen heimlich beobachtet, in einen Hirsch verwandelt und schliesslich von seinen eigenen Hunden zerrissen. Er soll sich nicht rühmen können, die jungfräuliche Göttin nackt gesehen zu haben. Die häufigste Darstellung beschreibt den Moment, in dem Aktaion in einen Hirsch verwandelt wird, seltener sieht man die Szene, die den Moment kurz vor seiner Verwandlung beschreibt. Es soll ein Versuch sein, diese interessante Malerei dem Werk eines bekannten Hausmalers zuzuschreiben. Carl Ferdinand von Wolfsburg aus Breslau (1692-1764), ein Schüler Bottengrubers, wird von Gustav Pazaurek als adeliger Amateur unter den Porzellan- und Emailmalern beschrieben. Obwohl er als Amateur galt, der jedoch aus einem kultivierten Umkreis kam, hatte er als Porzellanmaler durchaus einen Namen, da er selbst der Kronprinzessin von Preussen eine „ganze Garnitur weissen Meissner Porzellans von ihm en emaille gemalt” überreichen durfte. Eine ganze Reihe von signierten und datierten Stücken, meist monochrom und mit mythologischen Motiven sind überliefert, wie zum Beispiel ein Meissener Krug mit einer bacchantischen Szene, ehemals aus dem Berliner Schlossmuseum. Wolfsburg hat zusammen mit seinem Lehrer Ignaz Bottengruber die Zeit zwischen 1730 und 1731 in Wien verbracht. Der Kontakt mit der Manufaktur Du Paquier und ihr Einfluss auf sein Werk könnte auch der Entstehung der Bemalung unseres Kruges vorausgegangen sein. Das letzte bekannte Werk aus Wolfsburgs Hand, der inzwischen zum Preussischen Rat aufgestiegen war, stammt aus dem Jahre 1756 (G.E. Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzellan-Hausmaler, 1925 (1971) Bd. I, S. 193-203).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1085
Auktion:
Datum:
18.06.2020
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

HAUSMALER WALZENKRUG Meissen, um 1730-35. Die Bemalung möglicherweise von Carl Ferdinand von Wolfsburg aus Breslau. Mit Bandhenkel und blattförmigem Abschluss, über „C.P.S.” Monogramm in Gold. Dargestellt eine hügelige Landschaft mit einer Stadtansicht in der Ferne. Diana gemeinsam mit ihren Gefährtinnen beim Bade. Verborgen hinter einem Baum Aktaion mit seinen Jagdhunden, zu seiner Rechten eine ahnungslose Nymphe. Ohne Marke und ohne Punzen. H 16,6 cm. Provenienz: Privatbesitz, Paris. In der Mythologie wird Aktaion, der beim Umherstreifen durch die heimatlichen böotischen Wälder die Jagd- und Mondgöttin Diana beim Bade mit ihren Nymphen heimlich beobachtet, in einen Hirsch verwandelt und schliesslich von seinen eigenen Hunden zerrissen. Er soll sich nicht rühmen können, die jungfräuliche Göttin nackt gesehen zu haben. Die häufigste Darstellung beschreibt den Moment, in dem Aktaion in einen Hirsch verwandelt wird, seltener sieht man die Szene, die den Moment kurz vor seiner Verwandlung beschreibt. Es soll ein Versuch sein, diese interessante Malerei dem Werk eines bekannten Hausmalers zuzuschreiben. Carl Ferdinand von Wolfsburg aus Breslau (1692-1764), ein Schüler Bottengrubers, wird von Gustav Pazaurek als adeliger Amateur unter den Porzellan- und Emailmalern beschrieben. Obwohl er als Amateur galt, der jedoch aus einem kultivierten Umkreis kam, hatte er als Porzellanmaler durchaus einen Namen, da er selbst der Kronprinzessin von Preussen eine „ganze Garnitur weissen Meissner Porzellans von ihm en emaille gemalt” überreichen durfte. Eine ganze Reihe von signierten und datierten Stücken, meist monochrom und mit mythologischen Motiven sind überliefert, wie zum Beispiel ein Meissener Krug mit einer bacchantischen Szene, ehemals aus dem Berliner Schlossmuseum. Wolfsburg hat zusammen mit seinem Lehrer Ignaz Bottengruber die Zeit zwischen 1730 und 1731 in Wien verbracht. Der Kontakt mit der Manufaktur Du Paquier und ihr Einfluss auf sein Werk könnte auch der Entstehung der Bemalung unseres Kruges vorausgegangen sein. Das letzte bekannte Werk aus Wolfsburgs Hand, der inzwischen zum Preussischen Rat aufgestiegen war, stammt aus dem Jahre 1756 (G.E. Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzellan-Hausmaler, 1925 (1971) Bd. I, S. 193-203).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1085
Auktion:
Datum:
18.06.2020
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
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