Beim Trägerknöpfen
Weitere Abbildung Beim Trägerknöpfen. 1914. Lavierte Bleistiftzeichnung. Unten rechts monogrammiert und datiert. Auf dünnem Japanbütten. 48 x 31,5 cm (18,8 x 12,4 in), Blattgröße. Mit einer Fotoexpertise von Max K. Pechstein, HMPechstein Archiv Hamburg von Juni 1985. Wir danken Herrn Alexander Pechstein für die freundliche wissenschaftliche Beratung. Schon früh wird das künstlerische Talent Hermann Max Pechsteins erkannt und gefördert. Sein Werdegang, erst als Lehrling bei einem Zwickauer Malermeister, dann in der Dresdner Kunstgewerbeschule und schließlich an der dortigen Akademie bei dem Dekorationsmaler Otto Gußmann, verhilft Pechstein zu einem soliden handwerklichen Können. Als er 1906 für die Dresdner Kunstgewerbeausstellung ein Deckenbild in so unkonventioneller Farbigkeit malt, dass es der Auftraggeber durch graue Spritzer dämpfen lässt, wird Erich Heckel auf Pechstein aufmerksam und holt ihn schließlich in die ein Jahr zuvor gegründete Künstlervereinigung "Brücke", welche sich zum Ziel eine dem Impressionismus entgegengesetzte, aus der Kraft der Farbe kommende Malerei gesetzt hatte und "alle revolutionären und gärenden Kräfte an sich [..] ziehen wollte" (Schmidt-Rottluff). Im Umfeld der "Brücke"-Mitglieder entwickelt sich der expressionistische Stil Pechsteins nun weiter, wobei es sein Ziel ist, mit wohldosiertem Einsatz malerischer Mittel den motivischen Kernpunkt herauszuarbeiten. 1908 lässt sich Pechstein in Berlin nieder und wird dort zum Mitbegründer der Neuen Sezession. Er schafft Figurenbilder, Stillleben und Landschaften in einem gemäßigt expressionistischen Stil, der zu dem frühen und langanhaltenden Erfolg des Künstlers führt. In dieser Zeichnung vereint Hermann Max Pechstein zwei völlig gegensätzliche Elemente. Die streng linear aufgefasste Zeichnung einer sitzenden Frau wird durch die leichte Lavierung und zusätzliche breite Bleistiftschraffuren in eine scheinbare Räumlichkeit transponiert. Pechstein verarbeitet hier Erkenntnisse, die er vermutlich in Zusammenhang mit Illustrationszeichnungen gesammelt hat. Die lockere Lässigkeit der Dargestellten wird mit fester Linie umrissen, die für die Zeichnungen von Max Pechstein charakteristisch ist. Das modulierende Element kommt in der Lavierung zum Tragen, wie auch die Schraffuren der Komposition bildhafte Räumlichkeit verleihen. 1937 wird Hermann Max Pechstein als "entarteter Künstler" diffamiert. Ab 1945 lehrt er an der Berliner Akademie der Künste. Neben der Malerei entsteht im Bereich der Grafik ein Werk mit mehr als 850 Holzschnitten, Lithografien und Radierungen. [KD].
Beim Trägerknöpfen
Weitere Abbildung Beim Trägerknöpfen. 1914. Lavierte Bleistiftzeichnung. Unten rechts monogrammiert und datiert. Auf dünnem Japanbütten. 48 x 31,5 cm (18,8 x 12,4 in), Blattgröße. Mit einer Fotoexpertise von Max K. Pechstein, HMPechstein Archiv Hamburg von Juni 1985. Wir danken Herrn Alexander Pechstein für die freundliche wissenschaftliche Beratung. Schon früh wird das künstlerische Talent Hermann Max Pechsteins erkannt und gefördert. Sein Werdegang, erst als Lehrling bei einem Zwickauer Malermeister, dann in der Dresdner Kunstgewerbeschule und schließlich an der dortigen Akademie bei dem Dekorationsmaler Otto Gußmann, verhilft Pechstein zu einem soliden handwerklichen Können. Als er 1906 für die Dresdner Kunstgewerbeausstellung ein Deckenbild in so unkonventioneller Farbigkeit malt, dass es der Auftraggeber durch graue Spritzer dämpfen lässt, wird Erich Heckel auf Pechstein aufmerksam und holt ihn schließlich in die ein Jahr zuvor gegründete Künstlervereinigung "Brücke", welche sich zum Ziel eine dem Impressionismus entgegengesetzte, aus der Kraft der Farbe kommende Malerei gesetzt hatte und "alle revolutionären und gärenden Kräfte an sich [..] ziehen wollte" (Schmidt-Rottluff). Im Umfeld der "Brücke"-Mitglieder entwickelt sich der expressionistische Stil Pechsteins nun weiter, wobei es sein Ziel ist, mit wohldosiertem Einsatz malerischer Mittel den motivischen Kernpunkt herauszuarbeiten. 1908 lässt sich Pechstein in Berlin nieder und wird dort zum Mitbegründer der Neuen Sezession. Er schafft Figurenbilder, Stillleben und Landschaften in einem gemäßigt expressionistischen Stil, der zu dem frühen und langanhaltenden Erfolg des Künstlers führt. In dieser Zeichnung vereint Hermann Max Pechstein zwei völlig gegensätzliche Elemente. Die streng linear aufgefasste Zeichnung einer sitzenden Frau wird durch die leichte Lavierung und zusätzliche breite Bleistiftschraffuren in eine scheinbare Räumlichkeit transponiert. Pechstein verarbeitet hier Erkenntnisse, die er vermutlich in Zusammenhang mit Illustrationszeichnungen gesammelt hat. Die lockere Lässigkeit der Dargestellten wird mit fester Linie umrissen, die für die Zeichnungen von Max Pechstein charakteristisch ist. Das modulierende Element kommt in der Lavierung zum Tragen, wie auch die Schraffuren der Komposition bildhafte Räumlichkeit verleihen. 1937 wird Hermann Max Pechstein als "entarteter Künstler" diffamiert. Ab 1945 lehrt er an der Berliner Akademie der Künste. Neben der Malerei entsteht im Bereich der Grafik ein Werk mit mehr als 850 Holzschnitten, Lithografien und Radierungen. [KD].
Testen Sie LotSearch und seine Premium-Features 7 Tage - ohne Kosten!
Lassen Sie sich automatisch über neue Objekte in kommenden Auktionen benachrichtigen.
Suchauftrag anlegen