Karl Sterrer* (Wien 1885 - 1972 Wien) „Die Heimkehr (Attersee)“ 1915 Öl, Tempera auf Leinwand; gerahmt 92 x 124 cm Signiert und datiert rechts unten: K. STERRER / 1915 Rückseitig Etikett der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Provenienz Sammlung Julius Meinl (1869-1944), Wien; Sammlung Rudolf Schmutz (1933-2017), Wien Ausstellung 1918 Wien, Künstlerhaus Wien, "XXXII. Ausstellung des Aquarellisten-Klubs der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens", 13.01.-06.02.1918; 1996 Bonn, Bundeskunsthalle/Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, "Kunst aus Österreich 1896-1996", 27.09.-10.11.1996 Literatur Arpad Weixlgärtner, Karl Sterrer Ein Wiener Maler der Gegenwart, Wien 1925, Abb. S. 61 Das Werk wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis Karl Sterrer aufgenommen. Wir danken Herrn Prof. Josef Seiter für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung. Verkauf aus einem Nachlass im Auftrag des Gerichts. Schätzpreis: € 20.000 - 40.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Karl Sterrer wurde 1885 als Sohn des gleichnamigen Bildhauers in Wien geboren. Nachdem er seinen ursprünglichen Berufswunsch, wie der Vater Bildhauer zu werden, verworfen hatte, studierte er an der Akademie der bildenden Künste bei Alois Delug und Christian Griepenkerl Malerei. Besonders beeindruckten ihn die Werke der Münchner Secessionisten sowie im Besonderen die Maler Anselm Feuerbach, Albin Egger-Lienz und Hans Thoma deren Einflüsse seine Arbeit prägten und sein Frühwerk, aber auch darüber hinaus seiner Arbeit eine gewisse Ruhe und Ausgeglichenheit sowie Formstrenge verliehen. Letztere kommt besonders in seinen Portraits zum Ausdruck. 1908 erhielt er den Rom-Preis, einige Italien-Aufenthalte folgten, in denen er sich wohl besonders mit den großen Renaissance-Künstlern beschäftigte. 1910-30 war Sterrer Mitglied des Wiener Künstlerhauses. 1913 wird Sterrer bei einer großen Münchner Ausstellung von der Presse gefeiert und als wichtigster österreichischer Aussteller (unter anderen neben Andri, Klimt und Laske!) bezeichnet. 1915 wird er an die russische Front eingezogen. Danach ist er als Kriegsmaler tätig, es entstehen Porträts hochrangiger Militärpersonen und eine Serie berühmter österreichischer Kampfflieger sowie Plakate für Kriegsanleihen. In einer langen Schaffenszeitspanne schuf Sterrer technisch äußerst vielfältige Werke in Öl aber auch Zeichnungen, Aquarelle, Radierungen und Lithographien. Ab 1921 lehrte er an der Wiener Akademie der bildenden Künste, wo er von 1937 bis 1938 Rektor war. Bei der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde Sterrer suspendiert, nachdem er aber wie viele andere Künstler versuchte, sich mit der neuen Ordnung zu arrangieren und der NSDAP beitrat, erhielt er seinen Posten zurück. Während seiner Jahre an der Akademie konzentrierte er sich vermehrt auf seine Lehrtätigkeit. Eine ganze Reihe wichtiger österreichischer Künstler wie Werner Berg Hans Fronius Arnulf Neuwirth, Franz Erntl, Leopold Birstinger, Rudolf Hausner und Max Weiler gingen dabei durch seine Schule. In den Werken vor 1918 ist von dem drohenden Krieg noch keine Andeutung zu sehen: Sterrer malt idyllische, friedliche Landschaften, eine Welt voller Ordnung. Nach Kriegsende verändert sich sein Stil: Sterrers Werke wirken weniger streng und werden flächiger, als Künstler ist er auf dem Höhepunkt seines Schaffens angelangt. Während der 20er Jahre entstehen monumentale Aktkompositionen, die an Ferdinand Hodler und den Tiroler Albin Egger Lienz erinnern, Einflüsse der italienischen Renaissance und des Symbolismus spielen ebenso eine wichtige Rolle. Wuchtige, kräftige Körper füllen Sterrers Bilder aus, aber auch Anklänge an die Heimatkunst sind bemerkbar. Daneben bleiben Landschaften auch weiterhin ein wichtiges Motiv, ab 1920 entstehen zahlreiche Ansichten der Dolomiten. (Ina Waldstein)
Karl Sterrer* (Wien 1885 - 1972 Wien) „Die Heimkehr (Attersee)“ 1915 Öl, Tempera auf Leinwand; gerahmt 92 x 124 cm Signiert und datiert rechts unten: K. STERRER / 1915 Rückseitig Etikett der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Provenienz Sammlung Julius Meinl (1869-1944), Wien; Sammlung Rudolf Schmutz (1933-2017), Wien Ausstellung 1918 Wien, Künstlerhaus Wien, "XXXII. Ausstellung des Aquarellisten-Klubs der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens", 13.01.-06.02.1918; 1996 Bonn, Bundeskunsthalle/Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, "Kunst aus Österreich 1896-1996", 27.09.-10.11.1996 Literatur Arpad Weixlgärtner, Karl Sterrer Ein Wiener Maler der Gegenwart, Wien 1925, Abb. S. 61 Das Werk wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis Karl Sterrer aufgenommen. Wir danken Herrn Prof. Josef Seiter für die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung. Verkauf aus einem Nachlass im Auftrag des Gerichts. Schätzpreis: € 20.000 - 40.000 Gebot abgeben Kaufauftrag Frage an den Experten Teilen mit Freunden Karl Sterrer wurde 1885 als Sohn des gleichnamigen Bildhauers in Wien geboren. Nachdem er seinen ursprünglichen Berufswunsch, wie der Vater Bildhauer zu werden, verworfen hatte, studierte er an der Akademie der bildenden Künste bei Alois Delug und Christian Griepenkerl Malerei. Besonders beeindruckten ihn die Werke der Münchner Secessionisten sowie im Besonderen die Maler Anselm Feuerbach, Albin Egger-Lienz und Hans Thoma deren Einflüsse seine Arbeit prägten und sein Frühwerk, aber auch darüber hinaus seiner Arbeit eine gewisse Ruhe und Ausgeglichenheit sowie Formstrenge verliehen. Letztere kommt besonders in seinen Portraits zum Ausdruck. 1908 erhielt er den Rom-Preis, einige Italien-Aufenthalte folgten, in denen er sich wohl besonders mit den großen Renaissance-Künstlern beschäftigte. 1910-30 war Sterrer Mitglied des Wiener Künstlerhauses. 1913 wird Sterrer bei einer großen Münchner Ausstellung von der Presse gefeiert und als wichtigster österreichischer Aussteller (unter anderen neben Andri, Klimt und Laske!) bezeichnet. 1915 wird er an die russische Front eingezogen. Danach ist er als Kriegsmaler tätig, es entstehen Porträts hochrangiger Militärpersonen und eine Serie berühmter österreichischer Kampfflieger sowie Plakate für Kriegsanleihen. In einer langen Schaffenszeitspanne schuf Sterrer technisch äußerst vielfältige Werke in Öl aber auch Zeichnungen, Aquarelle, Radierungen und Lithographien. Ab 1921 lehrte er an der Wiener Akademie der bildenden Künste, wo er von 1937 bis 1938 Rektor war. Bei der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde Sterrer suspendiert, nachdem er aber wie viele andere Künstler versuchte, sich mit der neuen Ordnung zu arrangieren und der NSDAP beitrat, erhielt er seinen Posten zurück. Während seiner Jahre an der Akademie konzentrierte er sich vermehrt auf seine Lehrtätigkeit. Eine ganze Reihe wichtiger österreichischer Künstler wie Werner Berg Hans Fronius Arnulf Neuwirth, Franz Erntl, Leopold Birstinger, Rudolf Hausner und Max Weiler gingen dabei durch seine Schule. In den Werken vor 1918 ist von dem drohenden Krieg noch keine Andeutung zu sehen: Sterrer malt idyllische, friedliche Landschaften, eine Welt voller Ordnung. Nach Kriegsende verändert sich sein Stil: Sterrers Werke wirken weniger streng und werden flächiger, als Künstler ist er auf dem Höhepunkt seines Schaffens angelangt. Während der 20er Jahre entstehen monumentale Aktkompositionen, die an Ferdinand Hodler und den Tiroler Albin Egger Lienz erinnern, Einflüsse der italienischen Renaissance und des Symbolismus spielen ebenso eine wichtige Rolle. Wuchtige, kräftige Körper füllen Sterrers Bilder aus, aber auch Anklänge an die Heimatkunst sind bemerkbar. Daneben bleiben Landschaften auch weiterhin ein wichtiges Motiv, ab 1920 entstehen zahlreiche Ansichten der Dolomiten. (Ina Waldstein)
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