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Auktionsarchiv: Los-Nr. 1151

Luther, Martin 2 Einbanddecken mit Luther und Melanchthon

Wertvolle Bücher
11.04.2017
Schätzpreis
800 €
ca. 857 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1151

Luther, Martin 2 Einbanddecken mit Luther und Melanchthon

Wertvolle Bücher
11.04.2017
Schätzpreis
800 €
ca. 857 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Luther, Martin. - Einbanddecke mit reicher Vergoldung, Blindfileten und 2 reliefgeprägten kolorierten Mittelplatten mit Porträts von Martin Luther und Philipp Melanchthon. Dunkelbraunes, geprägtes Kalbsleder auf Pappdeckeln. Ca. 21,5 x 17 cm. Nordostdeutschland um 1581. Schönes, seltenes und sehr dekoratives Einbandmaterial, das die Bedeutung der großen Reformatoren Martin Luthers und Philipp Melanchthons und deren Popularität und Volkstümlichkeit über das ganze 16. Jahrhundert eindrucksvoll vor Augen führt. Nahezu wie zwei Andachtsbilder wirken die hier mit Lackfarben hervorgehobenen halbfigürigen Porträts: Der Vorderdeckel mit Martin Luther (1483-1546) als Halbfigur nach rechts mit um ein geschlossenes Buch gefalteten Händen in violettem Mantel mit breitem Kragen, roter Toga und weißem Kragen. Über dem grünen Grund erhebt sich eine Renaissance-Ädikula mit goldgehöhten Akanthuskapitellen über kannelierten Säulen, auf denen zwei Putti als Wappenträger stehen. Sie halten einen hellroten Doppelbogen mit einer hellgrünen Girlande und präsentieren die beiden Familienwappen Luthers. Der Rückdeckel zeigt Philipp Melanchthon (1497-1560), der ein offenes Buch präsentiert, wiederum in einer Arkade mit Putten als Wappenknechte. Unter beiden Porträts finden sich jeweils drei Zeilen blindgeprägter und vergoldeter Text in Versalien. Zu Luther: "Nosse cupis faciem Lutheri - hanc cerne tabellam; Si mentem, libros consule certus eris" und zu Melanchthon "Forma Philippe tua est sed mens tua nescia pingi est ante bonis et tua scripta docent", was den Einband möglicherweise als Arbeit der Werkstatt des bedeutenden, in Erfurt geborenen Braunschweiger Hofbuchbinders und Bibliothekars Lukas Weischner (1550-1609) identifizierbar macht, dessen Werkstatt sich im Kloster Riddagshausen befand, bis er zuerst nach Helmstädt und dann in sein Heimatland Thüringen zurückging und in Jena weiter wirkte (vgl. EBDB p001263. Haebler I, 494-495. Hermann Herbst, Der Braunschweiger Hofbuchbinder Lukas Weischner. JdE I, 1927, S. 87-111. Hellmuth Helwig, Lukas Weischner und sein Vater Johannes Weischner als Buchbinder und Bibliothekare der Jenaer Universitätsbibliothek. In: AfB 36, 1936, S. 25-28, 36-37). Beide Decken sind mit jeweils dreifachen Blindfileten eingerahmt, zum Gelenk hin verdoppeln sich die Fileten. Um die vertieft eingelassenen Porträtplatten sind jeweils goldgeprägte Rahmen mit Eckfleurons angebracht, und ein weiterer Rahmen aus Kandelaberelementen mit großen Eckfleurons legt sich mittig zwischen Blindfileten und Porträts. Auf dem Vorderdeckel die goldgeprägten Initialen "G*M*N", darunter die Jahreszahl "1581". – Bis an die Gelenke vorhanden (ohne den Rücken), nur geringe Beschabungen und Bestoßungen, wenige alte, geschickte Restaurationen (kaum sichtbar), Vergoldung teils etwas abgerieben, die hübschen Porträts in leuchtenden Farben koloriert und goldgehöht. Die Oberflächen etwas berieben (dadurch etwas Farbverlust an Gewändern und Gesichtern der Reformatoren). Nicht über die Einbanddatenbank zu identifizieren. Verso jeweils altes Vorsatzpapier. - Die Quartgröße ist hervorragend geeignet für eine Remboîtage. Ein sehr seltenes Beispiel für den im 16. Jahrhundert entstehenden, persistierenden Lutherkult.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1151
Auktion:
Datum:
11.04.2017
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Luther, Martin. - Einbanddecke mit reicher Vergoldung, Blindfileten und 2 reliefgeprägten kolorierten Mittelplatten mit Porträts von Martin Luther und Philipp Melanchthon. Dunkelbraunes, geprägtes Kalbsleder auf Pappdeckeln. Ca. 21,5 x 17 cm. Nordostdeutschland um 1581. Schönes, seltenes und sehr dekoratives Einbandmaterial, das die Bedeutung der großen Reformatoren Martin Luthers und Philipp Melanchthons und deren Popularität und Volkstümlichkeit über das ganze 16. Jahrhundert eindrucksvoll vor Augen führt. Nahezu wie zwei Andachtsbilder wirken die hier mit Lackfarben hervorgehobenen halbfigürigen Porträts: Der Vorderdeckel mit Martin Luther (1483-1546) als Halbfigur nach rechts mit um ein geschlossenes Buch gefalteten Händen in violettem Mantel mit breitem Kragen, roter Toga und weißem Kragen. Über dem grünen Grund erhebt sich eine Renaissance-Ädikula mit goldgehöhten Akanthuskapitellen über kannelierten Säulen, auf denen zwei Putti als Wappenträger stehen. Sie halten einen hellroten Doppelbogen mit einer hellgrünen Girlande und präsentieren die beiden Familienwappen Luthers. Der Rückdeckel zeigt Philipp Melanchthon (1497-1560), der ein offenes Buch präsentiert, wiederum in einer Arkade mit Putten als Wappenknechte. Unter beiden Porträts finden sich jeweils drei Zeilen blindgeprägter und vergoldeter Text in Versalien. Zu Luther: "Nosse cupis faciem Lutheri - hanc cerne tabellam; Si mentem, libros consule certus eris" und zu Melanchthon "Forma Philippe tua est sed mens tua nescia pingi est ante bonis et tua scripta docent", was den Einband möglicherweise als Arbeit der Werkstatt des bedeutenden, in Erfurt geborenen Braunschweiger Hofbuchbinders und Bibliothekars Lukas Weischner (1550-1609) identifizierbar macht, dessen Werkstatt sich im Kloster Riddagshausen befand, bis er zuerst nach Helmstädt und dann in sein Heimatland Thüringen zurückging und in Jena weiter wirkte (vgl. EBDB p001263. Haebler I, 494-495. Hermann Herbst, Der Braunschweiger Hofbuchbinder Lukas Weischner. JdE I, 1927, S. 87-111. Hellmuth Helwig, Lukas Weischner und sein Vater Johannes Weischner als Buchbinder und Bibliothekare der Jenaer Universitätsbibliothek. In: AfB 36, 1936, S. 25-28, 36-37). Beide Decken sind mit jeweils dreifachen Blindfileten eingerahmt, zum Gelenk hin verdoppeln sich die Fileten. Um die vertieft eingelassenen Porträtplatten sind jeweils goldgeprägte Rahmen mit Eckfleurons angebracht, und ein weiterer Rahmen aus Kandelaberelementen mit großen Eckfleurons legt sich mittig zwischen Blindfileten und Porträts. Auf dem Vorderdeckel die goldgeprägten Initialen "G*M*N", darunter die Jahreszahl "1581". – Bis an die Gelenke vorhanden (ohne den Rücken), nur geringe Beschabungen und Bestoßungen, wenige alte, geschickte Restaurationen (kaum sichtbar), Vergoldung teils etwas abgerieben, die hübschen Porträts in leuchtenden Farben koloriert und goldgehöht. Die Oberflächen etwas berieben (dadurch etwas Farbverlust an Gewändern und Gesichtern der Reformatoren). Nicht über die Einbanddatenbank zu identifizieren. Verso jeweils altes Vorsatzpapier. - Die Quartgröße ist hervorragend geeignet für eine Remboîtage. Ein sehr seltenes Beispiel für den im 16. Jahrhundert entstehenden, persistierenden Lutherkult.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1151
Auktion:
Datum:
11.04.2017
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
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Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
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