Meister des Pflockschen Altars um 1520 im Erzgebirge tätig Tod Mariae im Kreise der Apostel Öl auf Holz (parkettiert). 158 x 116 cm. Provenienz Julius Böhler, München, um 1900. - Auktion Lamm, New York, 21.02.1923, Lot 637. - Auktion Parke Bernet, New York, 24.10.1946, Lot 54. - Auktion Neumeister, München, 29.06.1994, Lot 407. - Sammlung Georg Schäfer Schweinfurt. - Seitdem in norddeutscher Privatsammlung. Literatur Max J. Friedländer/Jabob Rosenberg: Die Gemälde von Lucas Cranach Berlin, 1932, Nr. 93b. - Charles L. Kuhn: A catalogue of German Paintings in American Collections, Cambridge, 1936, Nr. 413. - Dieter Koepplin: Kunstchronik, XXV München, 1972, S. 346. - Max J. Friedländer/Jacob Rosenberg, Die Gemälde von Lucas Cranach London, 1978, Nr. 106c. - Laura Thiepold: Der Epitaphaltar des Stifters Ambrosius Hermsdorff in der Kunigundenkirche zu Rochlitz, Masterarbeit, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 2013, S.1, 78, 130. Das großformatige, ehemals für einen Altar geschaffene Tafelbild wird in der oberen Hälfte von einer Goldgrundarbeit mit floral punzierten, symmetrischen Dekorationselementen in Form von Akanthusblattwerk, schlanken, gebogenen Zweigen, dreipassigen Blättern sowie fünfblättrigen Blüten und einer mittig angebrachten Quaste geziert. Vor dem goldenen Hintergrund, der noch ganz in der Tradition der Gotik steht, hat der Maler das Bett Mariens in die linke Bildhälfte gestellt. Ihr Kopf ist auf drei Kissen gebettet, ihr Gesicht in idealisierender Weise jugendlich wiedergegeben. Über das goldbraune, leicht gelockte Haar ist ein feiner, kaum merklicher Schleier gelegt. Am Halssaum des Kleides ist die Aufschrift „MARIA + MATE[R DEI]“ (Maria, Muttergottes) zu erkennen. Um Maria gruppieren sich die Apostel. Der Jüngste, Johannes Evangelist, reicht eine Totenkerze, die Maria mit beiden Händen hält, während er ihr Handgelenk führt. Dahinter ist Jacobus Major dargestellt, zu erkennen an seinem Pilgerhut mit Jakobsmuschel. Mit dem Rücken zum Betrachter steht der heilige Petrus in einem Chormantel in goldfarbenem Brokatstoff, auf dessen Cappa eine Darstellung des aus dem Sarkophag auferstehenden Christus detailliert und mit Perlen, Schmucksteinen und Stickereien verziert abgebildet ist. Eine herabhängende Bisamapfel-Kugel mit langer Quaste befindet sich am Unterrand der Cappa. Über die vor ihm auf dem Bettrand liegende Bibel blickt er nachdenklich zur sterbenden Maria, während er in der rechten Hand den Weihwassersprengel emporhält. Links steht ein Apostel mit dem dazugehörigen Weihwasserkessel. Die übrigen Apostel sind in kleinen Gruppen oder zu Paaren angeordnet ins Gespräch oder Gebet vertieft. Viele Meisterschüler Lucas Cranachs d. Ä. haben sich früher oder später aus dessen Wittenberger Werkstattbetrieb zurückgezogen und ihr Können in Eigenständigkeit, entsprechend ihrem persönlichen Stil und Duktus unter Beweis gestellt. Zu diesen Schülern zählte auch der Meister des Pflockschen Altars, der seinen Notnamen aufgrund des von ihm gemalten Pflockschen Familienaltars in St. Annen in Annaberg erhielt. Erstmals wurde dieser Notname von Friedländer und Rosenberg in deren 1932 publizierten Werkverzeichnis von Lucas Cranach d. Ä. erwähnt. Während von Cranach heute über 1.500 Werke bekannt sind, umfasst das Werk des Pflockschen Meisters nach heutigem Kenntnisstand nur eine recht kleine überschaubare Anzahl an Gemälden und Altären. Wenngleich die wissenschaftliche Forschung zu Cranach und somit auch die zu seinen Schülern in den letzten Jahren zugenommen hat, bleibt die Händescheidung in Cranachs Werkstatt und unter seinen Schülern und Angestellten ein viel diskutiertes Thema und weitläufiges Untersuchungsfeld. Die Forschung geht seit ein paar Jahren davon aus, dass der Meister des Pflockschen Altars um 1515 nach Annaberg zog, nachdem er zwischen 1510 und 1515 in Cranachs Wittenberger Werkstatt tätig war. Ob er dort auch in d
Meister des Pflockschen Altars um 1520 im Erzgebirge tätig Tod Mariae im Kreise der Apostel Öl auf Holz (parkettiert). 158 x 116 cm. Provenienz Julius Böhler, München, um 1900. - Auktion Lamm, New York, 21.02.1923, Lot 637. - Auktion Parke Bernet, New York, 24.10.1946, Lot 54. - Auktion Neumeister, München, 29.06.1994, Lot 407. - Sammlung Georg Schäfer Schweinfurt. - Seitdem in norddeutscher Privatsammlung. Literatur Max J. Friedländer/Jabob Rosenberg: Die Gemälde von Lucas Cranach Berlin, 1932, Nr. 93b. - Charles L. Kuhn: A catalogue of German Paintings in American Collections, Cambridge, 1936, Nr. 413. - Dieter Koepplin: Kunstchronik, XXV München, 1972, S. 346. - Max J. Friedländer/Jacob Rosenberg, Die Gemälde von Lucas Cranach London, 1978, Nr. 106c. - Laura Thiepold: Der Epitaphaltar des Stifters Ambrosius Hermsdorff in der Kunigundenkirche zu Rochlitz, Masterarbeit, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 2013, S.1, 78, 130. Das großformatige, ehemals für einen Altar geschaffene Tafelbild wird in der oberen Hälfte von einer Goldgrundarbeit mit floral punzierten, symmetrischen Dekorationselementen in Form von Akanthusblattwerk, schlanken, gebogenen Zweigen, dreipassigen Blättern sowie fünfblättrigen Blüten und einer mittig angebrachten Quaste geziert. Vor dem goldenen Hintergrund, der noch ganz in der Tradition der Gotik steht, hat der Maler das Bett Mariens in die linke Bildhälfte gestellt. Ihr Kopf ist auf drei Kissen gebettet, ihr Gesicht in idealisierender Weise jugendlich wiedergegeben. Über das goldbraune, leicht gelockte Haar ist ein feiner, kaum merklicher Schleier gelegt. Am Halssaum des Kleides ist die Aufschrift „MARIA + MATE[R DEI]“ (Maria, Muttergottes) zu erkennen. Um Maria gruppieren sich die Apostel. Der Jüngste, Johannes Evangelist, reicht eine Totenkerze, die Maria mit beiden Händen hält, während er ihr Handgelenk führt. Dahinter ist Jacobus Major dargestellt, zu erkennen an seinem Pilgerhut mit Jakobsmuschel. Mit dem Rücken zum Betrachter steht der heilige Petrus in einem Chormantel in goldfarbenem Brokatstoff, auf dessen Cappa eine Darstellung des aus dem Sarkophag auferstehenden Christus detailliert und mit Perlen, Schmucksteinen und Stickereien verziert abgebildet ist. Eine herabhängende Bisamapfel-Kugel mit langer Quaste befindet sich am Unterrand der Cappa. Über die vor ihm auf dem Bettrand liegende Bibel blickt er nachdenklich zur sterbenden Maria, während er in der rechten Hand den Weihwassersprengel emporhält. Links steht ein Apostel mit dem dazugehörigen Weihwasserkessel. Die übrigen Apostel sind in kleinen Gruppen oder zu Paaren angeordnet ins Gespräch oder Gebet vertieft. Viele Meisterschüler Lucas Cranachs d. Ä. haben sich früher oder später aus dessen Wittenberger Werkstattbetrieb zurückgezogen und ihr Können in Eigenständigkeit, entsprechend ihrem persönlichen Stil und Duktus unter Beweis gestellt. Zu diesen Schülern zählte auch der Meister des Pflockschen Altars, der seinen Notnamen aufgrund des von ihm gemalten Pflockschen Familienaltars in St. Annen in Annaberg erhielt. Erstmals wurde dieser Notname von Friedländer und Rosenberg in deren 1932 publizierten Werkverzeichnis von Lucas Cranach d. Ä. erwähnt. Während von Cranach heute über 1.500 Werke bekannt sind, umfasst das Werk des Pflockschen Meisters nach heutigem Kenntnisstand nur eine recht kleine überschaubare Anzahl an Gemälden und Altären. Wenngleich die wissenschaftliche Forschung zu Cranach und somit auch die zu seinen Schülern in den letzten Jahren zugenommen hat, bleibt die Händescheidung in Cranachs Werkstatt und unter seinen Schülern und Angestellten ein viel diskutiertes Thema und weitläufiges Untersuchungsfeld. Die Forschung geht seit ein paar Jahren davon aus, dass der Meister des Pflockschen Altars um 1515 nach Annaberg zog, nachdem er zwischen 1510 und 1515 in Cranachs Wittenberger Werkstatt tätig war. Ob er dort auch in d
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