(3e serie). Texte de Gustave Flaubert. 24 dessins sur pierre. [Paris, Ambroise Vollard] 1896. 24 Lithographien, davon eine Titelvignette, alle signiert. Lose in dunkelroter Originalhalbleinenmappe mit vergoldetem Titel.
Eins von 50 Exemplaren der ersten Ausgabe, vollständig mit allen 24 Blättern. – 23 Lithographien wurden auf dünnem Chinapapier gedruckt, in Versalien signiert und auf Velinkarton aufgewalzt, dort jeweils mit einem lithographierten Textzitat. – Die Lithographie auf dem Titelblatt wurde in Orange gedruckt und dieses neben dem Auflagenvermerk signiert.
Dieser umfangreichsten und maßgeblichen Tentation-Folge von Redon waren 1887/88 zwei kleinere Folgen vorausgegangen. Das Vorhaben, Text und Lithographien gemeinsam zu veröffentlichen, ließ sich zu Lebzeiten des Künstlers nicht mehr realisieren. Erst 1938 erschien eine Ausgabe bei Vollard, allerdings nur noch mit 22 der 24 Lithographien. – Odilon Redon (1840–1916), einflussreicher Vertreter des Symbolismus, benannte als seine künstlerische Absicht, »die Logik des Sichtbaren in den Dienst des Unsichtbaren« zu stellen. Damit wurde er Vorbild für viele Künstler der Zeit um 1900. Auf dem Titelblatt eine ausführliche eigenhändige Widmung von Alfred Kubin »S[einem] verehrten Freund Alois Samhaber, Pfarrer in Wernstein, zum nachträglichen Besitz und Erinnerung an Alfred Kubin | Zwickledt | August 1954«. – Alois Samhaber (1901–1964) war von 1937 bis zu seinem Tod Pfarrer in der oberösterreichischen Gemeinde Wernstein. Zu seinem Sprengel gehörte der Weiler Zwickledt, in dem Kubin einen alten Landsitz (»Schlössl«) erworben hatte und von 1906 bis zu seinem Tod 1959 lebte. Zwischen Kubin und Samhaber entwickelte sich eine enge Freundschaft. Samhaber durfte für Kubin in dessen letzten Lebensjahren die Korrespondenz führen, beriet ihn bei dem Erwerb des Vorlasses durch die Republik Österreich und betreute ihn am Ende seines Lebens auch geistlich. Kubin schenkte Samhaber immer wieder eigene Werke, Mappen, Bücher und Arbeiten anderer Künstler aus seinem Besitz. Nach seinem Tod erhielt das Land Oberösterreich etliche von Samhabers Kubinzeichnungen, wofür dieses die Kirche in Wernstein renovierte und neu gestalten ließ. – Die Schwester des Pfarrers, Rosa Samhaber (1913–2003), erbte die übrige Sammlung und war Leihgeberin für bedeutende Kubinausstellungen. Nach und nach verkaufte und verschenkte sie die Sammlung bis auf einen kleinen Bestand. Die Redon-Mappe wurde vom Vorbesitzer aus ihrer Sammlung erworben. Alfred Kubin selbst nannte Redon, neben Max Klinger und Felicien Rops, als für sein Werk maßgeblichstes künstlerisches Vorbild. Und gerade die surrealen, gespensthaften Wesen und Situationen der »Tentation« und »Le Juré« finden sich in Kubins Zeichnungen. In seinem autobiographischen Roman »Die andere Seite« beschreibt Kubin eine Parisreise 1905. »Nebenbei konnte ich allerdings nicht widerstehen, den betagten Redon zu besuchen, der die Verehrung des Zeichners Kubin genoss. […] Es gelang mir auch, einige schöne und seltene Werke des Meisters zu erwerben«. – Mit ziemlicher Sicherheit hat Kubin die vorliegende Mappe bei dieser Gelegenheit erworben.
57,0 : 40,0 cm. – Mappe mit Schabspuren. – Vorwiegend in den Rändern leicht stockfleckig, vier Blätter mit schmalen Randknicken bzw. winzigen Randeinrissen. Vier Oberränder angestaubt.
(3e serie). Texte de Gustave Flaubert. 24 dessins sur pierre. [Paris, Ambroise Vollard] 1896. 24 Lithographien, davon eine Titelvignette, alle signiert. Lose in dunkelroter Originalhalbleinenmappe mit vergoldetem Titel.
Eins von 50 Exemplaren der ersten Ausgabe, vollständig mit allen 24 Blättern. – 23 Lithographien wurden auf dünnem Chinapapier gedruckt, in Versalien signiert und auf Velinkarton aufgewalzt, dort jeweils mit einem lithographierten Textzitat. – Die Lithographie auf dem Titelblatt wurde in Orange gedruckt und dieses neben dem Auflagenvermerk signiert.
Dieser umfangreichsten und maßgeblichen Tentation-Folge von Redon waren 1887/88 zwei kleinere Folgen vorausgegangen. Das Vorhaben, Text und Lithographien gemeinsam zu veröffentlichen, ließ sich zu Lebzeiten des Künstlers nicht mehr realisieren. Erst 1938 erschien eine Ausgabe bei Vollard, allerdings nur noch mit 22 der 24 Lithographien. – Odilon Redon (1840–1916), einflussreicher Vertreter des Symbolismus, benannte als seine künstlerische Absicht, »die Logik des Sichtbaren in den Dienst des Unsichtbaren« zu stellen. Damit wurde er Vorbild für viele Künstler der Zeit um 1900. Auf dem Titelblatt eine ausführliche eigenhändige Widmung von Alfred Kubin »S[einem] verehrten Freund Alois Samhaber, Pfarrer in Wernstein, zum nachträglichen Besitz und Erinnerung an Alfred Kubin | Zwickledt | August 1954«. – Alois Samhaber (1901–1964) war von 1937 bis zu seinem Tod Pfarrer in der oberösterreichischen Gemeinde Wernstein. Zu seinem Sprengel gehörte der Weiler Zwickledt, in dem Kubin einen alten Landsitz (»Schlössl«) erworben hatte und von 1906 bis zu seinem Tod 1959 lebte. Zwischen Kubin und Samhaber entwickelte sich eine enge Freundschaft. Samhaber durfte für Kubin in dessen letzten Lebensjahren die Korrespondenz führen, beriet ihn bei dem Erwerb des Vorlasses durch die Republik Österreich und betreute ihn am Ende seines Lebens auch geistlich. Kubin schenkte Samhaber immer wieder eigene Werke, Mappen, Bücher und Arbeiten anderer Künstler aus seinem Besitz. Nach seinem Tod erhielt das Land Oberösterreich etliche von Samhabers Kubinzeichnungen, wofür dieses die Kirche in Wernstein renovierte und neu gestalten ließ. – Die Schwester des Pfarrers, Rosa Samhaber (1913–2003), erbte die übrige Sammlung und war Leihgeberin für bedeutende Kubinausstellungen. Nach und nach verkaufte und verschenkte sie die Sammlung bis auf einen kleinen Bestand. Die Redon-Mappe wurde vom Vorbesitzer aus ihrer Sammlung erworben. Alfred Kubin selbst nannte Redon, neben Max Klinger und Felicien Rops, als für sein Werk maßgeblichstes künstlerisches Vorbild. Und gerade die surrealen, gespensthaften Wesen und Situationen der »Tentation« und »Le Juré« finden sich in Kubins Zeichnungen. In seinem autobiographischen Roman »Die andere Seite« beschreibt Kubin eine Parisreise 1905. »Nebenbei konnte ich allerdings nicht widerstehen, den betagten Redon zu besuchen, der die Verehrung des Zeichners Kubin genoss. […] Es gelang mir auch, einige schöne und seltene Werke des Meisters zu erwerben«. – Mit ziemlicher Sicherheit hat Kubin die vorliegende Mappe bei dieser Gelegenheit erworben.
57,0 : 40,0 cm. – Mappe mit Schabspuren. – Vorwiegend in den Rändern leicht stockfleckig, vier Blätter mit schmalen Randknicken bzw. winzigen Randeinrissen. Vier Oberränder angestaubt.
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