Rosen und Rittersporn, 1965.
Rosen und Rittersporn. 1965. Aquarell. Rechts unten signiert und datiert. Auf Velin von Whatman (mit Wasserzeichen). 61,5 x 49 cm (24,2 x 19,2 in), Blattgröße. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von Alfred Weidinger und Alice Strobl aufgenommen. PROVENIENZ: Ehemals Sammlung Roman Norbert Ketterer, Campione d'Italia. Oskar Kokoschka Sohn eines Prager Goldschmiedes, wächst in Wien auf. Dort besucht er von 1905 bis 1909 die Kunstgewerbeschule und arbeitet bereits in diesen Jahren in der Wiener Werkstätte, die Josef Hoffmann 1903 gegründet hatte. Seine Illustrationen und Druckgrafiken entstehen unter dem Einfluss des Wiener Jugendstils, für seine Malerei ist neben Vincent van Gogh und Ferdinand Hodler der Sezessionsstil von Bedeutung. Von 1910 an, als er sich in Berlin aufhält, ist er Mitarbeiter an Herwarth Waldens Zeitschrift "Der Sturm", wo nicht nur seine Zeichnungen, sondern auch sein schriftstellerisches Werk publiziert werden, darunter sein Drama "Mörder, Hoffnung der Frauen". Von 1911 bis 1914 währt Kokoschkas Beziehung zu Alma Mahler. Sein Frühwerk, die Lithografiezyklen, seine visionären Bilder und Porträts beschäftigen sich mit den Dramen der menschlichen Seele. 1914 meldet er sich als Freiwilliger zur Kavallerie, 1916 wird er nach einer schweren Verwundung nach Wien entlassen. In Berlin lernt er im selben Jahr die Schauspielerin Käthe Richter kennen, mit der er nach Dresden zieht. Dort übernimmt er 1919 eine Professur an der Kunstakademie, die er 1924 wieder aufgibt. In den folgenden Jahren, in denen Oskar Kokoschka stetig auf Reisen ist, wird Paris sein Stützpunkt, von dem er erst 1931 wieder nach Wien zurückkehrt. Unter dem Eindruck der dortigen rechtsradikalen Bestrebungen zieht er 1934 nach Prag. 1937 beschlagnahmen die Nationalsozialisten 417 seiner Arbeiten. Ein Jahr später emigriert der Künstler nach London, wo erste Arbeiten mit politisch-allegorischen Themen entstehen. Aus Anlass der großen Kokoschka-Retrospektiven in der Kunsthalle Basel und im Kunsthaus Zürich hält sich der Künstler 1947 in der Schweiz auf. Es folgen Reisen nach Salzburg, Hamburg und in die Vereinigten Staaten, wo er 1952 als Gastdozent an der Minneapolis School of Art unterrichtet. 1953 übersiedelt Oskar Kokoschka an den Genfer See und leitet im selben Jahr erstmalig im Rahmen der Internationalen Sommerakademie für bildende Kunst in Salzburg den Hauptkurs "Schule des Sehens". In den folgenden Jahren bereist er Europa, Afrika und die USA. Zahlreiche Ehrungen, Ausstellungen und Retrospektiven u.a. 1962 in der Tate Gallery London sowie 1968 in der Staatsgalerie Stuttgart prägen diese Zeit. Auch widmet er sich wieder in zunehmendem Maße dem grafischen Werk: über zweihundert Lithografien und Radierungen entstehen, meist in Zyklen gefasst. In seinen späten Lebensjahren wendet sich Oskar Kokoschka Themen aus seinem Umfeld zu. Eines davon sind die Blumen, die er dank einer souveränen Beherrschung der Aquarellmalerei in beachtenswerter Naturtreue und einer Frische der Erscheinung zu Papier bringt. Ohne eine Vorzeichnung in Bleistift wird das Motiv spontan in Wasserfarben angegangen, wobei der zeichnerische Duktus überwiegt. Kokoschka begeistert sich an der farblichen Frische der Blumen und lässt sie aus dem weissen Papierhintergrund förmlich heraustreten. Anders als Emil Nolde der emphatisch das Wesenhafte der Blüten farblich zu bannen sucht, wählt Kokoschka den direkten Zugang zu den Blüten und erreicht so eine opulente Pracht des Optischen,die weit über des Abbildhafte hinausgeht. Viele dieser Blumenaquarelle dienten als Vorlage von Farblithographien, die in weiter Verbreitung ein beredtes Zeugnis der künstlerischen Kraft des alternden Meisters darstellen. Im Februar 1970 beginnt der Künstler mit der Niederschrift der Autobiografie "Mein Leben", die ein Jahr später publiziert wird. Am 22. Februar 1980 stirbt Oskar Kokoschka in Montreux. [KD].
Rosen und Rittersporn, 1965.
Rosen und Rittersporn. 1965. Aquarell. Rechts unten signiert und datiert. Auf Velin von Whatman (mit Wasserzeichen). 61,5 x 49 cm (24,2 x 19,2 in), Blattgröße. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von Alfred Weidinger und Alice Strobl aufgenommen. PROVENIENZ: Ehemals Sammlung Roman Norbert Ketterer, Campione d'Italia. Oskar Kokoschka Sohn eines Prager Goldschmiedes, wächst in Wien auf. Dort besucht er von 1905 bis 1909 die Kunstgewerbeschule und arbeitet bereits in diesen Jahren in der Wiener Werkstätte, die Josef Hoffmann 1903 gegründet hatte. Seine Illustrationen und Druckgrafiken entstehen unter dem Einfluss des Wiener Jugendstils, für seine Malerei ist neben Vincent van Gogh und Ferdinand Hodler der Sezessionsstil von Bedeutung. Von 1910 an, als er sich in Berlin aufhält, ist er Mitarbeiter an Herwarth Waldens Zeitschrift "Der Sturm", wo nicht nur seine Zeichnungen, sondern auch sein schriftstellerisches Werk publiziert werden, darunter sein Drama "Mörder, Hoffnung der Frauen". Von 1911 bis 1914 währt Kokoschkas Beziehung zu Alma Mahler. Sein Frühwerk, die Lithografiezyklen, seine visionären Bilder und Porträts beschäftigen sich mit den Dramen der menschlichen Seele. 1914 meldet er sich als Freiwilliger zur Kavallerie, 1916 wird er nach einer schweren Verwundung nach Wien entlassen. In Berlin lernt er im selben Jahr die Schauspielerin Käthe Richter kennen, mit der er nach Dresden zieht. Dort übernimmt er 1919 eine Professur an der Kunstakademie, die er 1924 wieder aufgibt. In den folgenden Jahren, in denen Oskar Kokoschka stetig auf Reisen ist, wird Paris sein Stützpunkt, von dem er erst 1931 wieder nach Wien zurückkehrt. Unter dem Eindruck der dortigen rechtsradikalen Bestrebungen zieht er 1934 nach Prag. 1937 beschlagnahmen die Nationalsozialisten 417 seiner Arbeiten. Ein Jahr später emigriert der Künstler nach London, wo erste Arbeiten mit politisch-allegorischen Themen entstehen. Aus Anlass der großen Kokoschka-Retrospektiven in der Kunsthalle Basel und im Kunsthaus Zürich hält sich der Künstler 1947 in der Schweiz auf. Es folgen Reisen nach Salzburg, Hamburg und in die Vereinigten Staaten, wo er 1952 als Gastdozent an der Minneapolis School of Art unterrichtet. 1953 übersiedelt Oskar Kokoschka an den Genfer See und leitet im selben Jahr erstmalig im Rahmen der Internationalen Sommerakademie für bildende Kunst in Salzburg den Hauptkurs "Schule des Sehens". In den folgenden Jahren bereist er Europa, Afrika und die USA. Zahlreiche Ehrungen, Ausstellungen und Retrospektiven u.a. 1962 in der Tate Gallery London sowie 1968 in der Staatsgalerie Stuttgart prägen diese Zeit. Auch widmet er sich wieder in zunehmendem Maße dem grafischen Werk: über zweihundert Lithografien und Radierungen entstehen, meist in Zyklen gefasst. In seinen späten Lebensjahren wendet sich Oskar Kokoschka Themen aus seinem Umfeld zu. Eines davon sind die Blumen, die er dank einer souveränen Beherrschung der Aquarellmalerei in beachtenswerter Naturtreue und einer Frische der Erscheinung zu Papier bringt. Ohne eine Vorzeichnung in Bleistift wird das Motiv spontan in Wasserfarben angegangen, wobei der zeichnerische Duktus überwiegt. Kokoschka begeistert sich an der farblichen Frische der Blumen und lässt sie aus dem weissen Papierhintergrund förmlich heraustreten. Anders als Emil Nolde der emphatisch das Wesenhafte der Blüten farblich zu bannen sucht, wählt Kokoschka den direkten Zugang zu den Blüten und erreicht so eine opulente Pracht des Optischen,die weit über des Abbildhafte hinausgeht. Viele dieser Blumenaquarelle dienten als Vorlage von Farblithographien, die in weiter Verbreitung ein beredtes Zeugnis der künstlerischen Kraft des alternden Meisters darstellen. Im Februar 1970 beginnt der Künstler mit der Niederschrift der Autobiografie "Mein Leben", die ein Jahr später publiziert wird. Am 22. Februar 1980 stirbt Oskar Kokoschka in Montreux. [KD].
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