(Schiff, Hermann). Schief-Levinche mit seiner Kalle oder Polnische Wirthschaft. Ein komischer Roman nebst Vorrede von Isaak Bernays (Pseudonym). XXXVI, 287 S. 18,5 x 11 cm. OBroschur (gering fleckig und knickspurig). Hamburg, Hoffmann und Campe, 1848. Goedeke X, 438, 205, 54. Kosch XIV, 541. ADB XXXI, 192. – Erste Ausgabe. Der Hamburger Schriftsteller Hermann Schiff (1801-1867) war ein Vetter von Heinrich Heine und gründete nach seinem Studium in Göttingen, Berlin (wo er mit Heine zusammenwohnte) und Jena verschiedene kurzlebige Zeitschriften, bevor er um das Jahr 1835 nach Hamburg zurückkehrte Um sich finanziell einigermaßen über Wasser halten zu können, arbeitete er in den Folgejahren zusätzlich in den verschiedensten Berufen, u. a. als Schauspieler, Musiker (als Bratschist spielte er im Aktientheater auf St. Pauli), Fechtmeister, Dichter, Notenschreiber und als Ballettänzer, was seine klägliche Lebenssituation aber auch nicht besserte. In dürftigsten Verhältnissen lebend, der Trunksucht verfallen, von den wenigen Freunden allein gelassen und zudem noch unglücklich verheiratet - seine Ehefrau lief ihm bereits einen Tag nach der Trauung davon - starb er völlig verarmt und verwahrlost im Hamburger Armenhaus. "Schiff war unleugbar ein Schriftsteller von großem Talente, das besonders auf dem Gebiete der Novelle hätte zur Geltung kommen können, wenn sein liederliches Leben ihn nicht an ernster Arbeit gehindert hätte. Schon sein erstes Werk, die Novelle 'Höllenbreughel' (1826), berechtigte zu den schönsten Erwartungen; sie gehörte neben den späteren 'Glück und Geld' (1836) und 'Gevatter Tod' (II, 1838) zu seinen besten Arbeiten" (ADB). Die Veröffentlichung seiner "Ghettoerzählung" Schief-Levinche fand 1848 keine Beachtung, erst Heinrich Heines Lob bescherte dem Werk 1851 etwas Aufmerksamkeit. "Originelle Erfindung, unbeirrbare fast gehässige Schärfe der Beobachtung, lebendige Anschaulichkeit der Darstellung und ein Humor, der, wie fast immer bei Schiff, in Tragik umschlägt, erheben das Buch weit über die meisten Werke der gleichen Gattung" (Goedeke). Im Vorwort gibt Schiff den Roman fälschlich als sein Erstlingswerk aus. – Wohlerhaltenes und sauberes Exemplar, unbeschnitten.
(Schiff, Hermann). Schief-Levinche mit seiner Kalle oder Polnische Wirthschaft. Ein komischer Roman nebst Vorrede von Isaak Bernays (Pseudonym). XXXVI, 287 S. 18,5 x 11 cm. OBroschur (gering fleckig und knickspurig). Hamburg, Hoffmann und Campe, 1848. Goedeke X, 438, 205, 54. Kosch XIV, 541. ADB XXXI, 192. – Erste Ausgabe. Der Hamburger Schriftsteller Hermann Schiff (1801-1867) war ein Vetter von Heinrich Heine und gründete nach seinem Studium in Göttingen, Berlin (wo er mit Heine zusammenwohnte) und Jena verschiedene kurzlebige Zeitschriften, bevor er um das Jahr 1835 nach Hamburg zurückkehrte Um sich finanziell einigermaßen über Wasser halten zu können, arbeitete er in den Folgejahren zusätzlich in den verschiedensten Berufen, u. a. als Schauspieler, Musiker (als Bratschist spielte er im Aktientheater auf St. Pauli), Fechtmeister, Dichter, Notenschreiber und als Ballettänzer, was seine klägliche Lebenssituation aber auch nicht besserte. In dürftigsten Verhältnissen lebend, der Trunksucht verfallen, von den wenigen Freunden allein gelassen und zudem noch unglücklich verheiratet - seine Ehefrau lief ihm bereits einen Tag nach der Trauung davon - starb er völlig verarmt und verwahrlost im Hamburger Armenhaus. "Schiff war unleugbar ein Schriftsteller von großem Talente, das besonders auf dem Gebiete der Novelle hätte zur Geltung kommen können, wenn sein liederliches Leben ihn nicht an ernster Arbeit gehindert hätte. Schon sein erstes Werk, die Novelle 'Höllenbreughel' (1826), berechtigte zu den schönsten Erwartungen; sie gehörte neben den späteren 'Glück und Geld' (1836) und 'Gevatter Tod' (II, 1838) zu seinen besten Arbeiten" (ADB). Die Veröffentlichung seiner "Ghettoerzählung" Schief-Levinche fand 1848 keine Beachtung, erst Heinrich Heines Lob bescherte dem Werk 1851 etwas Aufmerksamkeit. "Originelle Erfindung, unbeirrbare fast gehässige Schärfe der Beobachtung, lebendige Anschaulichkeit der Darstellung und ein Humor, der, wie fast immer bei Schiff, in Tragik umschlägt, erheben das Buch weit über die meisten Werke der gleichen Gattung" (Goedeke). Im Vorwort gibt Schiff den Roman fälschlich als sein Erstlingswerk aus. – Wohlerhaltenes und sauberes Exemplar, unbeschnitten.
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