Seltene frühe Schneeballblütenvase Schwere Porzellanmasse mit leichtem Graustich und einigen Verunreinigungen, Emaildekor. Aus zahlreichen Einzelteilen aufgebaut, mit angeschraubtem Fuß. Die Oberfläche komplett bedeckt mit Schneeballenblüten, zusätzlich umwunden von Ästen mit aufgesetzten Schneeballen. Auf dem Deckel ein Sittich, auf der Schulter ein Kakadu, auf dem Fuß ein Nest mit drei Eiern. Blaumarke Schwerter. Zahlreiche kleinere und größere Abbrüche, wohl weitgehend auf Beschädigungen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zurückgehend. Erwähnenswert der Ausbruch am Fuß, der fehlende Schwanz des kleineren Sittichs und die abgebrochene Ballenblüte auf der Rückseite. Ein Ballen am Deckel angeklebt. H 48,3 cm. Meißen, Mitte 18. Jh. / um 1760, das Modell von Johann Joachim Kaendler. Provenienz Privatbesitz Rheinland Literatur Vgl. das größere Exemplar mit geschlossenem Fuß im Kat. Triumph der blauen Schwerter, Dresden/Leipzig 2010, Nr. 411. Eine ca. 40 cm hohe gleiche Vase in der Sammlung Pauls (Bd. I, Frankfurt 1967, S. 162 f) und in Hamburger Privatbesitz (Jedding, Hamburg 1982, Nr. 164). Die Idee, ein Porzellanobjekt mit plastischen Schneeballenblüten zu überziehen, hat Kaendler erstmals im Mai 1739 realisiert: "Einen Theepot in Gestalt eines Schnee Balles in Thon poußiret und das dazu gehörige Belege, als Blühten, Blätter und Ästlein aufs Sauberste sammbt Henckel und Schnautze gefertiget" (Arbeitsberichte, Leipzig 2002, S. 62). Sie war so revolutionär und beeindruckend, dass Friedrich II. von Preußen noch nach 1762 ebensolche Vasen in größerer Stückzahl für das Neue Palais bestellte, wo sie heute in der Fleischfarbenen Kammer zu bewundern sind. Dieser kleine, hier angebotene Vasentypus mit dem Kakadu auf der Schulter wurde im 19. Jahrhundert wieder produziert. Hier jedoch sprechen alle Merkmale, der leicht verunreinigte Scherben, die Staffierung und die Marke für eine Herstellung kurz nach dem Siebenjährigen Krieg. Die Vase stammt also vermutlich aus der Epoche der großen preußischen Order.
Seltene frühe Schneeballblütenvase Schwere Porzellanmasse mit leichtem Graustich und einigen Verunreinigungen, Emaildekor. Aus zahlreichen Einzelteilen aufgebaut, mit angeschraubtem Fuß. Die Oberfläche komplett bedeckt mit Schneeballenblüten, zusätzlich umwunden von Ästen mit aufgesetzten Schneeballen. Auf dem Deckel ein Sittich, auf der Schulter ein Kakadu, auf dem Fuß ein Nest mit drei Eiern. Blaumarke Schwerter. Zahlreiche kleinere und größere Abbrüche, wohl weitgehend auf Beschädigungen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zurückgehend. Erwähnenswert der Ausbruch am Fuß, der fehlende Schwanz des kleineren Sittichs und die abgebrochene Ballenblüte auf der Rückseite. Ein Ballen am Deckel angeklebt. H 48,3 cm. Meißen, Mitte 18. Jh. / um 1760, das Modell von Johann Joachim Kaendler. Provenienz Privatbesitz Rheinland Literatur Vgl. das größere Exemplar mit geschlossenem Fuß im Kat. Triumph der blauen Schwerter, Dresden/Leipzig 2010, Nr. 411. Eine ca. 40 cm hohe gleiche Vase in der Sammlung Pauls (Bd. I, Frankfurt 1967, S. 162 f) und in Hamburger Privatbesitz (Jedding, Hamburg 1982, Nr. 164). Die Idee, ein Porzellanobjekt mit plastischen Schneeballenblüten zu überziehen, hat Kaendler erstmals im Mai 1739 realisiert: "Einen Theepot in Gestalt eines Schnee Balles in Thon poußiret und das dazu gehörige Belege, als Blühten, Blätter und Ästlein aufs Sauberste sammbt Henckel und Schnautze gefertiget" (Arbeitsberichte, Leipzig 2002, S. 62). Sie war so revolutionär und beeindruckend, dass Friedrich II. von Preußen noch nach 1762 ebensolche Vasen in größerer Stückzahl für das Neue Palais bestellte, wo sie heute in der Fleischfarbenen Kammer zu bewundern sind. Dieser kleine, hier angebotene Vasentypus mit dem Kakadu auf der Schulter wurde im 19. Jahrhundert wieder produziert. Hier jedoch sprechen alle Merkmale, der leicht verunreinigte Scherben, die Staffierung und die Marke für eine Herstellung kurz nach dem Siebenjährigen Krieg. Die Vase stammt also vermutlich aus der Epoche der großen preußischen Order.
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