Beschreibung:

(Spalding, Johann Joachim). Ueber die Nutzbarkeit des Predigtamtes und deren Beförderung. 2 Bl., 267 S. 16 x 10 cm. Pappband d. Z. (Kanten und Kapitale etwas beschabt). Berlin, Christian Friedrich Voß, 1772. Erste, noch anonym erschienene Ausgabe von Spaldings einflussreicher Apologie des Predigtamtes. "In Auseinandersetzung mit der Philosophie der Aufklärung, namentlich mit David Hume, und in kritischer Abgrenzung gegen den katholischen Amtsbegriff entwickelt Spalding ein modernes evangelisches Amtsverständnis. Er plädiert für eine ansprechende Predigt, deren Sprach- und Denkformen allgemein verständlich sind und die den Traditionsbestand des Christentums für die religiöse Praxis der Menschen fruchtbar macht. Die Breitenwirkung dieses Hauptwerks der Neologie läßt sich kaum überschätzen: Generationen von Pfarrern sind dadurch in ihrem Selbstverständnis und ihrer Berufswahrnehmung geprägt worden, die theologische Fachdiskussion hat die Anstöße rasch und intensiv rezipiert, selbst die literarische Gestaltung von Pfarrerfiguren, etwa durch Jakob Michael Reinhold Lenz, Friedrich Nicolai oder Johann Wolfgang von Goethe hat darauf geradezu unmittelbar reagiert" (Kritische Spalding-Edition). Johann Joachim Spalding (1714-1804) studierte in Rostock und Greifswald Philosophie, Theologie und alte Sprachen. 1745 ging er als Sekretär des schwedischen Gesandten von Rudenskjöld nach Berlin, wurde später Pastor in Pommern und 1764 von Friedrich dem Großen als Probst an die Berliner Nikolaikirche berufen. Seinen Ruhm begründete Spalding durch sein zuerst 1748 erschienenes aufklärungstheologisches Frühwerk Betrachtung über die Bestimmung des Menschen , das zu einer der erfolgreichsten Buchveröffentlichungen des 18. Jahrhunderts avancierte. – Innenspiegel mit hs. Verfasserangabe. Schönes und wohlerhaltenes Exemplar.