Verfall einer Familie. Roman. Erster [und] Zweiter Band. Berlin, S. Fischer 1901. Dunkelblaue Franzbände aus geglättetem Pentland Goat mit Handvergoldung und farbigen Lederauflagen. Im gemeinsamen Schuber.
Erste Ausgabe. – Einer der bedeutendsten Romane der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts und zugleich die erste umfangreiche Veröffentlichung des jungen Thomas Mann, durch welche er schlagartig weltberühmt wurde. – Samuel Fischer hatte Ende 1897, also schon vor Erscheinen der Novellensammlung »Der kleine Herr Friedemann«, an Thomas Mann geschrieben, »ich würde mich aber freuen, wenn Sie mir Gelegenheit geben würden, ein grösseres Prosawerk von Ihnen zu veröffentlichen, vielleicht einen Roman, wenn er auch nicht zu lang ist«. Im Juli 1900 war »jenes bedenklich angeschwollene Manuskript, […] das ungeheuer viel mehr Raum (und Zeit) in Anspruch« genommen hatte, als sich der Autor träumen ließ, abgeschlossen. Fischer zweifelte am Erfolg eines so umfangreichen Textes. Nachdem Thomas Mann Fischers »Bubenstück von einer Zumutung«, nämlich, das Buch auf die Hälfte zu kürzen, abgelehnt hatte, folgte Fischer den Argumenten des Dichters und dessen Lektors und ließ Anfang 1901 zögerliche 1.000 Exemplare drucken. – Der Roman wurde, Fischers Bedenken zum Trotz, von Kritik und Publikum begeistert aufgenommen und das Werk erlebte in rascher Folge wachsende Nachauflagen. – Die Erstausgabe aber zählt aufgrund der verlegerischen Zurückhaltung und ihrer Bedeutung für die deutsche Literaturgeschichte zu deren größten Seltenheiten. Einbände: Prachtvolle signierte Handeinbände von Ireen Kranz, Melbeck bei Lüneburg, deren Entwurf Elemente der Originaleinbände ins 21. Jahrhundert transponiert. – Dunkelblaues geglättetes Pentlandleder mit handvergoldeten Deckelornamenten in Linien- und Bogensatz, handvergoldeten Rückentiteln, Kopfgoldschnitt und poliertem Buchschnitt. Zweifarbig handumstochene Kapitalbändchen, die mit vergoldeten Linien umrahmten Spiegel unter Verwendung des Originalvorsatzpapiers der Erstausgabe. – Durch dezente Asymmetrien der Rückentitel und Dekore und bei der Vergoldung der Deckellinien vermied die Buchbinderin ein reines Duplizieren des Entwurfs. An einer gedachten Spiegelachse verbinden sich nun beide Bände – sowohl deren Rücken als auch die geöffneten Buchdeckel – zu einem Ganzen. – Ireen Kranz studierte u. a. bei Mechthild Lobisch an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle/Saale. Seit 2009 ist sie Mitglied der »Meister der Einbandkunst«, 2008. – Außen und innen makellos. 18,3 : 12,5 cm. 566, [2]; 539, [1] Seiten. Potempa D 1.1. – Fischer-Verlag Kat. Marbach S. 121ff. (von dort auch alle obigen Zitate)
Verfall einer Familie. Roman. Erster [und] Zweiter Band. Berlin, S. Fischer 1901. Dunkelblaue Franzbände aus geglättetem Pentland Goat mit Handvergoldung und farbigen Lederauflagen. Im gemeinsamen Schuber.
Erste Ausgabe. – Einer der bedeutendsten Romane der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts und zugleich die erste umfangreiche Veröffentlichung des jungen Thomas Mann, durch welche er schlagartig weltberühmt wurde. – Samuel Fischer hatte Ende 1897, also schon vor Erscheinen der Novellensammlung »Der kleine Herr Friedemann«, an Thomas Mann geschrieben, »ich würde mich aber freuen, wenn Sie mir Gelegenheit geben würden, ein grösseres Prosawerk von Ihnen zu veröffentlichen, vielleicht einen Roman, wenn er auch nicht zu lang ist«. Im Juli 1900 war »jenes bedenklich angeschwollene Manuskript, […] das ungeheuer viel mehr Raum (und Zeit) in Anspruch« genommen hatte, als sich der Autor träumen ließ, abgeschlossen. Fischer zweifelte am Erfolg eines so umfangreichen Textes. Nachdem Thomas Mann Fischers »Bubenstück von einer Zumutung«, nämlich, das Buch auf die Hälfte zu kürzen, abgelehnt hatte, folgte Fischer den Argumenten des Dichters und dessen Lektors und ließ Anfang 1901 zögerliche 1.000 Exemplare drucken. – Der Roman wurde, Fischers Bedenken zum Trotz, von Kritik und Publikum begeistert aufgenommen und das Werk erlebte in rascher Folge wachsende Nachauflagen. – Die Erstausgabe aber zählt aufgrund der verlegerischen Zurückhaltung und ihrer Bedeutung für die deutsche Literaturgeschichte zu deren größten Seltenheiten. Einbände: Prachtvolle signierte Handeinbände von Ireen Kranz, Melbeck bei Lüneburg, deren Entwurf Elemente der Originaleinbände ins 21. Jahrhundert transponiert. – Dunkelblaues geglättetes Pentlandleder mit handvergoldeten Deckelornamenten in Linien- und Bogensatz, handvergoldeten Rückentiteln, Kopfgoldschnitt und poliertem Buchschnitt. Zweifarbig handumstochene Kapitalbändchen, die mit vergoldeten Linien umrahmten Spiegel unter Verwendung des Originalvorsatzpapiers der Erstausgabe. – Durch dezente Asymmetrien der Rückentitel und Dekore und bei der Vergoldung der Deckellinien vermied die Buchbinderin ein reines Duplizieren des Entwurfs. An einer gedachten Spiegelachse verbinden sich nun beide Bände – sowohl deren Rücken als auch die geöffneten Buchdeckel – zu einem Ganzen. – Ireen Kranz studierte u. a. bei Mechthild Lobisch an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle/Saale. Seit 2009 ist sie Mitglied der »Meister der Einbandkunst«, 2008. – Außen und innen makellos. 18,3 : 12,5 cm. 566, [2]; 539, [1] Seiten. Potempa D 1.1. – Fischer-Verlag Kat. Marbach S. 121ff. (von dort auch alle obigen Zitate)
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