Timra
Timra. 1989. Öl und Sand auf Karton, aufgelegt auf Pappe. Links unten signiert und datiert. 73,5 x 101,5 cm (28,9 x 39,9 in). Die Authentizität der vorliegenden Arbeit wurde von Herrn Dr. Ulrich Schumacher, Hagen, mündlich bestätigt. Wir danken für die freundliche Unterstützung. PROVENIENZ: Galerie Pels-Leusden, Berlin. Sammlung Hubertus Wald, Hamburg. AUSSTELLUNG: Emil Schumacher - Neue Bilder, Galerie Hans Strelow, Düsseldorf 1989. Emil Schumacher - Werke aus den Jahren 1955 - 1990, Wanderausstellung 1992: Galerie Utermann, Dortmund; Galerie Neumann, Düsseldorf; Galerie Pels-Leusden, Berlin und Galerie Thomas, München (mit Abbildung S. 69). Emil Schumacher Retrospektive, Wanderausstellung 1997/1998: Galerie Nationale du Jeu de Paume, Paris; Hamburger Kunsthalle, Hamburg und Haus der Kunst, München (mit Abb., o.S., auf der Rahmenrückwand mit Etiketten). Die Sammlung Wald. Glanzstücke der Malerei des 20. Jahrhunderts, Hamburger Kunsthalle, 17.9.-23.11.2003. LITERATUR: Altenmüller, Hartwig u.a.: Die Sammlung Hubertus und Renate Wald, Hamburg 1998, S. 148 (mit Abbildung S. 149). Der 1912 im westfälischen Hagen geborene Emil Schumacher beginnt im Alter von 20 Jahren ein dreijähriges Studium an der Kunstgewerbeschule in Dortmund. Er ist ab 1935 als freier Maler tätig, 1947 gründet Schumacher mit einigen Malerkollegen die Künstler- und Ausstellungsvereinigung "junger westen". Ab 1950 findet ein radikaler Umbruch in Schumachers Werk statt. Er verabschiedet den Gegenstand als Bildmotiv und entscheidet sich für die Ausdruckskraft der Malerei selbst. Die Farbe wird zunehmend zu einem eigenen Bildfaktor. Dieser biografisch-künstlerische Vorgang vollzieht sich vor dem Hintergrund eines Zeitstils, der von der französischen École de Paris, dem Tachismus und vom amerikanischen Action Painting geprägt ist. Ist die Abstraktion einerseits Zeitzeichen, so wird sie für Schumacher andererseits zum Merkmal seiner persönlichen Handschrift, seines Stils. Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre experimentiert Schumacher mit einem rigorosen Aktionismus, der sich vor allem in den "Hammerbildern" ausdrückt. Die Verletzung und Beschädigung des Bildträgers bieten ihm die Möglichkeit, Zerstörung selbst als bildnerisches Mittel in der Kunst einzusetzen. Seit der Teilnahme an der documenta III in Kassel 1964 entstehen bis in die 1980er Jahre extrem großformatige Bilder, in denen sich eine eminente malerische Freiheit manifestiert. "Es genügt nicht zu sagen: diese Farbe ist rot, diese Farbe ist auch roter Stoff, greifbarer, tastbarer Stoff. Es gilt, ihre Gefügigkeit zu überwinden. Nur dann nimmt sie Charakter an. (Aus: Emil Schumacher "Aphorismen", 1972, zitiert nach: Joachim Büchner, "Farbe und Materie, Ausdruck und Form Wandlungen von Wirklichkeit, in: Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Eintrag zu Emil Schumacher S. 3). In seinen Materialbildern, wie auch unserem Gemälde "Timra, lässt Schumacher der Farbe diese Freiheit, lässt es zu, dass sie Charakter annimmt. Farbe wird in seinen Werken fassbar, sowohl optisch als auch haptisch erfahrbar. Um größtmögliche Materialität zu erreichen, mischt Schumacher die Farbe mit Sand, bevor er sie pastos auf den Malgrund aufträgt. Gleichzeitig regt der Künstler durch die zeichenhaften schwarzen Formen, die das leuchtende Farbrelief durchbrechen, den Betrachter zu freier Assoziation und interpretatorischen Gedankenspielen an. In Schumachers späten Arbeiten aus den 1990er Jahren, in denen eindeutig gegenständliche Reminiszenzen auftauchen, hat Schumacher den Gegensatz zwischen Abstraktion und Figuration überwunden. Ab Mitte der 1950er Jahre erfährt er als einer der bedeutendsten Vertreter des Informel international hohe Anerkennung. Schumachers Werk wird durch zahlreiche internationale Preise ausgezeichnet, von denen die Verleihung des Guggenheim-Awards in New York 1958 nur der Auftakt ist. Im gleichen Jahr wird er als Professor an die Hochschule für bildende Künste in Hamburg berufen, 1966 nimmt er eine Pr
Timra
Timra. 1989. Öl und Sand auf Karton, aufgelegt auf Pappe. Links unten signiert und datiert. 73,5 x 101,5 cm (28,9 x 39,9 in). Die Authentizität der vorliegenden Arbeit wurde von Herrn Dr. Ulrich Schumacher, Hagen, mündlich bestätigt. Wir danken für die freundliche Unterstützung. PROVENIENZ: Galerie Pels-Leusden, Berlin. Sammlung Hubertus Wald, Hamburg. AUSSTELLUNG: Emil Schumacher - Neue Bilder, Galerie Hans Strelow, Düsseldorf 1989. Emil Schumacher - Werke aus den Jahren 1955 - 1990, Wanderausstellung 1992: Galerie Utermann, Dortmund; Galerie Neumann, Düsseldorf; Galerie Pels-Leusden, Berlin und Galerie Thomas, München (mit Abbildung S. 69). Emil Schumacher Retrospektive, Wanderausstellung 1997/1998: Galerie Nationale du Jeu de Paume, Paris; Hamburger Kunsthalle, Hamburg und Haus der Kunst, München (mit Abb., o.S., auf der Rahmenrückwand mit Etiketten). Die Sammlung Wald. Glanzstücke der Malerei des 20. Jahrhunderts, Hamburger Kunsthalle, 17.9.-23.11.2003. LITERATUR: Altenmüller, Hartwig u.a.: Die Sammlung Hubertus und Renate Wald, Hamburg 1998, S. 148 (mit Abbildung S. 149). Der 1912 im westfälischen Hagen geborene Emil Schumacher beginnt im Alter von 20 Jahren ein dreijähriges Studium an der Kunstgewerbeschule in Dortmund. Er ist ab 1935 als freier Maler tätig, 1947 gründet Schumacher mit einigen Malerkollegen die Künstler- und Ausstellungsvereinigung "junger westen". Ab 1950 findet ein radikaler Umbruch in Schumachers Werk statt. Er verabschiedet den Gegenstand als Bildmotiv und entscheidet sich für die Ausdruckskraft der Malerei selbst. Die Farbe wird zunehmend zu einem eigenen Bildfaktor. Dieser biografisch-künstlerische Vorgang vollzieht sich vor dem Hintergrund eines Zeitstils, der von der französischen École de Paris, dem Tachismus und vom amerikanischen Action Painting geprägt ist. Ist die Abstraktion einerseits Zeitzeichen, so wird sie für Schumacher andererseits zum Merkmal seiner persönlichen Handschrift, seines Stils. Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre experimentiert Schumacher mit einem rigorosen Aktionismus, der sich vor allem in den "Hammerbildern" ausdrückt. Die Verletzung und Beschädigung des Bildträgers bieten ihm die Möglichkeit, Zerstörung selbst als bildnerisches Mittel in der Kunst einzusetzen. Seit der Teilnahme an der documenta III in Kassel 1964 entstehen bis in die 1980er Jahre extrem großformatige Bilder, in denen sich eine eminente malerische Freiheit manifestiert. "Es genügt nicht zu sagen: diese Farbe ist rot, diese Farbe ist auch roter Stoff, greifbarer, tastbarer Stoff. Es gilt, ihre Gefügigkeit zu überwinden. Nur dann nimmt sie Charakter an. (Aus: Emil Schumacher "Aphorismen", 1972, zitiert nach: Joachim Büchner, "Farbe und Materie, Ausdruck und Form Wandlungen von Wirklichkeit, in: Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Eintrag zu Emil Schumacher S. 3). In seinen Materialbildern, wie auch unserem Gemälde "Timra, lässt Schumacher der Farbe diese Freiheit, lässt es zu, dass sie Charakter annimmt. Farbe wird in seinen Werken fassbar, sowohl optisch als auch haptisch erfahrbar. Um größtmögliche Materialität zu erreichen, mischt Schumacher die Farbe mit Sand, bevor er sie pastos auf den Malgrund aufträgt. Gleichzeitig regt der Künstler durch die zeichenhaften schwarzen Formen, die das leuchtende Farbrelief durchbrechen, den Betrachter zu freier Assoziation und interpretatorischen Gedankenspielen an. In Schumachers späten Arbeiten aus den 1990er Jahren, in denen eindeutig gegenständliche Reminiszenzen auftauchen, hat Schumacher den Gegensatz zwischen Abstraktion und Figuration überwunden. Ab Mitte der 1950er Jahre erfährt er als einer der bedeutendsten Vertreter des Informel international hohe Anerkennung. Schumachers Werk wird durch zahlreiche internationale Preise ausgezeichnet, von denen die Verleihung des Guggenheim-Awards in New York 1958 nur der Auftakt ist. Im gleichen Jahr wird er als Professor an die Hochschule für bildende Künste in Hamburg berufen, 1966 nimmt er eine Pr
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