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Auktionsarchiv: Los-Nr. 1119

FRÜHES BÖTTGERPORZELLAN TEESERVICE

Schätzpreis
30.000 CHF - 40.000 CHF
ca. 31.696 $ - 42.261 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1119

FRÜHES BÖTTGERPORZELLAN TEESERVICE

Schätzpreis
30.000 CHF - 40.000 CHF
ca. 31.696 $ - 42.261 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

FRÜHES BÖTTGERPORZELLAN TEESERVICE, Meissen, um 1715-1720. Modell und Relief Johann Jacob Irminger. Unbemalt. Mit aufgelegten Kirschblütenästen, auf der Kumme zusätzlich mit reliefierten Vögeln auf den Zweigen. Bestehend aus: 6 Koppchen und Unterschalen, 1 Kumme, 1 Teekanne mit Deckel und alter Silbermontierung am Ausguss, 1 Zuckerdose polygonaler Form mit Deckel. Ohne Marke. H Teekanne 13 cm, Kumme 9 cm, Koppchen 5 cm. Minim. bestossen am silbermontierten Ausguss der Teekanne, 1 Koppchen und wenigen Blüten. Provenienz: Chateau de Vincy, Genève. Die zunächst nur in den höheren gesellschaftlichen Kreisen verbreitete Mode des Teetrinkens erforderte die Ausstattung mit entsprechenden Teeservicen. Böttger, der den ostasiatischen Porzellanen grundsätzlich ablehnend gegenüberstand und ihnen eine "plumpe facon" sowie "absurde Deseins ihrer Mahlerey" attestierte, akzeptierte einzig die zum "Thee, Caffé und Chocolate-Drinken benöthigten Geschirre". Diese seien "Das einzige, welchem sie durch die sehr lange Übung endlich eine ziemlich gute Arth zu geben gelernet [hätten]". Die Teeservice-Teile sind mit "Irmingerschen Belegen" verziert. Die Vorbilder zu diesen reliefierten Serviceteilen finden sich auf ostasiatischen Vorbildern, die den Mitarbeitern Böttgers bekannt waren durch die umfangreiche kurfürstliche Sammlung ostasiatischer Porzellane aus der Dresdener Residenz. Johann Jacob Irminger (geb. wohl in Zürich 1635 - 1724) war verantwortlich für den plastischen Schmuck der Meissener Frühzeit. Böttger selbst hatte den Goldschmied am Dresdener Hof für die Leitung der Gestaltung vorgeschlagen. Nachweise findet man in 3 Personallisten von 1710. Er ist vor allem verantwortlich für die künstlerische Gestaltung des Böttger Steinzeugs und des Böttger Porzellans. Nach Böttgers Tod 1719, wird er bis 1724 als Modellmeister in den Personallisten geführt. Kurfürst August I. von Sachsen, August der Starke verfasste in mehreren Briefen ausführliche Instruktionen für Irminger ( J.F. Böttger zum 300. Geburtstag, Dresden 1982, S. 85-87, eine Abschrift). So sollte er nicht nur "ordinaire Gefässe" fertigen wie die bisherigen Importe aus Ostasien, Holland und England, er muss sich "sowohl den rothen so genannten Jaspis-Gefässen, als dem weissen durchsichtigen Porcellan " widmen und er hat "Desseins, Modelle, Zeichnungen, Formen, Jablons" zu liefern ( E. Zimmermann, Meissner Porzellan, Leipzig 1926, S. 24-26; U. Pietsch, Meissener Porzellan und seine ostasiatischen Vorbilder, 1996, S. 24 und Abb. S. 67).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1119
Auktion:
Datum:
22.03.2018
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

FRÜHES BÖTTGERPORZELLAN TEESERVICE, Meissen, um 1715-1720. Modell und Relief Johann Jacob Irminger. Unbemalt. Mit aufgelegten Kirschblütenästen, auf der Kumme zusätzlich mit reliefierten Vögeln auf den Zweigen. Bestehend aus: 6 Koppchen und Unterschalen, 1 Kumme, 1 Teekanne mit Deckel und alter Silbermontierung am Ausguss, 1 Zuckerdose polygonaler Form mit Deckel. Ohne Marke. H Teekanne 13 cm, Kumme 9 cm, Koppchen 5 cm. Minim. bestossen am silbermontierten Ausguss der Teekanne, 1 Koppchen und wenigen Blüten. Provenienz: Chateau de Vincy, Genève. Die zunächst nur in den höheren gesellschaftlichen Kreisen verbreitete Mode des Teetrinkens erforderte die Ausstattung mit entsprechenden Teeservicen. Böttger, der den ostasiatischen Porzellanen grundsätzlich ablehnend gegenüberstand und ihnen eine "plumpe facon" sowie "absurde Deseins ihrer Mahlerey" attestierte, akzeptierte einzig die zum "Thee, Caffé und Chocolate-Drinken benöthigten Geschirre". Diese seien "Das einzige, welchem sie durch die sehr lange Übung endlich eine ziemlich gute Arth zu geben gelernet [hätten]". Die Teeservice-Teile sind mit "Irmingerschen Belegen" verziert. Die Vorbilder zu diesen reliefierten Serviceteilen finden sich auf ostasiatischen Vorbildern, die den Mitarbeitern Böttgers bekannt waren durch die umfangreiche kurfürstliche Sammlung ostasiatischer Porzellane aus der Dresdener Residenz. Johann Jacob Irminger (geb. wohl in Zürich 1635 - 1724) war verantwortlich für den plastischen Schmuck der Meissener Frühzeit. Böttger selbst hatte den Goldschmied am Dresdener Hof für die Leitung der Gestaltung vorgeschlagen. Nachweise findet man in 3 Personallisten von 1710. Er ist vor allem verantwortlich für die künstlerische Gestaltung des Böttger Steinzeugs und des Böttger Porzellans. Nach Böttgers Tod 1719, wird er bis 1724 als Modellmeister in den Personallisten geführt. Kurfürst August I. von Sachsen, August der Starke verfasste in mehreren Briefen ausführliche Instruktionen für Irminger ( J.F. Böttger zum 300. Geburtstag, Dresden 1982, S. 85-87, eine Abschrift). So sollte er nicht nur "ordinaire Gefässe" fertigen wie die bisherigen Importe aus Ostasien, Holland und England, er muss sich "sowohl den rothen so genannten Jaspis-Gefässen, als dem weissen durchsichtigen Porcellan " widmen und er hat "Desseins, Modelle, Zeichnungen, Formen, Jablons" zu liefern ( E. Zimmermann, Meissner Porzellan, Leipzig 1926, S. 24-26; U. Pietsch, Meissener Porzellan und seine ostasiatischen Vorbilder, 1996, S. 24 und Abb. S. 67).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1119
Auktion:
Datum:
22.03.2018
Auktionshaus:
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Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
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