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Auktionsarchiv: Los-Nr. 3094

Kisch, Egon Erwin

Schätzpreis
2.200 €
ca. 2.546 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 3094

Kisch, Egon Erwin

Schätzpreis
2.200 €
ca. 2.546 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

In Madrid und kreuz und quer durch Spanien während des Bürgerkriegs Kisch, Egon Erwin, und Gisela Lyner. 5 ausführliche, maschinenschriftliche Briefe an Jarmila Haasová in deutscher Sprache, mit Unterschrift "Egonek" bzw. "Gisl". Jeweils 31,5 x 21 cm. Madrid und Spanien, auf Reisen 1937-1938. Haupt S. 218ff. – Korrespondenz aus dem Spätsommer des Jahres 1937 bis zum Ende Januar 1938 aus dem Spanischen Bürgerkrieg, in dem Kisch mit der Feder als Berichterstatter wie auch mit der Waffe als Kämpfer für die Internationalen Brigaden teilnahm. Seine Lebenspartnerin und unermüdliche Typistin Gisela Lyner (1895-1962) war jüngst nach Madrid zu ihm gereist. Zunächst berichten die beiden aus Madrid, wo sich auch Bedřich Kisch, gen. "Kaspar" (1894-1968) aufhält, der als Chirurg der Interbrigade im Jan-Amos-Komenský-Feldlazarett im spanischen Guadalajara stationiert war und dann im Mai 1939 nach Indien und daraufhin nach China emigrieren sollte. 1) 22. August 1937. 2 S. masch. Brief von Gisela Lyner m. u. "Gisl" und "Salud! Gisl". "In den drei Wochen, die ich jetzt hier bin, habe ich ungeheuer viel Interessantes gesehen und erlebt, aber leider fehlt mit jede Begabung, wie Du weißt, Erlebnisse brieflich zu schildern. Den größten Eindruck hat auf mich die Stimmung der Bevölkerung gemacht, obwohl ich schon oft vorher gehört hatte, wie gut sie ist ... Von unseren gemeinsamen Freunden habe ich alle schon gesehen, bis auf Duško. Gustav Regler geht es schon viel besser, er geht sogar schon ein bißchen herum, im Augenblick wohnt er mit Mieke im gleichen Haus wie wir ... Kaspar haben wir ein paarmal gesehen, waren auch in seinem Hospital oben, das in einer sehr schönen Landschaft liegt. Vor ein paar Tagen ist er einem anderen Hospital zugeteilt worden, das am Meer liegt ... Vor etwa 14 Tagen haben wir angefangen, spanisch zu lernen, hoffentlich mache ich hier raschere Fortschritte als in meinem Französisch-Unterricht. Was mir hier sehr fehlt, sind Zeitungen, denn die spanischen kann ich natürlich noch nicht lesen, und ausländische gibt es nur selten und wenig ... Heute haben wir eine Karte von Leni Sachs bekommen, sie schreibt, sie habe auch Zigaretten abgeschickt. Auch andere Freunde in Paris schreiben dasselbe. Bis jetzt aber haben wir nichts bekommen, was nicht schlimm ist, weil es sicher den Soldaten zugute kommt [die die Pakete abfingen]. Es scheint, daß Pakete an Privatadressen im allgemeinen nicht zugestellt werden. Wenn Du uns also mal ein Paket mit Zeitungen oder Seife schickst, dann adressiere es: Egon Erwin Kisch, Madrid, Internationale Brigaden, Calle Velasquez 63 ..." 2) 24. September 1937. 1 S. masch. Brief mit Unterschrift "Egonek" und ausführlicher Beischrift von "Gisl". Egonek beschwert sich über die unzuverlässige Zustellung der Post zwischen Prag und Madrid, er schreibt: "Lieber Jarmiláč, das ist eine verflucht schwere Korrespondenz, so eine Korrespondenz mit Hindernissen ... Dein Rat, der 'Agence' nichts mehr zu schicken, wird durch meine Erfahrungen bestätigt, es ist besser, man schickt es den Zeitschriften direkt. Aber auch da klappt es nicht immer, wie Du mit Lex und nun auch mit dem Prado siehst". Kisch hatte eine Reportage über den Prado geschrieben. "Einen Artikel kann ich Dir diesmal nicht schicken, ich, ich lege Dir eine Brigadezeitung bei, worin ich etwas über Belchite geschrieben habe, aber es ist nichts Besonderes. Allerdings kommen die Tschechoslowaken darin vor ..." Und Gisela Lyner fügt hinzu: "obiger Brief sollte eigentlich von uns beiden sein, aber Egonek drängt sich so vor, dass ich auch sellbst noch schreiben muss, obwohl ich nicht weiss, wo man anfangen könnte zu erzählen ... Eine Landsmännin von Dir, [die Tänzerin, Schauspielerin, Choreografin, Schriftstellerin und Journalistin] Mira Holzbachová [1901-1982], ist jetzt in Spanien ... von dem Paket Zigraretten ... sind nur vier einzelne angekommen ..., hoffentlich war es wenigstens Soldaten, die die anderen geraucht haben...". 3) 15. November 1937. Spanien, auf

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3094
Auktion:
Datum:
13.10.2021
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

In Madrid und kreuz und quer durch Spanien während des Bürgerkriegs Kisch, Egon Erwin, und Gisela Lyner. 5 ausführliche, maschinenschriftliche Briefe an Jarmila Haasová in deutscher Sprache, mit Unterschrift "Egonek" bzw. "Gisl". Jeweils 31,5 x 21 cm. Madrid und Spanien, auf Reisen 1937-1938. Haupt S. 218ff. – Korrespondenz aus dem Spätsommer des Jahres 1937 bis zum Ende Januar 1938 aus dem Spanischen Bürgerkrieg, in dem Kisch mit der Feder als Berichterstatter wie auch mit der Waffe als Kämpfer für die Internationalen Brigaden teilnahm. Seine Lebenspartnerin und unermüdliche Typistin Gisela Lyner (1895-1962) war jüngst nach Madrid zu ihm gereist. Zunächst berichten die beiden aus Madrid, wo sich auch Bedřich Kisch, gen. "Kaspar" (1894-1968) aufhält, der als Chirurg der Interbrigade im Jan-Amos-Komenský-Feldlazarett im spanischen Guadalajara stationiert war und dann im Mai 1939 nach Indien und daraufhin nach China emigrieren sollte. 1) 22. August 1937. 2 S. masch. Brief von Gisela Lyner m. u. "Gisl" und "Salud! Gisl". "In den drei Wochen, die ich jetzt hier bin, habe ich ungeheuer viel Interessantes gesehen und erlebt, aber leider fehlt mit jede Begabung, wie Du weißt, Erlebnisse brieflich zu schildern. Den größten Eindruck hat auf mich die Stimmung der Bevölkerung gemacht, obwohl ich schon oft vorher gehört hatte, wie gut sie ist ... Von unseren gemeinsamen Freunden habe ich alle schon gesehen, bis auf Duško. Gustav Regler geht es schon viel besser, er geht sogar schon ein bißchen herum, im Augenblick wohnt er mit Mieke im gleichen Haus wie wir ... Kaspar haben wir ein paarmal gesehen, waren auch in seinem Hospital oben, das in einer sehr schönen Landschaft liegt. Vor ein paar Tagen ist er einem anderen Hospital zugeteilt worden, das am Meer liegt ... Vor etwa 14 Tagen haben wir angefangen, spanisch zu lernen, hoffentlich mache ich hier raschere Fortschritte als in meinem Französisch-Unterricht. Was mir hier sehr fehlt, sind Zeitungen, denn die spanischen kann ich natürlich noch nicht lesen, und ausländische gibt es nur selten und wenig ... Heute haben wir eine Karte von Leni Sachs bekommen, sie schreibt, sie habe auch Zigaretten abgeschickt. Auch andere Freunde in Paris schreiben dasselbe. Bis jetzt aber haben wir nichts bekommen, was nicht schlimm ist, weil es sicher den Soldaten zugute kommt [die die Pakete abfingen]. Es scheint, daß Pakete an Privatadressen im allgemeinen nicht zugestellt werden. Wenn Du uns also mal ein Paket mit Zeitungen oder Seife schickst, dann adressiere es: Egon Erwin Kisch, Madrid, Internationale Brigaden, Calle Velasquez 63 ..." 2) 24. September 1937. 1 S. masch. Brief mit Unterschrift "Egonek" und ausführlicher Beischrift von "Gisl". Egonek beschwert sich über die unzuverlässige Zustellung der Post zwischen Prag und Madrid, er schreibt: "Lieber Jarmiláč, das ist eine verflucht schwere Korrespondenz, so eine Korrespondenz mit Hindernissen ... Dein Rat, der 'Agence' nichts mehr zu schicken, wird durch meine Erfahrungen bestätigt, es ist besser, man schickt es den Zeitschriften direkt. Aber auch da klappt es nicht immer, wie Du mit Lex und nun auch mit dem Prado siehst". Kisch hatte eine Reportage über den Prado geschrieben. "Einen Artikel kann ich Dir diesmal nicht schicken, ich, ich lege Dir eine Brigadezeitung bei, worin ich etwas über Belchite geschrieben habe, aber es ist nichts Besonderes. Allerdings kommen die Tschechoslowaken darin vor ..." Und Gisela Lyner fügt hinzu: "obiger Brief sollte eigentlich von uns beiden sein, aber Egonek drängt sich so vor, dass ich auch sellbst noch schreiben muss, obwohl ich nicht weiss, wo man anfangen könnte zu erzählen ... Eine Landsmännin von Dir, [die Tänzerin, Schauspielerin, Choreografin, Schriftstellerin und Journalistin] Mira Holzbachová [1901-1982], ist jetzt in Spanien ... von dem Paket Zigraretten ... sind nur vier einzelne angekommen ..., hoffentlich war es wenigstens Soldaten, die die anderen geraucht haben...". 3) 15. November 1937. Spanien, auf

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3094
Auktion:
Datum:
13.10.2021
Auktionshaus:
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Deutschland
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